"Chips im Impfstoff": Bill Gates wird von Leuten angeschrien
In einem kürzlich erschienen Interview mit der britischen Zeitung Guardian verrät Bill Gates, wie er während der Corona-Pandemie von Verschwörungstheoretiker*innen angeschrien wurde. Dabei schreckten manche nicht zurück, ihn nicht nur online, sondern auch im echten Leben zu konfrontieren.
“Es gab ein paar Fälle, wo mich Leute in aller Öffentlichkeit angesprochen haben, dass ich Mikrochips in Menschen pflanzen würde”, verrät der Microsoft-Gründer. Dabei sei Gates klargeworden, dass solche Menschen wirklich existieren und es sich nicht nur um Bots handle, die online solche Nachrichten verbreiten.
Verschwörung flacht wieder ab
Der Milliardär gibt gegenüber der Zeitung aber auch an, dass die Verschwörung rund um Computerchips in den Corona-Impfungen immer weiter abflacht. “Es ist aber tragisch, falls einige Menschen deshalb zögerten, sich ihre Impfung zu holen oder Masken zu tragen”, sagte Gates.
Die Verschwörungstheorie, dass in Impfungen Chips enthalten sind, die sich mit dem 5G-Mobilfunknetz verbinden und Menschen tracken können, soll zuallererst im Forum 4plebs aufgekommen sein. Danach verbreitete sie sich auf Reddit.
Bill-Gates-Verschwörung auch in Österreich bekannt
Bei einer Umfrage im Jänner 2021 gaben 10 Prozent der befragten US-Amerikaner*innen an, der Geschichte zu glauben. In Österreich gaben bei einer Befragung 15 Prozent der Leute an, dass Bill Gates die Menschheit “zwangsimpfen” wolle.
In seinem Interview mit dem Guardian scherzte Gates außerdem, dass Anthony Fauci, leitender medizinischer Berater des Präsidenten der Vereinigten Staaten, die meisten Angriffe “verpasst” habe. “Es war ein richtiges Phänomen: In den USA fokussierten sich die Angriffe auf mich und Tony Fauci. International war es eher ich, weil man nicht wusste, wer Tony ist”, mutmaßt Gates.
"Ziemlich ernstes Zeug"
Dennoch wolle sich Gates nicht zu sehr über Verschwörungen lustig machen, denn es gehe schließlich um “ziemlich ernstes Zeug”. “Die Innovationen, wie man zur Wahrheit kommt, müssen so interessant sein wie die Lüge selbst”, fordert er. “Wir sehen uns in vielen Bereichen damit konfrontiert und haben bislang keine gute Lösung gefunden.”