Cyberangriff auf "Alles gurgelt" in Salzburg und Niederösterreich
Seit heute gilt in Österreich flächendeckend die 2G-Regelung. Ob für den Friseurbesuch oder das Konzert muss man Genesen oder Geimpft sein. Bis zum 6. Dezember gilt noch mit der Erstimpfung ein PCR-Test für den Zugriff, aber was, wenn der nicht rechtzeitig ankommt?
Nach dem holprigen Start von "Salzburg gurgelt" kommt es im Bundesland Salzburg erneut zu Verzögerungen bei der Auswertung von PCR-Gurgeltests. Das mit der Abwicklung der Tests beauftragte Eugendorfer Biotech-Labor Novogenia dürfte massiven Cyberangriffen ausgesetzt sein, berichtete das Land am Montag. Dabei seien die Testkapazitäten wegen der hohen Infektionszahlen bereits voll ausgelastet. Die Folge: Menschen müssen mitunter einige Tage lang auf ihr Testergebnis warten.
Gezielte Sabotage, auch Niederösterreich betroffen
Wie Novogenia berichtete, sei es in den vergangenen Tagen wiederholt zu mutmaßlichen Angriffen auf die IT-Infrastruktur von "Salzburg gurgelt" gekommen. Ziel der Attacken war es laut dem Labor augenscheinlich nicht, ins System einzudringen, sondern es mit so vielen Anfragen zu überlasten, dass es abstürzt. Expert*innen sprechen hier von einer sogenannten DoS-Attacke (Denial of Service). Dadurch sei die Möglichkeit, sich zu registrieren oder für Tests anzumelden zeitweise offline gewesen. Novogenia versicherte, intensiv an Verbesserungen zu arbeiten.
Betroffen von den Angriffen war auch die Plattform "Niederösterreich gurgelt". Die entsprechende Seite funktionierte zuletzt mehrere Stunden nicht, wie auch der ORF NÖ berichtete.
Das Land Salzburg setzt angesichts der Verzögerungen bei den Auswertungen nun Prioritäten. "Wir konzentrieren uns momentan vorrangig auf die Abarbeitung der behördlich angeordneten Tests, um das Contact Tracing zu ermöglichen", sagte ein Sprecher des Landes zur APA. Er verwies darauf, dass für die 3G-Regelung am Arbeitsplatz nach wie vor Antigentests gültig seien. Mit einer Entschärfung der Lage rechnet das Land voraussichtlich erst im Laufe der Woche.
Mitten in der Krise
Die Angriffe fallen in eine Zeit, in der die Labore im Bundesland durch die hohen Fallzahlen an der Grenze der Auslastung arbeiten. "Durch die hohe Positivitätsrate muss derzeit nahezu jeder Pool aufgelöst werden, auch darum dauert es länger", sagte der Landessprecher.
Beim Pooling-Verfahren wird schon beim Testen die Gurgelflüssigkeit auf zwei Fläschchen aufgeteilt. Im Labor werden dann jeweils zehn Proben in einem Pool zusammengemischt und analysiert. Ist ein Pool positiv, werden die zurückgestellten Proben einzeln analysiert. Die Methode erlaubt eine schnelle und effektive Auswertung der Tests - allerdings nur dann, wenn viele Pools negativ bleiben.