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A1 und Drei schließen Partnerschaft bei Glasfaser-Internet

Als einen “Paradigmenwechsel“ bezeichnet A1-Chef Marcus Grausam die neue Kooperation mit dem Telekom-Unternehmen Drei. Letzteres bietet nämlich seine Produkte in Zukunft auch über das Glasfasernetz von A1 an. Damit soll die Auslastung in den neuen Glasfasergemeinden erhöht werden und der Ausbau schneller vorangetrieben werden.  

“In den kommenden 5 Jahren investieren wir 3 Milliarden Euro in den Glasfaserausbau“, unterstreicht Grausam. Österreich hinkt bei Hochgeschwindigkeitsinternet immer noch hinterher. Unter den 38 OECD-Mitgliedsstaaten liegt die Alpenrepublik bei der Glasfasernutzung auf dem 36. Platz.

Laut Grausam habe Österreich aber auch ein “Nachfrageproblem“. Internetgeschwindigkeiten von bis zu 1.000 MBit pro Sekunde seien für private Haushalte wohl noch in den nächsten Jahren überdimensioniert. Den meisten Österreichern reiche ihr vergleichsweise langsamer Internet-Cube.

Glasfaser bis ins Heim

Dementsprechend unwirtschaftlich ist es, Glasfaserkabel bis hin zu den einzelnen Haushalten zu legen. “Wenn ein Zug nur zu 30 Prozent voll ist, ist das auch nicht effizient“, sagt Grausam. Durch die Zusammenarbeit könne man kosteneffizienter arbeiten und die Preisersparnisse an die Kunden weitergeben.

Die beliebtesten Festnetztarife bei A1 und Drei bieten derzeit Downloadraten von 100 Mbit/s an. Nur einzelne Nutzer, wie etwa passionierte Computerspieler, würden 200 Mbit/s oder mehr auswählen, heißt es. Man habe aber bereits einige Unternehmenskunden, die bereits Gigabit-Internet nutzen.

Magenta kooperiert mit Investor

Insgesamt hat A1 17 Partnerschaften mit verschiedenen Unternehmen geschlossen, darunter auch viele lokale Anbieter. Drei ist dabei der erste Partner, der öffentlich vorgestellt wird. Bis Ende des Jahres sollen die Produkte bei den Kunden ankommen. 

Für Schrefl sind solche Kooperationen wichtig, um den Glasfaserausbau in Österreich voranzutreiben: “Hier als Unternehmen allein zu gehen, ist unglaublich schwierig.“ Das habe auch Magenta erkannt, das Unternehmen geht aber einen anderen Weg und setzt auf Partnerschaft mit einem Investor. Mit wem Magenta dabei zusammenarbeitet, will das Unternehmen nächste Woche verraten.

Schnelles Internet

2,1Prozent der österreichischen Haushalte nutzen derzeit einen Glasfaseranschluss

24,2 Prozent würde ein solcher Anschluss in die Wohnung oder ins Gebäude prinzipiell zur Verfügung stehen

1.000 Mbit/Sekunde müssen Glasfaserkabel liefern, um als Gigabit-Internet zu gelten. Theoretisch ist diese Geschwindigkeit auch im Upload möglich

Drei-CEO Rudolf Schrefl ist überzeugt, dass mit 5G und großflächigem Glasfaserausbau ein neues Internet-Zeitalter anbricht. Bereits jetzt bestehen 70 bis 80 Prozent des Internetverkehrs aus Videos. Darunter fallen nicht nur YouTube oder Netflix, sondern etwa auch Videotelefonie. Auch das Spielen verschiebt sich immer mehr in die Cloud: Spieler brauchen keinen leistungsstarken Rechner mehr daheim, sondern spielen über Fernzugriff und bekommen nur noch die Bilder angezeigt.

Förderung für Nutzer*innen gefordert

A1 und Drei wollen neben der Förderung für den Infrastrukturausbau auch die Nachfrage bei den Konsument*innen fördern. Es werden laufend neue Modelle evaluiert, um die Ziele beim Breitbandausbau zu erreichen, heißt es aus dem Staatssekretariat für Digitalisierung. Sie müssten aber mit EU-rechtlichen Bestimmungen im Einklang stehen.

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Marcel Strobl

marcel_stro

Ich interessiere mich vor allem für Klima- und Wissenschaftsthemen. Aber auch das ein oder andere Gadget kann mich entzücken.

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