IT-Ausfall: Microsoft veröffentlicht Wiederherstellungstool
Microsoft hat ein Tool bereitgestellt, mit dem das problematische CrowdStrike-Update von PCs entfernt wird. Es hatte am Freitag für den bisher größten weltweiten IT-Ausfall gesorgt und unter anderem Flughäfen, Banken und Krankenhäuser lahmgelegt.
Das jetzt bereitgestellte Programm von Microsoft soll Personen helfen, die sich nicht gut genug mit Computern auskennen. Es wird auf einen USB-Stick geladen. Startet man den Computer mit angeschlossenem USB-Stick, führt dann die von CrowdStrike empfohlenen Schritte zum Wiederherstellen des Systems automatisch aus.
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Admin-Rechte und BitLocker-Key nötig
In einer Schritt-für-Schritt-Anleitung nimmt Microsoft die Nutzerinnen an die Hand. Um das Tool auf den USB-Stick zu bringen, ist ein 64-bit-Windowssystem mit Admin-Rechten nötig. Mit einem PowerShell-Script wird das Programm dann auf den USB-Stick geladen. PowerShell wird von Microsoft für das automatisieren von Vorgängen bereitgestellt.
Microsoft merkt aber an, dass das System möglicherweise mit BitLocker gesichert ist. Dabei handelt es sich um die hauseigene Datensicherung. Für den Zugriff darauf ist ein Schlüssel nötig, den Nutzerinnen griffbereit haben müssen. Haben sie das nicht, kann das Wiederherstellungstool nicht auf die fehlerhafte Datei zugreifen.
Schadsoftware und Phishing-Versuche
Kriminelle haben bereits Schadsoftware in Umlauf gebracht, die vermeintlich den CrowdStrike-Fehler beheben soll. So wird Unternehmen ein Hotfix für das Problem angeboten, stattdessen wird den Betrügern aber Fernzugriff auf den Computer ihrer Opfer ermöglicht.
Wie Bleeping Computers berichtet, wurde zudem ein Anstieg bei Phishing-Nachrichten in Zusammenhang mit dem Vorfall beobachtet. Dabei geben sich Betrüger als CrowdStrike-Mitarbeiter aus. Sie fordern dann ihre Opfer auf, schädliche Software zu installieren.
8,5 Millionen Microsoft-Geräte betroffen
Von den weltweiten Computer-Störungen waren rund 8,5 Millionen Microsoft-Geräte betroffen. Damit habe der Technik-Ausfall am Freitag, der mit einem Software-Update der Cybersecurity-Firma CrowdStrike zusammenhing, weniger als 1 Prozent aller Windows-Geräte betroffen, teilte der US-Softwarekonzern mit.
CrowdStrike habe geholfen, eine Lösung zu entwickeln, mit der Microsofts Cloud-Plattform Azure die Behebung des Problems beschleunigen könne. Wie Reuters berichtet, ist laut CrowdStrike eine "signifikante Anzahl" der betroffenen Geräte wieder einsatzbereit.