Neue Art von Kamikaze-Drohnen in russischer Stadt abgestürzt
Im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine kommen Kamikaze-Drohnen zum Einsatz. Neben der iranischen Shahed-136, werden etwa die Lancet 3 oder die KUB-BLA des russischen Waffenherstellers Kalaschnikow für Angriffe genutzt.
Auf Twitter und Telegram sind nun Aufnahmen aufgetaucht, die einen weiteren, scheinbar unbekannten Drohnentyp zeigen. Unbestätigten Berichten zufolge sind insgesamt 3 Exemplare der Drohne über der russischen Region Belgorod abgestürzt. Bilder und Videos in den sozialen Medien zeigen mindestens eine der Drohnen im Flug über Belgorod und mindestens 2 unterschiedliche Wrackteile.
Mutmaßlich ukrainische Konstruktion
Noch ist unklar, welche Ziele die Kamikaze-Drohnen im Visier hatten. Berichte über größere Schäden oder Opfer gibt es bis dato keine. Auch über die Herkunft des Flugobjektes ist bislang wenig bekannt.
Die Aufnahmen deuten darauf hin, dass es sich um eine im ukrainischen Dienst stehende Drohne handeln könnte. Wie The Drive berichtet, hat die unbekannte Drohne Ähnlichkeiten mit einigen Exemplaren, die vor geraumer Zeit in der Ostukraine bei Übungen der ukrainischen Truppen fotografiert wurden.
Britische Sprengladungen an Bord
Und auch die Sprengladungen, mit denen die mysteriösen Kamikaze-Drohnen bestückt sind, legen eine ukrainische Zugehörigkeit nahe. Die Sprengkörper sind mit den Zeichenfolgen "L23A1" und "PE8" beschriftet. L23A1 ist die Nomenklatur der Sprengladung, PE8 die Bezeichnung für einen fortschrittlichen Plastiksprengstoff.
Beide Kennzeichnungen werden auch von der britischen Armee verwendet. Die Regierung Großbritanniens gilt als eine der wichtigsten Unterstützerinnen der Ukraine. Bereits vor der russischen Invasion lieferte sie militärisches Gerät an das Land. Bei den Sprengladungen könnte es sich demnach um britisches Gerät in ukrainischer Hand halten, was wiederum auf den Ursprung der Drohnen schließen lässt.
Eigene Bastelei
Die Bilder geben wenig Aufschluss über die genaue Machart der Kamikaze-Drohne. Sie deuten jedoch darauf hin, dass es sich dabei um eine improvisierte Waffe handelt, nicht etwa um ein Serienmodell eines bekannten Konzerns.
Das wäre nicht ungewöhnlich. Bereits in der Vergangenheit setzte die Ukraine immer wieder auf modifizierte handelsübliche Aufklärungsdrohnen und ferngesteuerte Flugzeuge aus Sowjetzeiten, die die ukrainischen Truppen mit Sprengköpfen anstelle von z.B. Kameras versahen.