Die Smarttags von Chipolo haben wir bereits getestet

Die Smarttags von Chipolo haben wir bereits getestet

© Marcel Strobl

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6 AirTag-Alternativen für Android: Übersicht und Vergleich

In manchen Sachen hat Apple einfach die Nase vorn und man fragt sich - warum eigentlich? Eines der besten Beispiele sind AirTags. Die kleinen Geräte helfen beim Finden von Schlüsseln, Geldbörse und anderen Wertsachen. Sie funktionieren aber nur mit iOS-Geräten. 

Für Googles Android gibt es inzwischen auch eine Auswahl an Alternativen - doch beim Kauf gibt es einiges zu beachten, damit es keine bösen Überraschungen gibt. Denn nicht alle Tracker unterstützen die gleichen Netzwerke und Systeme. Manche haben Batterien, andere Akkus. Das gestaltet den Kauf deutlich chaotischer als bei Apples Trackern. Wir geben euch eine Übersicht.

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Die Technik

Alle Tracker in unserer Auswahl werden via Bluetooth mit dem Smartphone verbunden. So kann das verbundene Handy sie auf kurze Distanz finden und einen Ton abspielen. 

Ein großer Vorteil der AirTags ist, dass sie das Apple-Netzwerk nutzen. Dabei werden alle AirTags von iOS-Geräten anonymisiert erkannt. So lassen sie sich auch dann finden, wenn man sich nicht in der Nähe befindet. 

➤ Mehr lesen: Apple und Google wollen gemeinsam AirTag-Stalking unterbinden

Inzwischen funktioniert das auch mit Googles "Mein Gerät finden", doch Google selbst bietet (noch) keine eigenen Tracker an. Daher muss man beim Kauf von Drittanbieter-Geräten beachten, dass sie Googles System auch unterstützen. 

Zwar bieten viele Hersteller auch ein eigenes Netzwerk an, dafür braucht es aber eine ausreichende Abdeckung und die Geräte sind dafür noch nicht weit genug verbreitet. Lediglich Samsungs Lösung ist hier aktuell brauchbar.

Ein AirTag-Feature, das man bei der Konkurrenz noch suchen muss, ist die Ultraweitband-Anknüpfung (UWB). Damit kann das Gerät präzise in der Nähe lokalisiert werden. In einem Umkreis von 25 Metern kann man sich mithilfe des Smartphones genau an den Fundort navigieren lassen - nur Samsung und Motorola bieten das aktuell an.

Wie gut ist Googles Find-My-Netzwerk?

Auch wenn Android-Geräte weit verbreitet sind, kann Googles Find-Netzwerk in der Praxis nicht ganz mit Apple mithalten. Das geht auch aus zahlreichen Erfahrungsberichten hervor, die man etwa auf Amazon nachlesen kann. 

Die futurezone hat einen aktuellen Praxistest in einer mittelmäßig frequentierten Tiefgarage gemacht. Ein Chipolo-Tracker wurde nahe des angrenzenden Gehsteigs platziert. Das Orten hat damit sehr wohl funktioniert. Etwa alle 15 bis 45 Minuten wurde der kleine Tracker hier von Smartphones der Passanten aufgefunden. 

Dass das Orten in weniger belebten Gegenden tendenziell schlechter funktioniert, liegt daran, dass auf den Android-Handys standardmäßig nur "an stark frequentierten Orten" fremde Tags gefunden werden.  Das heißt, wenn man seine Schlüssel im Wald verliert, muss man das Glück haben, dass irgendwer mit Android-Handy vorbeigeht, der manuell in den Einstellungen das Finden fremder Tags "an allen Orten" aktiviert hat. Das soll den Datenschutz erhöhen, weil sonst etwa Rückschlüsse auf einzelne Personen befürchtet werden.

Es ist aber denkbar, dass Google das Netzwerk künftig noch optimiert und diese Schwachstelle in irgendeiner Form angeht. Bis dahin sollte man sich bewusst sein, dass das Wiederfinden wohl nur in urbanen Gebieten zeitnah und präzise funktioniert. 

1. Chipolo

Die Tracker des slowenischen Unternehmens Chipolo sind mit Apple und Google kompatibel. Sie sind in 2 Größen verfügbar: als kleine Chips, die wenig Platz brauchen, und größere Karten, z. B. für Koffer und Taschen. 

➤ Mehr lesen: Androids richtige AirTag-Alternative ist da: Chipolo-Tracker im Test

Hier muss man aber beim Kauf ganz genau aufpassen, denn es gibt jeweils 3 Produktlinien: für iOS, für Googles "Mein Gerät finden" und für das eigene Chipolo-System. Für das Google-System muss man auf den Beinamen "Point" achten, also "Chipolo ONE Point" für den Chip und "Chipolo CARD Point" für die Karte. Kauft man Geräte, die lediglich "ONE" oder "CARD" heißen, bekommt man die Variante, die nur mit der Chipolo-App funktioniert. Bei der Bezeichnung "Spot" bekommt man Apple-Kompatibilität. 

Die Batterien halten ein Jahr (ONE) bzw. 2 Jahre (CARD). Während sie beim ONE austauschbar ist, ist sie bei der Card fix integriert. Ist sie leer, kann man sie an Chipolo schicken und bekommt Rabatt auf einen Neukauf. Beide haben im Vergleich zu anderen Geräten in diesen Formaten mit jeweils 60 Metern eine kleinere Reichweite, um einen Ton auszulösen. UWB wird nicht unterstützt.

Chipolo ONE Point kostet bei Amazon 34,00 Euro. Chipolo CARD Point kostet 39 Euro.

2. Tile

Die US-amerikanische Firma Tile steht in direkter Konkurrenz zu Chipolo, allerdings mit einer größeren Produktpalette. Es gibt "Sticker" für Fahrräder, den klassischen chipförmigen "Mate" für den Schlüsselanhänger, den größeren "Pro" mit besonders hoher Reichweite und die Scheckkarte "Slim" für die Geldbörse. 

Sie funktionieren sowohl mit Apple- als auch mit Android-Geräten, nutzen allerdings nicht deren Netzwerke. Tile-Tracker können also nur von Smartphones erkannt werden, auf denen die Tile-App installiert ist.

Die neueste Mate-Generation von 2024 hat neben der Tracking-Funktion auch einen SOS-Alert. Nachdem Tile von der Firma Life360 übernommen wurde, kann über deren App eine Notfall-Funktion verwendet werden. Dafür wird der Knopf auf dem Gerät 3 Mal gedrückt und die Standortdaten werden an den gespeicherten Notfallkontakt gesendet.

Ein Nachteil ist, dass die verbaute Batterien von Sticker, Mate und Slim nicht austauschbar sind. Sie halten bis zu 3 Jahre - dann fliegt das Gerät in den Müll. Die Batterie des Pro hält ein Jahr und lässt sich wechseln. 

Die Reichweiten für das Abspielen eines Tons sind mit 76 m (Sticker), 106 m (Mate, Slim) und 150 m (Pro) höher als bei Chipolo. 2022 sollten die Geräte auch UWB unterstützen, noch tun sie das aber nicht und Tile hat bisher auch keine weiteren Informationen zur Einführung geteilt.

Tile Mate kostet bei Amazon zirka 25 Euro. Der Tile by Life360 Mate kostet ca. 30 Euro. Der Tile Pro kostet ca. 35 Euro. Tile by Life360 Slim kostet ca. 35 Euro.

3. Pebblebee

Das US-amerikanische Unternehmen Pebblebee bietet seit April seine Universaltracker an. Das Unternehmen bietet 3 Größen an: den besonders kleinen "Tag Universal", den Schlüsselanhänger "Clip Universal" und die scheckkartenförmige "Card Universal". 

Alle 3 sind sowohl für iOS als auch für Android verfügbar, bzw. nutzen auch deren Netzwerke. Beim Einrichten muss man sich allerdings entscheiden, ob der Tracker im Apple- oder im Google-Netzwerk gefunden werden soll.

Anders als bei Chipolo und Tile sind die Tracker aufladbar und brauchen keine Knopfbatterien. Laut Hersteller reicht eine Ladung für das kleinste Gerät (Tag) 8 Monate, für den Clip sind es 12 Monate

Die Bluetooth-Reichweite ist mit 90 m (Tag) bzw. 150 m (Card, Clip) gut, eine UWB-Anbindung fehlt aber noch. Die Preise liegen mit 40,95 Euro aber etwas über denen der Konkurrenz. Pebbelbee ist über die Produktwebseite verfügbar. 

4. Motorola Moto Tag

Motorolas Moto Tags gehen zwar ein bisschen unter, haben aber der Konkurrenz einen wichtigen Vorteil voraus: Sie unterstützen UWB. Das heißt aber auch, dass man ein aktuelles Handy braucht, das diese Technologie unterstützt, sonst kann man nur die Bluetooth-Funktion nutzen. Es unterstützt Googles "Mein Gerät finden", ist aber nicht mit iOS kompatibel.

Der Moto Tag ist ein runder Chip, den man in Tasche oder Geldbörsel stecken kann. Möchte man ihn als Schlüsselanhänger nutzen, muss man eine extra Hülle dazukaufen, da er weder selbstklebend noch mit einem Loch für einen Schlüsselring versehen ist.

Bei den Eckdaten hält der Moto Tag gut mit der Konkurrenz mit. Die Bluetooth-Reichweite beträgt 100 m. Die Batterie hält ein Jahr und kann gewechselt werden. 

Der Motorola Moto Tag kostet bei Amazon ca. 30 Euro.

5. Samsung Galaxy SmartTag2

Samsung hat sich ein eigenes Netzwerk geschaffen. Die Galaxy SmartTags funktionieren nicht mit Google oder Apple, sondern nur mit Samsung-Geräten. Da die Handys der Firma aber einen enormen Marktanteil haben, funktioniert die Suche aber gut. Wenn man das Ökosystem des Herstellers ohnehin nutzt, ist ein Galaxy SmartTag also eine Überlegung wert. Auch Samsungs Tracker lassen sich über UWB finden. 

➤ Mehr lesen: Galaxy SmartTag+ im Test

Die 2. Generation der SmartTags sieht aus wie ein Flaschenöffner und lässt sich so z. B. gut an Schlüsselringen befestigen. Ihre Bluetooth-Reichweite ist mit 120 Metern größer als bei der Konkurrenz in dieser Größe. Die Batterie soll 500 Tage halten - also auch hier eine Spur länger als bei der Konkurrenz. Zudem ist sie austauschbar.

Der Samsung Galaxy SmartTag2 kostet bei Amazon 21,95 Euro.

6. Musegear

Ein ganz eigenes Konzept verfolgt das deutsche Start-up Musegear. Die Tracker sind weder mit Apple noch mit Google kompatibel, da die Firma besonderen Wert auf Datenschutz legt. Sie werden über die hauseigene App getrackt.

Der wiederaufladbare Musegear finder

Er ist also nur darauf ausgelegt, Geräte in Bluetooth-Reichweite zu finden, bzw. über einen Signalton zu erfahren, wann die Verbindung zu ihnen abbricht. Über ein Netzwerk kann man sie dann nicht lokalisieren. Wer das aber nicht braucht oder nicht möchte, kann den Geräten des Start-ups eine Chance geben. 

Musegear hat 4 Finder im Angebot: Den "mini" für Schlüssel (Reichweite bis 50 m, Batterielaufzeit 6 Monate), der etwas größere Schlüsselanhänger "finder 2" (90 m, Batterielaufzeit 12 Monate), "flat" im Scheckkartenformat (90 m, Batterielaufzeit 24 Monate). Die Batterien sind austauschbar. Mit dem "recharge" gibt es eine Version mit Akku (90 m, 4 Monate). Auch ist die Variante "glasses" für Brillen ist aufladbar (Reichweite 50 m, Akkulaufzeit 1 Monat). 

Der Musegear Finder kostet bei Amazon 21,99 Euro, die Version "flat" kostet 24,99 Euro und der "recharge" kostet 25 Euro. Mehr Auswahl gibt es im eigenen Shop.

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Franziska Bechtold

frau_grete

Liebt virtuelle Spielewelten, Gadgets, Wissenschaft und den Weltraum. Solange sie nicht selbst ins Weltall kann, flüchtet sie eben in Science Fiction.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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