Jagd auf Roter Oktober: Das größte U-Boot der Welt geht in Rente
Das letzte U-Boot der Typhoon-Klasse ist laut russischen Quellen nicht mehr im aktiven Betrieb. Der “König der U-Boote” gilt als das wohl bekanntestes Unterseeboot der Welt, seine Silhouette ist in einer Vielzahl von Filmen und Fernsehsendungen zu sehen.
Im 1990 erschienenen US-Spielfilm “Jagd auf Roter Oktober” mit Sean Connery erreichte die Bootsklasse unter der Bezeichnung “Roter Oktober” endgültig Weltberühmtheit.
6 U-Boote gebaut
Unter dem Namen Projekt 941 “Akula” wurden insgesamt 6 U-Boote gebaut. Jedes ist 172,8 Meter lang und verdrängt bei der Tauchfahrt 48.000 Tonnen Wasser. Wegen ihrer Größe wurde im Westen sogar spekuliert, dass die Boote nicht durch herkömmliche Torpedos versenkt werden können.
Die Größe der in den 70er-Jahren gebauten Boote war dabei hauptsächlich den bis zu 20 ballistischen Raketen an Bord geschuldet. Jede der Raketen des Typs R-39 Rif ist dabei gut 16 Meter lang und hat einen Durchmesser von knapp 2,5 Metern. Die Reichweite betrug 8.300 Kilometer, bestückt waren sie mit thermonuklearen Sprengkörpern.
Die Raketen sind auch ein Grund, wieso die U-Boote langsam aussortiert wurden: Die Raketenmotoren liefen in den vergangenen Jahren nämlich aus. Ein Ersatz konnte nicht gefunden werden. Experimente, die U-Boote für andere Raketen umzurüsten, blieben erfolglos.
Das mit Atomenergie betriebene U-Boot kann unter normalen Bedingungen bis zu 120 Tage unter Wasser bleiben. Je nach Mission kann die Zeit unter Wasser aber auch ausgedehnt werden. Um die Zeit für die bis zu 160 Mann starke Crew angenehmer zu machen, waren die U-Boote mit allerlei Annehmlichkeiten ausgestattet. So gibt es sogar ein Schwimmbecken und einen Fernsehraum.
Die Größe brachte auch noch weitere Vorteile. Sie verlieh den U-Booten einen enorm starken Auftrieb, der es ihnen ermöglichte, selbst durch dickeres polares Eis aufzutauchen. Die Strategie war dabei, dass sich die Boote unter dem Eis verstecken, auftauchen und dann von dort ihre Atomraketen abfeuern sollten.
Keine offizielle Bestätigung
“Dmitri Donskoj”, so die offizielle Bezeichnung des U-Boots, ist das älteste Boot der Flotte und das letzte, das noch in Betrieb war. Der Rest der Flotte wurde bereits zwischen 1996 und 2013 eingemottet.
Eine offizielle Bestätigung über den Ruhestand des U-Bootes gibt es allerdings noch nicht. Laut Offizier Vladimir Maltsev soll das Boot zumindest noch bis 1. Dezember 2022 in Betrieb bleiben.
Kein Raupenantrieb
Einen "lautlosen" Raupenantrieb, wie in "Jagd auf Roter Oktober", hatte die Typhoon-Klasse übrigens nie. Laut dem Film wäre Roter Oktober das 7. U-Boot der Typhoon-Klasse gewesen - welches aber nie existierte.