B2B

Wie die Cloud dabei hilft, unseren Wein zu retten

Der Klimawandel wird immer mehr zum Problem. Im Bereich Landwirtschaft werden ganze Ernten bedroht, weil sich Niederschläge oder Frostperioden verschieben, oder es immer häufiger zu extremen Wetterereignissen kommt. Landwirt*innen und Winzer*innen suchen deshalb nach Lösungen, um Schäden einzudämmen.

Können vielleicht digitale Mittel dabei helfen? „Ja“, sagt Jutta Grabenhofer. Sie leitet bei Microsoft Österreich die Nachhaltigkeitsagenda und beschäftigt sich intensiv mit dem Thema, wie Technologie dazu beitragen kann, die Klimaerwärmung zu bremsen und die Auswirkungen abzumildern.

App verschickt Frostwarnungen

„Wir können Winzer*innen dabei helfen, effizienter zu arbeiten und Ernteausfälle zu verringern“, sagt Grabenhofer. Dazu müsse man als Winzer*in wissen, wann der Spätfrost, der für Weinernten in Anbaugebieten gefährlich werden kann, eintrifft, und wann hingegen keine Gefahr bestehe, so Grabenhofer. Und genau das soll man künftig ganz einfach per App nachsehen können. Der Microsoft-Partner TietoEVRY hat im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft FrostStrat eine Lösung entwickelt, die Frostwarnungen aufs Handy schicken kann.

„Ich bin selbst in einem Weinbaugebiet groß geworden und der Frost war da stets ein kritisches Thema“, so Grabenhofer. „Auf Basis der Microsoft-Cloud hat unser Partner ein Tool zur Verfügung gestellt, mit dem man 48 Stunden im Vorhinein weiß, wie sich die Frostentwicklung in bestimmten Anbaugebieten verhalten wird“, sagt die Nachhaltigkeitsexpertin. Das digitale Tool, das den Winzer*innen zur Verfügung gestellt wird, wurde in Zusammenarbeit mit Spezialist*innen aus verschiedensten anderen Schlüsselbereichen, wie Obst- und Weinanbau, Sensorik und Meteorologie, entwickelt.

So sieht es auf den Weinfeldern aus, wenn Maßnahmen zum Frostschutz getroffen werden

Ertneausfall verhindern

Die Daten, die dafür notwendig sind, werden mittels Sensoren im Weinbaugebiet in der Microsoft Cloud gesammelt, gespeichert und ausgewertet. Dazu werden die Daten mithilfe einer Künstlichen Intelligenz (KI) analysiert. Die Winzer*innen wissen im Vorfeld bereits, wann sie wo Maßnahmen zum Frostschutz setzen müssen. „Damit kann nicht nur der Ernteausfall verhindert werden, sondern die notwendigen Maßnahmen, wie etwa der Einsatz von Paraffin-Kerzen, können kleinmaschiger und damit ressourcenschonender eingesetzt werden“, erzählt Grabenhofer. Winzer*innen ersparen sich Geld und auch die Umwelt wird geschont.

Derzeit befindet sich das Projekt der ARGE FrostStrat noch im Pilotstadium und die Ergebnisse werden im ersten Halbjahr 2022 ausgewertet. Doch der Ansatz ist vielversprechend. So könnte er bei Erfolg auch recht rasch auf andere Bereiche der Landwirtschaft ausgedehnt werden. „Insgesamt sehe ich sehr viele Anwendungsgebiete, wie man mit Technologie gezielt auf den Klimawandel positiv einwirken kann“, sagt Grabenhofer.  „Wir könnten etwa Drohnen zum Einsatz bringen und mithilfe des aufgenommenen Bildmaterials Vorhersagen über Dürreperioden treffen.“

Abseits von landwirtschaftlichen Einsatzgebieten gibt es ebenfalls zahlreiche Beispiele. So zum Beispiel dezentrale Energiegemeinschaften. „Viele unserer Partner*innen und Kund*innen sind gerade dran, solche aufzubauen“, erzählt Grabenhofer. „Das bedeutet, dass in einem begrenzten Wohngebiet Menschen innerhalb einer Community Energie untereinander transparent handeln und nutzen können. Dazu braucht man aber Cloudtechnologie sowie Echtzeitdaten, um den Energiebedarf festzustellen und fair abrechnen zu können“, so die Expertin.

Jutta Grabenhofer, zuständig für Nachhaltigkeitsagenden bei Microsoft Österreich

Energieffiziente Cloud

Ein Stichwort, das jetzt schon öfters gefallen ist, ist „Cloud“. Diese spielt bei der Förderung von Nachhaltigkeit eine größere Rolle, als manch einer denkt. Wenn nicht mehr jede Firma und jede Anwender*in ihren eigenen Server betreibt, sondern man die Computerressourcen auslagert, teilt und nach Nutzung abgerechnet wird, kann man viel Energie einsparen. Durch die Zusammenlegung von Rechenkapazitäten lässt sich der Energiebedarf am Ende signifikant reduzieren. Cloud-Standorte sind daher in der Regel bis zu 93 Prozent effizienter als traditionelle, lokale Rechenzentren und bis zu 98 Prozent CO2-effizienter.

Wie das gehen soll, erklärt Grabenhofer: „Klar brauchen Cloud-Rechenzentren viel Energie, aber wir investieren viel Geld in die Forschung und Entwicklung nachhaltiger Lösungen, um Datenzentren nachhaltiger zu gestalten.“ Diese Maßnahmen reichen von Gebäudetechnik bis hin zur Kühlung und Back-up-Generatoren ohne Diesel.

Im Zuge der Forschung entstehen außerdem zahlreiche, neue Lösungen wie holografische Speichermedien oder flüssiggekühlte Server, die den Energiebedarf weiter senken. Auch Unterwasserrechenzentren werden erprobt, denn diese erweisen sich laut ersten Forschungsergebnissen um 8-mal weniger anfällig für Störungen, was unter anderem eine Auswirkung auf den Materialverschleiß hat und somit wieder der nachhaltigen Verwendung von Rohstoffen zugutekommt.

Bis 2025 stammt die Energie in Microsoft Cloud Rechenzentren zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen

Eigenes Dashboard zeigt Kund*innen ihre Emissionen an

Doch die Cloud bietet für Unternehmenskunden noch einen weiteren großen Vorteil: Mit dem Microsoft Emissions Impact Dashboard können die eigenen Emissionen gemessen, dokumentiert, analysiert und reduziert werden. „Dieses Werkzeug ist Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Damit können wir Kunden dabei helfen, die Auswirkungen deren Cloud-Nutzung auf die Umwelt zu verstehen“, sagt Grabenhofer. Es steht Businesskunden zur Verfügung.

Mit der Cloud for Sustainability will Microsoft künftig noch einen weiteren Schritt in diese Richtung tun. „Wir wollen damit Daten nutzen, um Unternehmen dabei zu helfen ihren CO2-Fußabdruck besser zu verstehen.“ Daten sind dabei auch der Schlüssel zu mehr Nachhaltigkeit: „Es sollen dabei Daten aus den unterschiedlichsten Quellen miteinander verknüpft und transparent gemacht werden. Auf dieser Grundlage können dann bessere Entscheidungen getroffen und die richtigen Maßnahmen für einen niedrigeren CO2-Fußabtruck identifiziert werden“, so Grabenhofer.

Als Beispiel führt die Expertin die Optimierung bei Lieferketten an. Hier sei Microsoft bereits mit österreichischen Betrieben im Gespräch. „Nachhaltigkeit kann ohne Technologie nicht funktionieren, aber Technologie darf ohne Nachhaltigkeit nicht bestehen“, sagt Grabenhofer.

Disclaimer: Der Artikel entstand im Rahmen einer entgeltlichen Kooperation mit Microsoft.

Klicken Sie hier für die Newsletteranmeldung

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

mehr lesen