Facebook bereitet "Kill Switch" vor
Angesichts wiederholter Aussagen von US-Präsident Donald Trump, bei einer etwaigen Wahlniederlage im November erst darüber nachzudenken, ob er die Wahl überhaupt anerkenne, steigt bei Facebook die Nervosität, in diesem Fall als Propaganda-Plattform missbraucht zu werden. Indem Trump über Facebook fälschlicherweise seine Wiederwahl bekanntgeben und auch Werbeanzeigen an sein Millionenpublikum schalten würde, könnte er eine alternative Realität schaffen und das Land zusätzlich destabilisieren, fürchtet Facebook laut einem Bericht der New York Times.
"Kill Switch" geplant
Das soziale Netzwerk bereite sich auf dieses Szenario unter anderem mit einem "Kill Switch" vor, der sämtliche politische Werbung nach der US-Wahl mit einem Schlag von der Plattform eliminiert und auch neue Einschaltungen verhindert. Besorgnis herrscht auch darüber, dass Trump versuchen könnte, die Wahl wegen der erwarteten Rekordmenge an Briefwahlstimmen für ungültig bzw. gefälscht erklären zu lassen. Auch in diesem Fall käme Plattformen wie Facebook, Twitter und YouTube eine entscheidende Rolle zu.
Facebook erklärte zu dem Bericht am Freitag lediglich: „Wir planen weiterhin für eine Reihe von Szenarien, um sicherzugehen, dass wir auf die anstehende Wahl vorbereitet sind.“ Das Online-Netzwerk wurde im US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 für aus Russland geführte Propaganda-Kampagnen missbraucht. Seitdem setzte Facebook diverse Maßnahmen für Transparenz bei politischer Werbung um. Zugleich werden die Plattform und vor allem auch CEO Mark Zuckerberg kritisiert, dass sie Äußerungen von Politikern grundsätzlich aus seinem Faktencheck-Programm heraushält.