Mysteriöse Frequenz in US-Stadt blockierte Funkschlüssel
North Olmsted ist eine ruhige, kleine US-Stadt, in der normalerweise nicht viel passiert. Doch in den vergangenen Wochen sorgte ein Phänomen für Unruhe unter den knapp 34.000 Einwohnern. Im April funktionierten plötzlich in zahlreichen Nachbarschaften Auto-Funkschlüssel und Garagenöffner nicht mehr. Dutzende Einwohner beklagten sich darüber bei der Stadtverwaltung, weswegen rasch klar, dass es sich um keinen Zufall handeln konnte.
Verschwörungstheoretiker hätten bei einem derartigen Vorfall wohl dem nahegelegenen NASA-Forschungszentrum die Schuld zugeschoben. Doch die Stadtverwaltung entschied sich für den vernünftigen Weg und engagierte einen Ingenieur im Ruhestand, der sich auf die Suche nach der Ursache begab. Dabei war rasch klar: Das Problem ist auf den Norden der Stadt beschränkt. Zahlreiche Bewohner stellten fest, dass die Probleme mit den Funkschlüsseln nur zuhause auftraten, auf Besuch bei Freunden jedoch nicht.
Verursacher entdeckt
Eine Analyse mit einem Spektrumanalysator brachte keine nennenswerten Ergebnisse. Daraufhin wurden der lokale Kabelanbieter, Mobilfunker AT&T sowie der Energieanbieter FirstEnergy hinzugezogen. „Sie haben damit angefangen, den Strom in jenen Bereichen abzuschalten, in denen sie die stärksten Ergebnisse zu Frequenzen hatten, die die Störungen verursachen könnten“, sagte Chris Eck, ein Sprecher von FirstEnergy gegenüber der New York Times. Doch auch das förderte keine Ergebnisse zutage.
Am Samstag gab ein Sprecher der Stadt jedoch Entwarnung. Man habe die Quelle der Störungen ausfindig gemacht. Ein heimischer Erfinder hatte ein Gerät entwickelt, das ihn benachrichtigte, wenn sich jemand seinem Haus näherte. Damit wollte er sicherstellen, dass er nicht überrascht werden könnte, wenn er gerade an einer neuen Erfindung bastelt.
Keine böse Absicht
„Er hat es so gebaut, dass es ständig ein 315-Megahertz-Signal ausgeschickt hat“, erklärte Stadtrat Chris Glassburn. Das sei zufällig auch jene Frequenz, mit der die meisten Funkschlüssel und Garagenöffner arbeiten. Da das Gerät zudem mit einem Akku betrieben wurde, blieb es auch aktiv, wenn man testweise den Strom abschaltete. Die Stadt wollte die Identität des Mannes nicht preisgeben, versicherte jedoch, dass er nicht in böser Absicht gehandelt habe und das Problem behoben sei.