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Apple kauft Google-Werbung, um mehr Geld an Abos zu verdienen

Mehrere App-Entwickler berichten von einer Praxis bei Apple, die die Umsätze des kalifornischen Elektronik-Giganten auf Kosten von App-Betreibern steigert. Wie Forbes berichtet, kauft Apple offenbar Werbeanzeigen bei Google, die bestimmte Apps bewerben. Die "Google Ads" betonen besonders, welche Vorteile auf neue Kund*innen bei Abschluss eines Abos warten. Klicken Interessierte auf den Link, werden sie in den App Store geleitet, um Abos genau dort - und nicht auf einer Webseite des App-Betreibers abzuschließen.

Klassische Arbitrage

Apple will sich solcherart den Anteil von 30 Prozent sichern, den das Unternehmen bei einem Abo-Abschluss erhält. Wird ein Abo für den jeweiligen Dienst auf dessen Webseite abgeschlossen, geht Apple leer aus. Das ethische Problem ist, dass Apple die Werbeanzeigen nicht mit den App-Betreibern abspricht und die Anzeigen ohne Einwilligung schaltet.

Was Apple hier mache, sei klassische Arbitrage - also das Ausnutzen von Preisunterschieden an verschiedenen Orten -, meint ein App-Entwickler. Es sei äußerst problematisch, dass Apple zwar die Nutzerschaft von Apps steigere, deren Entwickler aber um Einnahmen bringe. "Du schaffst dir dein Wachstum darauf basierend, was ein Kunde bzw. eine Kundin wert ist. Wenn er oder sie 30 Prozent weniger wert ist, dann verschwindet deine Gewinnmarge", erklärt ein Entwickler.

Öl ins Feuer gießen

Dass Apple in fremdem Namen Werbungen schaltet, ist für App-Betreiber ebenfalls problematisch. Auf Anfrage bei Google heißt es, man könne nicht entscheiden, wer Werbung für ein Unternehmen mache. Die Nutzungsrichtlinien für Googles Ads geben Apple das Recht dazu.

Die Offenlegung von Praktiken wie dieser bei Apple gießt Öl ins Feuer, das rund um Abonnements im App Store und Apples Anteil daran entbrannt ist. Die "Apple-Steuer" (Apple Tax) wird von einigen Unternehmen vehement bekämpft. An vorderster Front steht momentan Epic Games. Der Spieleentwickler (Fortnite) hat vor Gericht einen Etappensieg errungen. Apple wurde verpflichtet, externe Bezahloptionen für Abos freizuschalten, hat dagegen aber Berufung eingelegt.

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