Russland feuert "unbesiegbare" Hyperschallrakete ab
Die russische Luftwaffe hat angeblich vor kurzem erstmals seit August eine Hyperschallrakete vom Typ Kinzhal (Aussprache: Kinschal) gegen die Ukraine eingesetzt. Ziel der Rakete (NATO-Code: AS-24 Killjoy, Kh-47 Kinzhal) sei vermutlich ein Militärflugplatz gewesen, teilte das britische Verteidigungsministerium am Dienstag mit.
Die "Killjoy" (Spielverderber) sei für hochwertige und gut verteidigte Ziele vorgesehen. Die NATO hatte den Spitznamen vergeben, weil diese Raketen nach Einschätzung des Bündnisses mit herkömmlicher Flug- oder Raketenabwehr kaum abzufangen sind.
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Kinzhal wird vor dem Ziel langsamer
Die Kh-47 Kinzhal wird von der Luft aus gestartet, wie etwa von MiG-31 Jets und dem Tu-22 Bomber. Der Marschflugkörper kann mit konventionellen und nuklearen Gefechtsköpfen bestückt werden. Russland behauptet, die Reichweite liegt bei bis zu 2.000 Kilometern. Sie soll Geschwindigkeiten von Mach 10 erreichen, was in etwa 12.000 km/h sind.
Das ist zu schnell für derzeit verfügbare Abfangmaßnahmen, wie etwa Boden-Luftraketen. Allerdings wird die Rakete im finalen Zielanflug langsamer. Bei Hyperschallgeschwindigkeit (mehr als Mach 5) wäre die Steuerung ins Ziel zu ungenau. Das liegt auch daran, dass bei der hohen Geschwindigkeit Störflüsse am Mantel auftreten, die Satellitensignale, wie etwa von GLONASS (das russische Gegenstück zu GPS), beeinträchtigen.
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Hyperschalleinsätz mit mäßigem Erfolg
In London hieß es nun, die bisherigen Einsätze der Hyperschallrakete seien durchwachsen verlaufen. "Viele Abschüsse haben wahrscheinlich ihre beabsichtigten Ziele verfehlt, zudem ist es der Ukraine auch gelungen, Angriffe dieses angeblich 'unbesiegbaren' Systems abzufangen", teilte das Ministerium weiter mit.