ÖBB bringen mehr Sicherheitspersonal und Bodycams
Die ÖBB wollen das Sicherheitsempfinden für Zugreisende und Zugpersonal verbessern und haben deshalb am Donnerstag gemeinsam mit Verkehrsminister Jörg Leichtfried ein neues Maßnahmenpaket vorgestellt. Dieses sieht die Schaffung von 130 zusätzlichen Stellen beim Zugpersonal, 295 neue Sicherheitsbedienstete sowie den Einsatz von Bodycams und technische Verbesserungen an Bahnhöfen vor. Im Rahmen eines Pilotversuchs haben die ÖBB bereits im Dezember 2016 50 Sicherheitsbedienstete mit Körperkameras ausgestattet.
Mehr Übergriffe auf Personal
"Öffentliche Verkehrsmittel sind öffentlicher Raum. Die Leute müssen sich darauf verlassen können, dass sie hier sicher sind. Für diese Sicherheit in Zügen und auf Bahnhöfen müssen wir sorgen – für Fahrgäste und Belegschaft", sagt Verkehrsminister Leichtfried in einer Presseaussendung. Laut einer Umfrage der ÖBB fühlen sich 78 Prozent der Zugreisenden sicher, allerdings werden immer wieder Vorfälle bekannt, die für Verunsicherung sorgen. 2016 kam es allerdings zu einer deutlichen Zunahme an Übergriffen auf Securitypersonal (164 tätliche Übergriffe) und Zugbegleiter (76 tätliche Übergriffe).
Die ÖBB sehen Bodycams in erster Linie als abschreckendes Mittel. Die Körperkameras sollen von ihren Trägern erst dann aktiviert werden, wenn es zu Konfliktsituationen kommt. Beteiligte Personen sollen auf den Beginn der Videoaufnahme hingewiesen werden.
Bodycam-Tests
Bodycams werden in Österreich seit Februar 2016 auch von der Polizei getestet. Aufgezeichnetes Videomaterial soll nach Einsätzen gelöscht werden, falls es nicht zu Zwischenfällen gekommen ist. Bei Zwischenfällen soll das Material zur Dokumentation eingesetzt werden. Auch in Deutschland testet die Polizei Bodycams. Die erste Bilanz eines Versuchs, bei dem Polizisten am Münchner Hauptbahnhof mit Bodycams patrouillierten, fiel überwiegend positiv aus.