Darwin's Circle bringt IT-Entscheidungsträger nach Wien
Am 28.9. findet im Wiener Haus der Industrie die Digitalisierungs-Fachkonferenz Darwin's Circle statt. Die Veranstaltung, die sich zum Ziel gesetzt hat, von Anfang an in der internationalen "Champions League" der Technologie-Konferenzen mitzuspielen, ist dicht gepackt mit Vorträgen und Panel-Diskussionen, wie aus dem nun vorgestellten Programm hervorgeht.
Die 2,6-Billionen-Dollar-Show
"Wir sind die 2,6-Billionen-Dollar-Show", meint Mitbegründer Nikolaus Pelinka stolz. Er habe sich die Marktwerte der Unternehmen angesehen, die Vertreter zu Darwin's Circle entsenden. Dass dabei die Marktkapitalisierung aller ATX-Unternehmen um das 30-fache übertroffen wird, sei ein Zeichen dafür, dass die Teilnehmer ein gewichtiges Wort bei der Digitalisierung und der damit einhergehenden Veränderung der Gesellschaft mitzureden hätten.
Insgesamt seien am 28. September 44 Programmpunkte vorgesehen. "Das Programm ist dermaßen dicht, dass es keine Mittagspause geben wird", meint Pelinka. Kulinarisch versorgt werden die etwas mehr als 260 Gäste natürlich dennoch, allerdings laufe das Programm daneben nahtlos weiter. 55 Sprecher werden an der Veranstaltung teilnehmen, 40 davon von internationalen Unternehmen, nur 15 aus Österreich. Das Speaker-Gast-Verhältnis betrage deshalb ca. 5:1. "So eine Rate gibt es bei einer Konferenz selten", meint Pelinka.
Hochkarätige Sprecher
Zu den Programm-Highlights zählen für den Mitbegründer der Auftritt von Palantir-CEO Alexander Karp, der mit Bundeskanzler Christian Kern über Ethik und Verantwortung in der digitalen Welt diskutieren wird. Weil Karp eine Zeit lang in Deutschland gelebt hat, wird dieses Gespräch - als einziges während der ganzen Veranstaltung - auf Deutsch stattfinden. Wie Johannes Müller, Managing Director von Darwin's Circle, betont, sollen weder die kommende Nationalratswahl noch Produkte der sprechenden Unternehmensvertreter bei Vorträgen und Diskussionen im Vordergrund stehen: "Das soll keine Werbeveranstaltung werden. Wir wollen Meta-Themen ansprechen."
Ein weiterer Stargast bei Darwin's Circle ist Terry von Bibra, der Europa-Chef von Alibaba, der einen Einblick in chinesische Vertriebsmodelle geben wird. Der ehemalige deutsche Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg wird auftreten, ebenso Deon Newman, der die Watson-Sparte von IBM leitet. An einer Diskussion zum Thema Auto der Zukunft werden u.a. Andre Stark von BMW und Dennis Morgenstern, der Leiter der Roboterauto-Sparte von Google teilnehmen. Weitere große Themen sind Innovatonskultur, Bildung, Medien (u.a. mit ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz), Banking, die Stadt der Zukunft und Industrie 4.0 (u.a. mit Start-up-Investorin Eveline Steinberger-Kern).
Einzelgespräche statt Fragerunden
Zwischen den Persönlichkeiten auf der Bühne und dem Publikum soll bei Darwin's Circle ein reger Austausch stattfinden, allerdings nicht in der gewohnten Form von Fragerunden. Auf diese wird aufgrund des dichten Zeitplans verzichtet. Stattdessen sollen abseits des Vortragssaales viele Gespräche stattfinden. Auch Rahmenveranstaltungen wird es geben. Einen Tag vor der Konferenz, am 27.9., wird es eine "Opening Night" von T-Mobile im Wiener MAK geben. Dabei wird unter anderem Smarte Kleidung präsentiert. Am Abend des 28.9. wird es eine Afterparty von FM4 in der Albertina Passage geben.
Kontroversielle Köpfe
Wie von Anfang an betont wurde, setzt Darwin's Circle auf einen "kuratierten Publikumsbereich". Die Teilnehmer mussten sich - wohl auch aufgrund beschränkter Platzverhältnisse im Festsaal des Hauses der Industrie - um die jeweils 999 Euro teuren Tickets bewerben. Pelinka: "Wir wollen Entscheider dabei haben." Da die Veranstalter, wie bereits bei einer der vorhergehenden Pressekonferenzen erwähnt, "beide Seiten der Medaille" bei Zukunftsthemen abbilden wollen, wurden auch Vertreter von NGOs eingeladen. Ihnen wurde auch ein Nachlass beim Ticketpreis gewährt. "Unsere Konferenz ist schon wirtschaftsfokussiert", meint Pelinka."Aber wir haben ein gutes Setup mit Köpfen, die kontroversiell denken."
In Zukunft mehr Frauen
Auffällig im Programm ist der niedrige Frauenanteil. Pelinka: "Wir befinden uns da in Gesellschaft aller großen Tech-Konferenzen." Der niedrige Frauenanteil sei leider branchentypisch. Man werde sich aber bemühen, in Zukunft für einen stärkeren Ausgleich einzutreten. Apropos Zukunft: Darwin's Circle soll künftig zu einem jährlichen Fixpunkt werden. Man könne sich aber auch "eine Vertiefung in einzelne Themen" vorstellen, meint Pelinka. Dabei könnten etwa Ableger der Veranstaltung mit Fokus auf spezielle Bereiche gemeint sein.