3D-gedruckte Waffen: Polizei hebt "Fabrik" aus
Die britische Polizei hat Anfang Oktober eine „provisorische Fabrik“ für 3D-gedruckte Waffen ausgehoben. Laut Angaben der Behörden war es der bislang größte Fund derartiger Objekte in Großbritannien. Eingerichtet war die Produktionsstätte in einer Wohnung im Nordwesten Londons, der Zugriff fand bereits Anfang Oktober statt. Verhaftet wurden dabei 2 Männer und sie hätten geplant die Waffen zu verkaufen, wie es heißt.
Unter den beschlagnahmten Gegenständen hätten sich laut der Polizei auch automatische Waffen befunden und solche, mit denen mehrere Schüsse abgegeben werden können. Exemplare früherer 3D-gedruckter Waffen konnten oft nur einen Schuss abfeuern, bei dem sie sich in der Regel selbst auch zerstörten.
Metallbauteile
Weil die Waffen trotz des 3D-gedruckten Kunststoffs immer noch einige konventionelle Metallbauteile enthalten müssen, können sie von traditionellen Erkennungssystemen, wie Metalldetektoren, immerhin erkannt werden.
Die einfache Produktion sowie die fehlenden Seriennummern machen sie für die Behörden dennoch zu einem großen Problem. Die britische Polizei meldete zuletzt so viele Beschlagnahmungen von 3D-gedruckten Waffen, wie noch nie, berichtet die BBC. Auch Expert*innen zeigten sich wiederholt besorgt über diese Entwicklungen.
Liberator
Waffen aus dem 3D-Drucker sind seit Jahren ein Thema: 2013 stellte der Texaner Cody Wilson die Pläne für eine Waffe aus dem 3D-Drucker ins Netz. Der Waffennarr und Aktivist wurde dabei von der Waffenlobby-Organisation Second Amendment Foundation unterstützt. Seine einschüssige Plastikpistole Liberator (Befreier) löste weltweit Befürchtungen aus.
Im Vergleich zu den Selbstbau-Waffen aus Blech und Stahl können Waffen aus dem 3D-Drucker auch ohne handwerkliches Geschick gebaut werden. Die Maschinen "drucken" die Waffenteile im Schichtdruckverfahren aus Kunststoff auf Zehntel- bis Hundertstelmillimeter genau, können also viel präziser arbeiten als Laien, die nicht über eine klassische Büchsenmacher-Ausbildung verfügen.