Facebook: Mehr Gewinn und Nutzer trotz Krisenjahr
Facebook hat trotz hoher Investitionen im Kampf gegen Falschnachrichten sowie gestiegener Ausgaben für den Schutz der Privatsphäre seinen Gewinn im vierten Quartal erhöht. Das Nettoergebnis legte wegen sprudelnder Werbeausgaben der Unternehmen um 61 Prozent auf 6,88 Milliarden Dollar zu, wie das weltgrößte Internetnetzwerk am Mittwoch nach US-Börsenschluss bekanntgab.
Der Überschuss lag über den Erwartungen von Analysten. Auch beim Umsatz übertraf der US-Konzern leicht die Prognosen. Die Erlöse stiegen um 30 Prozent auf 16,9 Milliarden Dollar.
Nutzer in Europa haben Facebook offenbar vergeben
Die zahlreichen Skandale und Kampagnen wie #DeleteFacebook schienen der Plattform ebenfalls nicht geschadet zu haben. Laut Facebook seien die täglich aktiven Nutzer zuletzt um zwei Prozent auf 1,52 Milliarden Nutzer gestiegen. "Lassen Sie die Zahlen für sich sprechen. Wir sind in allen Regionen gewachsen", sagte Dave Wehner, Facebooks Finanz-Chef.
Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit: Facebook profitierte vor allem vom Wachstum in Asien, beispielsweise in Indonesien, den Philippinen und Indien, wo 16 Millionen Nutzer hinzukamen. Auf dem Heimatmarkt Nordamerika legte man lediglich um eine Million Nutzer zu. Auch in Europa scheinen die Nutzer Facebook nach den Skandalen vergeben zu haben. Während im zweiten und dritten Quartal die Nutzer um je eine Million schrumpfte, legte man im vierten Quartal um sechs Millionen Nutzer zu.
Es könnte das letzte Mal sein, dass Facebook derartige Metriken veröffentlicht. CEO Mark Zuckerberg will alle Facebook-Plattformen - Facebook, WhatsApp und Instagram - zusammenführen und gibt bereits jetzt kombinierte Zahlen aus. Demnach hätten allein im Dezember 2,7 Milliarden Menschen einen der Dienste genutzt. Instagram Stories, mit dem Facebook das Wachstum von Snapchat erheblich bremsen konnte, zählt nun 500 Millionen täglich aktive Nutzer.
Auch die Verkaufszahlen von Facebook Portal, dem smarten Lautsprecher mit Bildschirm und Kamera, seien laut Zuckerberg gut. Ins Detail wollte man jedoch nicht gehen. Zuletzt sorgte die Tatsache für Aufregung, dass Facebook-Mitarbeiter wohlwollende Bewertungen für das Produkt auf Amazon hinterlassen haben.