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Cybercrimes: Neue Risiken bedeuten neue Verantwortung

Digitale Angriffe verändern sich rasant. Was vor wenigen Jahren noch mit simplen Phishing-Mails begann, ist heute ein hochkomplexes Unterfangen. Für Unternehmen bedeutet das: Die Bedrohungen betreffen nicht mehr nur ihre IT-Abteilungen, sondern die gesamten Geschäftsprozesse. 

Aktuell zeigt sich besonders deutlich, dass Geschwindigkeit, Professionalität und Kreativität der Angreifer laufend zunehmen. Die gute Nachricht: Mit klaren Strategien lässt sich darauf gezielt reagieren.

Erkenntnisse aus der aktuellen Forschung

Im Rahmen der KPMG Cybersecurity-Studie wurden über 1.300 Unternehmen in Österreich und Deutschland zu dem Thema befragt. Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte sieht den Einsatz von Künstlicher Intelligenz als zentrale Herausforderung. 

Die KI wird sowohl zur Abwehr als auch für Angriffe genutzt. Besonders das sogenannte Social Engineering mit täuschend echten Deepfakes gilt als wachsende Gefahr. Gleichzeitig steigt der Druck durch strengere Vorgaben wie die EU-Richtlinie NIS2, die klare Verantwortlichkeiten und Meldepflichten vorschreibt. 

Immer mehr Angriffsflächen im Alltag der Unternehmen

Nicht nur große Konzerne stehen im Fokus der Cyberkriminellen. Auch kleine und mittlere Betriebe geraten verstärkt in ihr Visier. Die Gründe dafür bestehen unter anderem in der zunehmenden Vernetzung, der intensiveren Nutzung von Cloud-Diensten und den eng verflochtenen Lieferketten. Die Angreifer suchen gezielt nach Schwachstellen in den Partnersystemen. 

Um solche Risiken sichtbar zu machen, setzen zum Beispiel viele Firmen auf einen regelmäßigen Penetrationstest. Bei diesem werden reale Angriffsversuche simuliert und auf diese Weise bestehende Sicherheitslücken aufgedeckt.

Die neuen Angriffsmethoden im Überblick

Die Cyberkriminellen nutzen inzwischen unterschiedliche Strategien − und das gerne parallel:

  • KI-basierte Täuschung: Stimmen und Videos lassen sich fälschen, wodurch selbst geübte Mitarbeitende regelmäßig getäuscht werden.
  • Ransomware mit doppeltem Druck: Neben verschlüsselten Daten werden auch sensible Informationen veröffentlicht, um die Unternehmen zusätzlich zu erpressen.
  • Angriffe auf Lieferketten: Bereits ein kompromittierter Zulieferer kann ganze Branchen in Schwierigkeiten bringen.

Wie können sich Unternehmen schützen?

Diese Methoden machen deutlich, dass es heute nicht mehr genügt, sich nur auf klassische Firewalls und Virenscanner zu verlassen. Stattdessen sind komplexe, strategische Maßnahmen für mehr Resilienz nötig. 

Eine erfolgreiche Verteidigung bedeutet heute, Technik und Organisation zusammenzudenken:

  1. Risikobewertung regelmäßig erneuern: Die Sicherheitskonzepte müssen laufend an neue Bedrohungen angepasst werden.
  2. Cloud- und Drittparteien prüfen: Verträge und Standards sollten klare Sicherheitsvorgaben enthalten.
  3. Zero-Trust-Architekturen etablieren: Zugriffen wird niemals automatisch vertraut, sie werden konsequent überprüft.
  4. Mitarbeitende schulen: Die Aufklärung der Mitarbeitenden über Phishing, Social Engineering und den Umgang mit verdächtigen Nachrichten ist unverzichtbar.

Die Rolle der Führungsebene

So zeigt sich: Cybersecurity wird zunehmend zur Chefsache. Die Führungskräfte eines Unternehmens stehen in der Pflicht, entsprechende Budgets bereitzustellen, die Verantwortlichkeiten klar zu definieren und die ausschlaggebenden Sicherheitsfragen in die Gesamtstrategie einzubinden. 

Werden diese Punkte vernachlässigt, riskieren Firmen neben finanziellen Schäden auch den Verlust von Vertrauen bei ihren Kunden und Partnern.

Welche Entwicklungen sind realistisch?

Experten sind sich sicher: Die schnelle Dynamik im Bereich Cybercrime wird auch in diesem Jahr nicht nachlassen. Automatisierte Angriffswerkzeuge, KI-gestützte Täuschungsversuche und eine strenger regulierte Umgebung setzen Unternehmen zunehmend unter Druck. 

Werden die genannten Sicherheitsmaßnahmen jedoch als kontinuierlichen Prozess verstanden und konsequent in den Alltag integriert, verschaffen sich Unternehmen bereits einen klaren Vorteil. 

Cybersecurity stellt eine Daueraufgabe dar – aber gleichzeitig auch eine Chance, Vertrauen zu gewinnen und die eigene Zukunftsfähigkeit zu sichern.

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