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Science

Was Künstliche Intelligenz und Tauben gemeinsam haben

Eine neue Studie zeigt, dass Tauben und Künstliche Intelligenz einige Probleme auf die gleiche Weise lösen - mit "roher Gewalt". Diese Methode ermöglicht es den Vögeln, Herausforderungen zu meistern, an denen Menschen scheitern würden, erklären die Wissenschaftler*innen der Ohio State University. 

Dafür gaben die Forschenden um Brandon Turner den Tauben und der KI jeweils verschiedenen visuelle Aufgaben. So mussten unterschiedlich breite Linien und Ringe von den Tauben per Knopfdruck in Kategorien unterteilt werden. Lagen sie richtig, gab es eine Belohnung.

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Fehlerquote von Tauben und KI verringern sich gleich

Dadurch verringerte sich die Fehlerquote der Vögel in einer einfachen Aufgabe von 55 Prozent auf 95 Prozent korrekte Antworten. Bei einem schwierigeren Test verbesserte sie sich von 55 Prozent auf 68 Prozent. Die gleichen Tests wurden anschließend der KI gegeben, die auf ähnliche Weise ihre Fehlerquote senken konnte. 

Wie eine KI es aussehen lässt, wenn eine Taube gegen einen Computer antritt

Die Ergebnisse der Studie, deuten darauf hin, dass Tauben "unglaublich effizient" lernen. Sie verallgemeinern Informationen nicht wie Menschen, sondern lernen assoziativ: Wenn sie etwas richtig machen, werden sie belohnt. 

Menschen suchen Regeln, Tauben und KI probieren aus

Menschen würden aufgeben, wenn sie keine Regel in einer Aufgabe finden. "Aber in diesem Fall gibt es keine Regeln, die dabei helfen könnten, sie zu vereinfachen", sagt Turner in einem Statement. Tauben würden hingegen gar nicht erst versuchen, Regeln zu schaffen. Sie nutzen einfach die "brute force"-Methode, also "Trial und Error". Sie versuchen es immer weiter, bis sie die Fehlerquote verringern.

Das würde sie beim Lösen einiger Probleme effizienter als Menschen machen. "Wir feiern, wie schlau wir sind, dass wir Künstliche Intelligenz erschaffen haben, gleichzeitig bezeichnen wir Tauben als dumme Tiere", so Turner. Die Methoden und das Verhalten von KI und Tauben seien aber sehr ähnlich. Die Ergebnisse der Forschung wurden im Fachmagazin iScience veröffentlicht.

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