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Wieso schießt man Drohnen über Flughäfen nicht einfach ab?

Dänemark musste vergangene Woche mehrmals den Luftraum über zivilen Flughäfen sperren. Stundenlange Verspätungen waren die Folge. Schuld daran waren Drohnen, die sich im Gebiet befunden haben. Ein Crash mit einer Passagiermaschine hätte katastrophale Folgen haben können.

Auch in Deutschland und Norwegen wurden Drohnen gesichtet, die sich Flughäfen und Militärstützpunkten näherten. Die Reaktion vieler User in den sozialen Netzwerken war: „Wieso wird da herumgeeiert? Schießt die Drohnen doch einfach ab.“ Multicopter-Drohnen sind zwar nicht besonders stabil und damit relativ einfach vom Himmel zu holen – doch dabei gibt es mehrere Dinge zu beachten, die die Drohnenabwehr nicht so einfach machen, wie es sich anhört.

Billig, aber wenig Reichweite: die Schrotflinte

Handelsübliche Multicopter-Drohnen, wie sie auch von Russland und der Ukraine für die Aufklärung und als FPV-Drohnen mit Sprengsätzen bestückt werden, bestehen aus möglichst leichten Materialien. Dabei kommen etwa Nylon, Plastik und Kohlenstofffaser zum Einsatz. Auch bei größeren Drohnen, die eine höhere Nutzlast tragen können, werden meist Kohlenstofffaser und Polymere genutzt. Die Drohnen sind also alles andere als kugelsicher.

Um so eine Drohne abzuschießen, reicht schon eine normale Schrotflinte. Ein geübter Schütze könnte selbst mit einer billigen Schrotflinte, die mit unter 500 Euro weniger als so manche Drohne kostet, den Multicoptern das Fürchten lehren.

Dazu muss die Drohne allerdings nahe genug sein. Je weiter die Drohne entfernt ist, desto größer ist die sogenannte Schrotgarbe und desto weniger kinetische Energie haben die Schrotkügelchen. Die „Wolke“aus den Schrotkügelchen könnte also nicht dicht genug sein – die Kugeln fliegen links, rechts, oben und unten an der Drohne vorbei.

Oder sie kommen gar nicht erst bei der Drohne an, weil sie zu weit weg ist. Mit spezieller Munition und Chokes (ein Verengungsstück nahe der Mündung des Laufs) lässt sich die effektive Reichweite auf etwa 100 Meter erhöhen. Selbst 250 Euro günstige Drohnen von Aliexpress versprechen aber eine Flughöhe von 800 Meter zu erreichen.

Was rauf geht, kommt auch runter: das Gewehr

Die Schrotflinte ist also raus. Doch wie schaut es aus mit Sturm- und Scharfschützengewehr? Beides ist in den Arsenalen von Armee und Polizeispezialeinheiten vorhanden.

Gehen wir dazu von diesem Szenario aus, das beinahe Idealbedingungen darstellt: Die Drohne schwebt in starrer Position. Ein Scharfschütze hat eine stabile Position am Flughafen gefunden, etwa mit einem Dreibein oder einer Lafette, um wackelfrei nach schräg oben schießen zu können. Er misst mit dem Laserentfernungsmesser das Ziel zur Drohne: 531 Meter.

Scharfschützengewehr auf einem Dreibein. Oben am Zielfernrohr ist ein Entfernungsmesser montiert

Jetzt ist die Drohne aber ein relativ kleines Ziel und Scharfschützen „schießen“ sich die Distanzen üblicherweise in 100-Meter- oder zumindest 50-Meter-Schritten aus. Denn je weiter ein Ziel weg ist, desto mehr fällt die Kugel ab. Meistens genügen erfahrenen Schützen die 100er-Schritte, um bei Distanzen dazwischen ein Ziel in Menschengröße zu treffen.

Zusätzlich zur ballistischen Kalkulation kommt jetzt noch Wind hinzu. Und der Wind der Drohne in der Höhe könnte anders sein als der Wind, den der Scharfschütze am Boden misst. Bei 531 Meter Entfernung könnte die Drohne ja auch 400 Meter hochfliegen. Und dann kommt hinzu, dass die Drohne sich jeden Moment bewegen könnte.

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Selbst für einen geübten Scharfschützen ist das eine Herausforderungen. Und wenn der Schuss daneben geht, heißt es: Was rauf geht, kommt auch wieder runter. Ein Beispiel: Als Kaliber wurde .338 Lapua Magnum gewählt, weil es mehr Reichweite als .308 Winchester (7.62 NATO) hat, falls die Drohne doch mal weiter weg sein sollte. 2009 erzielte ein britischer Scharfschütze damit 2 tödliche Treffer auf 2,5 km Entfernung.

Der Hersteller RUAG gibt für seine Munition im Kaliber .338 Lapua Magnum (16,2 Gramm Projektilgewicht) eine maximale Reichweite von 6,5 km an. Die Ortschaft Fischamend ist etwa 4 km Luftlinie vom Flughafen entfernt, die Raffinerie bei Mannswörth 5 km, Schwechat gut 6 km und die Autobahn A4 lediglich einen Kilometer.

Auch wenn die Chance gering ist, dass das Projektil mit knapp 8,6 mm Durchmesser und 35 mm Länge beim Runterkommen Sach- oder Personenschaden anrichtet, ist es nicht auszuschließen. Und niemand will riskieren, dass ein Kind am Spielplatz eine verirrte Kugel in den Kopf bekommt, weil versucht wurde, eine Drohne über dem Flughafen abzuschießen, die keine unmittelbare Bedrohung darstellt, solange der Flugverkehr eingestellt wurde.

Maschinengewehre, die aufgrund des Abfeuerns von Salven eine geringere Eigenpräzision haben, sind aufgrund dieses Risikos für die Drohnenabwehr nahe besiedeltem Gebiet auszuschließen.

Große Geschütze auffahren: die FLAK

Jetzt ist Schluss mit lustig: Anstatt mit Flinte und Gewehr, wird das fliegende Objekt mit der Flugabwehrkanone (FLAK) bekämpft. Schließlich ist sie doch genau dafür gemacht worden. In Österreich würde dafür die 35 mm Zwillingsfliegerabwehrkanone 85 zum Einsatz kommen.

Die hat eine effektive Reichweite von etwa 4 km und eine Feuerrate von 1.100 Schuss pro Minute. Das ist zwar ein bisschen Overkill für eine Quadcopter-Drohne, erhöht aber die Chancen eines erfolgreichen Abschusses.

Die Gefahr von verirrten Kugeln ist hier deutlich geringer. Die Explosivmunition, die das Bundesheer einsetzt, explodiert von alleine, wenn die Eigenrotation zu langsam wird. Das heißt: Entweder bei einem Treffer oder spätestens nach ca. 8 Sekunden. Die Brösel, die dann vom Himmel kommen, sind zwar nicht harmlos, aber die Gefahr ist gering, davon tödlich verletzt zu werden. Damit das funktioniert, muss aber der Winkel steil genug sein. Schießt die FLAK in einem flachen Winkel, etwa wenn die Drohne nicht besonders hoch fliegt, könnte die Munition vor den 8 Sekunden im Boden einschlagen.

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Das Problem im Fall der Zwillingsfliegerabwehrkanone 85 und bei FLAK von vielen andere europäischen Armeen: Sie sind nicht für kleine Ziele ausgelegt. Sie stammen aus Zeiten, in denen Flugzeuge und Hubschrauber bekämpft werden sollten, nicht 40 cm breite Multicopter. Dementsprechend sind die Feuerleitsysteme nicht dafür ausgelegt. Das Bundesheer modernisiert etwa die 85er derzeit, damit die Radaranlage auch Drohnen effektiv bekämpfen kann. Bis 2028 soll die Modernisierung abgeschlossen sein.

Die neue 85er FLAK wird dann auch mit AHEAD-Munition kompatibel sein. Diese explodiert in der Luft (Airburst), in der Nähe der Drohne. Durch die Druckwelle und Splitterwirkung erhöht sich die Trefferwahrscheinlichkeit, selbst wenn die Drohne fliegt oder manövriert. Zudem sinkt dadurch die Gefahr, ungewollt Ziele am Boden zu treffen, nahezu auf 0 (außer bei Zündversagern und wenn die Drohne extrem tief fliegt).

Das bringt nur alles nichts, wenn die FLAK nicht schon am Flughafen positioniert ist. Bis sie eingepackt, zum Flughafen transportiert, aufgebaut und einsatzbereit ist, ist der Akku von der Drohne leer und sie ist schon wieder weggeflogen. Mit einem FLAK-Panzer, wie etwa dem bestellten Skyranger-30-Turm (ab 2026 beim Bundesheer) auf dem Radpanzer Pandur 6x6, ginge das schneller.

Aber auch der müsste zumindest nahe beim Flughafen stationiert und stets in Alarmbereitschaft sein, damit die Drohen zeitnahe erwischt und der Luftverkehr nicht stundenlang gesperrt werden muss. Das heißt zusätzliche Wartungs- und Personalkosten, für eine 24-Stunden-Bereitschaft und um den FLAK-Panzer zu bewachen, wenn er zB. direkt am Flughafengelände geparkt werden würde.

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Teurer Schutz: die Raketen

Das nächste Level der Flugabwehr sind Boden-Luft-Raketen. Durch Laser-, Infrarot- oder Radarsuchkopf haben sie eine sehr hohe Trefferquote und können mit Schutzmechanismen ausgestattet werden, um nicht am Boden zu explodieren.

Zudem kommen sie in verschiedenen Größen und sich dadurch recht flexibel. Als MANPAD (Man-Portable Air-Defense System) können sie von der Schulter eines Soldaten gestartet werden. Die MISTRAL 3 (das europäische Gegenstück zur amerikanischen Stinger) wurde etwa adaptiert, um auch kleine Drohnen gut treffen zu können. Sie hat eine Reichweite von 7 km und kann bis zu 3 km hoch fliegen. Durch den Infrarotsuchkopf ist kein Extra-Radar nötig: Draufhalten, auf die Bestätigung der Zielerfassung warten, abdrücken, bumm – Fire and Forget. Der Nachteil: Stückkosten von gut 500.000 Euro pro Rakete. Ein teurer Spaß, um eine Drohne, die ein paar Hundert Euro kostet, vom Himmel zu holen.

Raketenbasierte Flugabwehrsysteme könnten als feste Installation in der Nähe von Militärbasen und Flughäfen betrieben werden, ähnlich wie Israels Iron Dome oder Patriot-Flugabwehrbatterien, die etwa auch die Ukraine gegen russische Drohnen nutzt. Abgesehen von den Infrastruktur- und Erhaltungskosten muss man hier mit Raketenpreisen von mehreren Hunderttausend Euro bis über eine Million Euro rechnen.

Ein Kompromiss ist APKWS II. Die lasergelenkten Raketen haben weniger Reichweite (ca. 5 km), sind aber mit 22.000 US-Dollar pro Stück (mit Exportkosten usw. vermutlich 40.000 Euro in Europa) sehr günstig. Hier muss das Ziel mit einem Markierungslaser bis zum Einschlag der Rakete anvisiert werden. Drohnenschwärme oder besonders schnell fliegende Drohnen lassen sich damit nicht effizient bekämpfen, aber gegen einzelne Multicopter, die langsam über Flughäfen schweben, sind sie gut geeignet.

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Mit VAMPIRE gibt es etwa eine Variante, die auf die Ladefläche eines Pick-ups montiert werden kann. Damit wäre das System einfach zu verstauen und weniger wartungsintensiv, als wenn ein Panzer in Flughafennähe geparkt wird. Doch dieses System müsste erst angeschafft und die Soldaten dafür ausgebildet werden. Eine schnelle Lösung zum Abschießen der Drohnen, die jetzt gerade über Flughäfen kreisen, ist es also nicht.

Sollten raketenbasierte Abwehrsysteme genutzt werden, könnte das sogar noch mehr Störaktionen mit Drohnen provozieren. Man könnte den Gegner sich hier „arm schießen“ lassen. Abgesehen von den Kosten ist es auch eine Logistikfrage. Selbst, wenn Raketen aus Europa angeschafft werden, muss erst über den Preis verhandelt, der Vertrag unterschrieben und die Produktion gestartet werden, bis schließlich die Lieferung erfolgt. Das alles dauert Monate bis Jahre.

Das „aufs Lager legen“ einer größeren Stückzahl von Raketen macht hier nicht unbedingt Sinn. Denn die Haltbarkeit ist begrenzt, aufgrund der Alterung des Treibstoffs für die Raketen. Auch technologische Weiterentwicklungen, etwa bei den Drohnen, könnten die Raketen obsolet machen.

Eurofighter versus Drohne

Einen Kampfjet gegen eine Multicopter-Drohne aufsteigen lassen, wäre noch eine Option. Bis der Alarmstart passiert und der Eurofighter am Einsatzort ist, vergeht aber ebenso Zeit. Fliegt er mit Überschall, um schneller am Ziel zu sein, gibt’s wieder haufenweise Beschwerden von Anrainern (ja, auch das muss man in Österreich mitbedenken).

Am Zielort kann die Bordkanone wahrscheinlich nicht eingesetzt werden, wegen der Gefahr der einschlagenden Projektile im umliegenden Gebiet. Dasselbe gilt übrigens auch für Hubschrauber, die die Drohne mit der Bordkanone oder dem Maschinengewehr des Door-Gunners ins Visier nehmen. Wird eine Luft-Luft-Rakete eingesetzt, hat man dieselben Kostenprobleme, wie bei einer Boden-Luft-Rakete – nur, dass man noch zusätzlich Jet-Treibstoff verbraucht hat.

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Würde es um eine Drohne gehen, die potenziell mit Sprengstoff bestückt ist und Richtung kritischer Infrastruktur oder einer Stadt fliegt, kann man den Kampfjet-Einsatz natürlich rechtfertigen. Aber ein Multicopter, der beim Flughafen schwebt, um den zivilen Luftverkehr zu blockieren, wird wohl keinen Scramble auslösen.

Noch nicht ausgereift: Energiewaffen

Den günstigsten „Schuss“ haben derzeit Energiewaffen. Deren Reichweite ist zudem physikalisch begrenzt, was die Gefahr für Kollateralschäden reduziert. Im Grunde muss man nur noch aufpassen, dass die getroffene Drohne nicht gerade über einem geparkten Flugzeug oder einem Treibstofftank abstürzt.

Energiewaffen sind aber noch nicht ausgereift. Zwar werden schon Laserwaffen verkauft, bei denen ein Schuss ein paar Cent oder Euro kostet. Allerdings ist die effektive Reichweite unter 2 km. Zudem ist die Effizienz reduziert, wenn es zu heiß oder zu kalt ist, nebelig, es regnet oder andere Wettereinflüsse im Spiel sind.

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Hinzu kommt, dass die jetzt verfügbare Generation an Laserwaffen nicht nur in der Anschaffung teuer ist, sondern auch in der Instanthaltung. Die Laser brauchen regelmäßige Kontrolle um Wartung, um möglichst gut zu funktionieren. Statt nur einem Backup-System pro Laser, bräuchte man vermutlich 2, um einen 24-Stunden-Betrieb zu sichern. Nutzt man keine Festinstallation oder semi-permanente Installation, die ans Stromnetz angeschlossen ist, braucht man sogar noch mehr Fahrzeuge mit Laserwaffe, damit sich diese abwechseln können, wenn bei einem gerade der Akku leer ist.

Mikrowellenwaffen scheinen hier die bessere Lösung zu sein. Sie verschießen einen elektromagnetischen Impuls und können ganze Drohnenschwärme auf einmal lahmlegen. Epirus verspricht mit Leonidas einen Schuss um etwa 5 Cent. Kürzlich wurden bei einem Test 49 Drohnen gleichzeitig abgeschossen.

Dafür ist die Reichweite der aktuellen Generation von Leonidas mit 2 km noch zu knapp, um mit einer Anlage ein ganzes Flughafen-Areal abzudecken. Hier müsste wieder eine mobile Lösung genutzt werden, sprich mehrere Fahrzeuge, um einen Rund-um-die-Uhr-Schutz zu gewährleisten – oder mehrere fest installierte Anlagen. Das geht ordentlich ins Geld. Die US-Streitkräfte lassen sich 2 Stück Leonidas insgesamt 43,5 Millionen US-Dollar kosten. Ein Stück in Serienfertigung dürfte EU-Ländern dann vermutlich 30 bis 50 Millionen Euro kosten.

Selbst dann ist nicht garantiert, dass Leonidas alle Drohnen abfängt. Denn auch die Elektronik von kleinen Drohnen kann bei Bedarf gegen Mikrowellenstrahlen geschützt werden – was aber den Preis der Drohne erhöhen und dessen Gewicht vergrößern würde, was wiederum die Flugzeit reduziert.

Leonidas montiert auf einem Stryker-Panzer

Jamming-Geräte, um die Verbindung zwischen Drohne und Pilot zu stören, haben ebenso eine eher geringe Reichweite. Man kann sie zwar auch sehr stark machen, dann besteht aber die Gefahr, dass alles rund um den Flughafen gleich mit gestört wird. Das ist wenig optimal, denn auch bei Flugverbot muss der Luftverkehr weiter beobachtet werden. Außerdem wäre es möglich die Drohne so zu programmieren, dass sie beim Verbindungsausfall nicht automatisch landet, sondern versucht auf ihrer aktuellen Position weiterzuschweben. Dort wird sie dann so lange bleiben, bis der Jammer aus oder der Akku leer ist.

Drohne versus Drohne

Feuer mit Feuer bekämpfen: Kleine Drohnen sind fragil. Warum sie also nicht einfach mit einer anderen Drohne rammen? Das wäre zwar nicht direkt abschießen, aber eine relativ schnelle Lösung. Alles, was man dazu braucht, ist eine ebenso günstige Drohne, die mit der Flughöhe der feindlichen Drohne mithalten kann und einen erfahrenen Drohnen-Piloten. In der Ukraine wird immer wieder bewiesen, dass sich Drohnen mit Drohnen zerstören lassen.

In diesem Fall würde man das ohne Sprengstoff machen. Es reicht, mit der eigenen Drohne die Rotoren der anderen Drohne zu rammen. Greift man aus dem richtigen Winkel an, kann man den anderen Drohnenpiloten überraschen, um es nicht zu einem längeren Luftkampf kommen zu lassen. Ein Vorteil dieser Methode ist, dass die so zum Absturz gebrachte Drohne noch heil genug sein könnte, um analysiert zu werden – was dabei helfen kann, den Piloten ausfindig zu machen.

Nutzt man ein Relay für die Fernsteuerung, müssten die Abfang-Drohnenpiloten nicht mal am Flughafen sein. Sie könnten die Drohnen gemütlich von zu Hause aus steuern, die am Flughafen geparkt sind und bei Bedarf abheben. Nur auf das Nachbestücken der Drohnen darf man nicht vergessen, da bei der Rammattacke auch die eigene Drohne ziemlich sicher kaputt wird.

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Vermeiden könnte man das mit bewaffneten Drohnen. So gibt es z. B. Anbieter, die Drohnen mit Netzwerfern anbieten. Der Nachteil daran: Sie sind deutlich teurer als handelsübliche Multicopter. Und wenn der eine Netzschuss daneben gehen sollte, muss die Drohne landen, um nachgeladen zu werden. Das kostet wieder wertvolle Zeit, wenn es darum geht, den Luftraum so schnell wie möglich freizubekommen.

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Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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