Arzt, der Audiodatei als Ebola-Kur verkauft, droht Lizenzentzug
Der kalifornische Arzt William Edwin Gray der Dritte hat Ärger mit dem Medical Board seines Heimatbundesstaats. Der Grund: Gray verkauft über eine Webseite Audiodateien, die gegen eine Vielzahl von Krankheiten helfen sollen, darunter Ebola, SARS, Schweinegrippe, Malaria, Typhus und Cholera. Beworben werden die angeblich heilenden Klänge als homöopathische Heilmittel, wie arstechnica berichtet. Das kalifornische Medical Board hat eine Beschwerde gegen Gray eingereicht und wirft dem Doktor fahrlässige Vernachlässigung seiner Pflichten vor. Gefordert wird eine Anhörung, in der entschieden werden soll, ob dem Arzt die Lizenz entzogen wird.
eRemedy
Gray sagt gegenüber der Los Angeles Times, er werde keinen Widerspruch einbringen, da das zu viel Geld koste und er "am Ende ohnehin verlieren würde". Die Entscheidung über seine Zukunft als Arzt soll in den kommenden Wochen fallen. Gray hat sich nach seinem Medizinstudium ab 1970 fast ausschließlich auf homöopathische Behandlungen spezialisiert. Für diese ist eine Ärztelizenz nicht erforderlich. Gray kann seine Audiodateien also auch weiter vertreiben, wenn das Verfahren zu seinen Ungunsten ausgehen sollte.
Die Audiodateien, die Gray verkauft, sollen die Schwingungen von homöopathischen Heilmitteln transportieren. Das funktioniere, indem Fläschchen mit homöopathischen Mitteln in Spulen platziert werden, durch die Strom fließt. Die Töne, die dabei entstehen, werden aufgezeichnet. So sind 263 verschiedene "eRemedies" entstanden, die als 13-sekündige Audiodateien in .wav- oder .mp3-Format angeboten werden. Zu hören ist auf den Aufnahmen ein Zischen. Eine Datei kostet fünf US-Dollar, wer 25 bezieht, zahlt 100 Dollar.
Für die Wirksamkeit homöopathischer Behandlungen gibt es keinen wissenschaftlichen Beweis. Das gilt auch für die Audiodateien, die auch von anderen Homöopathen angezweifelt werden.