Behörden rätseln über mysteriöse Attacken auf Internetleitungen
Ende April hat eine Person oder eine Personengruppe mehrere zentrale Langstrecken-Internetkabel in der Nähe von Paris durchgeschnitten. Tausende Menschen hatten dadurch temporär keinen Internetzugang mehr. Der Angriff war eine der bedeutendsten Attacken auf die Internetinfrastruktur in der Geschichte Frankreichs, berichtet Wired.
Laut den betroffenen französischen Internetfirmen und Telekommunikationsexpert*innen sei der entstandene Schaden viel weitreichender als ursprünglich gemeldet. Es seien nun zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie Kameras notwendig, um künftige Angriffe zu verhindern. Betroffen seien in Summe 10 Internet- und Infrastrukturbetreiber.
Manche Kabel an 2 Stellen durchgeschnitten
Konkret wurden sogenannte Backbone-Kabel an 3 Standorten durchgeschnitten, die den Netzwerkdienst von Paris mit anderen Standorten in Frankreich verbunden haben. Dadurch war die Verbindung in mehreren Teilen beeinträchtigt.
Die Vorfälle dürften ungefähr zur gleichen Zeit stattgefunden haben und auf ähnliche Art und Weise durchgeführt worden sein. Die Leitungen wurden sauber durchgeschnitten - manche sogar an zwei unterschiedlichen Stellen, um eine Neuverbindung zu erschweren. Die betroffenen Internetfirmen gehen von professionellen Täter*innen aus.
Die Internetfirma Free 1337 hat kurz nach dem Angriff Fotos zu den Vorfällen veröffentlicht. Diese zeigen, dass ein Bodenschacht, der die Kabel unter der Oberfläche führt, geöffnet und die Leitungen durchtrennt wurden.
Wer hinter den Angriffen steckt, ist nach wie vor unbekannt. Die Kabeln wurden jedenfalls inzwischen wieder repariert.