Google gab Klimawandel-Leugnern "erhebliche" Mengen an Geld
Google hat an mehr als ein Dutzend Organisationen gespendet, die den Klimawandel leugnen. Gruppen wie das Competitive Enterprise Institute (CEI) und die American Conservative Union erhielten "erhebliche" Mengen ("Substantial Contributions") an Geld vom Technologieriesen, wie aus einem Google-Transparenzdokument hervorgeht. Wie viel genau, wird nicht gesagt.
Laut dem Guardian spielte CEI etwa eine wichtige Rolle dabei, US-Präsident Donald Trump zum Ausstieg aus dem Pariser Klimaschutzabkommen zu bewegen. Auch hat die Organisation massiv gegen Umweltschutzgesetze lobbyiert.
State Policy Network
Wie der britische Guardian hervorstreicht, ist Google auch Sponsor für ein bevorstehendes jährliches Treffen des State Policy Network (SPN). Dabei handelt es sich um eine Dachorganisation konservativer Gruppen. Dazu zählt etwa das Heartland Institute, eine radikale antiwissenschaftliche Gruppierung, die unter anderem Aktivistin Greta Thunberg "Klimawahn-Hysterie" vorwirft.
Die SPN steht auch hinter der Webseite „Climate Pledge“, auf der behauptet wird, es gebe keine Klimakrise und der Umwelt würde es zunehmend bessergehen.
Google selbst erklärte, dass die "Kollaboration" mit diesen Organisationen nicht zwangsweise bedeute, dass man deren „gesamte Agenda" unterstütze.
Google wolle mit der finanziellen Zuwendung offenbar konservative Gesetzgeber beeinflussen, wie ein dem Unternehmen nahestehende Person gegenüber dem Guardian erklärt. Das zentrale Thema für Google sei Deregulierung in finanziellen Angelegenheiten.
„Technologiepolitik“
Ein Sprecher von Google sagte, man habe Organisationen aus dem gesamten politischen Spektrum gesponsert, die sich für "starke Technologiepolitik" einsetzen.
Und weiter gab er an, man sei nicht das einzige Unternehmen, das diese Organisationen unterstützt, ohne mit ihrer Klimapolitik einverstanden zu sein. Laut einem Bericht der New York Times unterstützte etwa auch Amazon eine Gala des CEI. Die Organisation hat sich etwa gegen Internetregulierung und die Durchsetzung von Kartellrecht ausgesprochen.
„Unsere Position zum Klimawandel ist klar“, sagt ein Google-Sprecher und verweist darauf, dass Google seit 2007 ein klimaneutrales Unternehmen sei. Auch setze man bereits zum zweiten Jahr in Folge auf 100 Prozent erneuerbare Energie.
Bereits 2014 wurde der frühere Google-Vorsitzende Eric Schmidt darauf angesprochen, dass das Unternehmen Leugner des Klimawandels unterstütze. Er gestand damals ein, dass das „eine Art Fehler“ sei.