Elon Musk hält das Sommerloch für eine Verschwörung
Elon Musk hat sich auf Twitter über die ungewöhnlich niedrige Interaktions-Rate bei fast allen Twitter-Accounts gewundert. Diese sei "viel niedriger als in den vergangenen Wochen und Tagen". Von vielen User*innen bekam er Zuspruch. Auch ihnen ist aufgefallen, dass bei Twitter aktuell weniger los ist.
Falsch liegt er mit seiner Beobachtung nicht. Allerdings liegt hier keine Verschwörung vor und rätselhaft ist es auch nicht. Es ist schlicht Sommer.
Wetter beeinflusst soziale Netzwerke
Sobald das Wetter schöner wird, nehmen die Interaktionen auf allen Social-Media-Plattformen ab. Das zeigt bereits eine Statistik von Fan Page Karma aus dem Jahr 2013. Dafür wurden 1.500 Facebook-Seiten beobachtet. An regnerischen Tagen erhöht sich die Interaktion um 39 Prozent - an verregneten Sommertagen sogar um 90 Prozent (hier gehts zur Statistik).
Es ist auch nicht verwunderlich, dass bestimmte Tweets im Sommer deutlich weniger in den Vordergrund rücken als andere. Wie Twitter selbst mitteilt, wurde im Juni und Juli 2022 vor allem über Freizeitaktivitäten, Vorbereitungen auf den Sommer und Festivals gesprochen. Entsprechend sorgt der Algorithmus dafür, dass diese Themen auf der Plattform präsenter sind als andere.
Sommerloch schwächt fast alle Märkte
Generell zeigt sich das sogenannte Sommerloch auf allen Seiten im Netz. Eine Erhebung von Hubspot zeigt etwa eine Abnahme der Seitenaufrufe seiner über 103.000 Kund*innen von April bis Juni 2021 um fast 10 Prozent. Einzig in den Sektoren Freizeit und Reisen konnten die Webseiten an Nutzer*innen zulegen, was aber auf der Hand liegt, da viele ihre Urlaubsplanung machen.
Der Zusammenhang zwischen Wetter und Social-Media-Nutzung ist also weder neu noch überraschend. So werden wohl auch Musks Twitter-Interaktionen wieder ansteigen, sobald der Herbst kommt.
Er befindet sich momentan im Rechtsstreit mit der Plattform. Nach dem geplatzten Übernahme-Deal wird er wegen Vertragsbruch von Twitter verklagt. Musk reichte Gegenklage ein (futurezone berichtete).