Formel 1 testet KI für Erkennung von Track-Limit-Vergehen
Am kommenden Wochenende wird das letzte Rennen der diesjährigen Formel-1-Saison in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) ausgetragen. Dabei will der Rennsportverband FIA erstmals eine neue Technologie zur Erkennung von Track-Limit-Vergehen testen. Mit Track Limits sind die Begrenzungslinien der Rennstrecke gemeint, die Formel-1-Fahrer nicht mit allen vier Rädern überfahren dürfen.
Hunderte Überschreitungen pro Rennen
Wie Reuters berichtet, soll "Computer Vision" eingesetzt werden. Kamerabilder werden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz analysiert. Dabei wird die Form von Rennwagen abgegrenzt und ihre Position im Verhältnis zu den Begrenzungslinien genau ermittelt.
Die Methode soll der Rennkontrolleur*innen die Arbeit erleichtern. Sie müssen derzeit hunderte potenzielle Linienüberschreitungen pro Rennen mit ihren eigenen Augen sichten und bewerten. Durch KI könnten vor allem jene Vorfälle aussortiert werden, bei denen ein Track-Limit-Vergehen absolut ausgeschlossen werden kann.
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Höhepunkt in Österreich
Die Track Limits haben in der diesjährigen Formel-1-Saison bereits für viele Diskussionen gesorgt. Beim Grand Prix von Österreich im Juli stellte einen Höhepunkt dar. 1.200 mögliche Vergehen mussten dabei von nur 4 Mitarbeiter*innen untersucht werden.
Linienüberschreitungen sind auf den Kamerabildern schwierig genau festzustellen. Bei mehrmaligem Überfahren der Track Limits drohen Fahrern jedoch Zeitstrafen, im Qualifying werden dadurch Rundenzeiten gestrichen. Das hat dazu geführt, dass sich Fahrer während eines Rennens oft gegenseitig verpetzen und tatsächliche Rennresultate im Nachhinein aufgrund von Zeitstrafen verändert werden müssen.