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Facebook soll Werbekunden bewusst getäuscht haben

Leitende Facebook-Manager sollen gegenüber Werbekunden bewusst falsche Angaben der mit Werbeeinschaltungen erreichbaren Nutzer gemacht haben, berichtet die "Financial Times" (Artikel kostenpflichtig).

Ein Produktmanager soll sie darauf hingewiesen haben, dass die Zielgruppenzahlen "zutiefst falsch" seien und Änderungen in der Zählweise vorgeschlagen haben. Das Ansinnen wurde laut der "Financial Times" aber mit dem Hinweis auf "erhebliche Einbußen" bei den Einnahmen zurückgewiesen, wie Gerichtsdokumente zeigen, die erstmals ungeschwärzt zugänglich sind.

In dem Prozess wird Facebook vorgeworfen, gefälschte und doppelte Nutzerkonten in seine Reichweitenzahlen aufgenommen zu haben. So soll Facebook Werbetreibenden für gewisse Regionen mehr Nutzer angegeben haben als dort überhaupt Menschen wohnen.

"Schätzungen"

Facebook rechtfertigte sich damit, dass die Zahlen nur Schätzungen seien. Kunden würden ohnehin nicht für die potenzielle Reichweite, sondern für tatsächliche Aufrufe und Klicks bezahlen.

Werbetreibende ziehen die Zahlen allerdings zur Erstellung ihrer Budgets heran. Facebook soll in einem internen Dokument selbst auf die große Bedeutung der Reichweitenzahlen hingewiesen haben.

Es ist nicht das erste Mal, das dem Online-Netzwerk vorgeworfen wird, bei der Anzahl seiner Nutzer gegenüber Werbekunden übertrieben zu haben, um den Umsatz zu steigern. Im Jahr 2016 musste Facebook zugeben, zu viele Videoaufrufe angegeben zu haben und einigte sich mit Klägern auf die Zahlung von 40 Millionen Dollar.

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