Die Probleme der US Air Force mit neuen Weltuntergangsflugzeugen

Die Probleme der US Air Force mit neuen Weltuntergangsflugzeugen

© US Air Force

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Die Probleme der US Air Force mit neuen Weltuntergangsflugzeugen

Sollte es zu einem Atomkrieg kommen, dann wäre das "Doomsday Plane" der US Air Force die letzte Hoffnung. In einem solchen Fall sollen die US-Weltuntergangsflugzeuge nämlich als Kommandozentralen für den oder die Präsident*in, dem Verteidigungsministerium und anderen Entscheidungsträger*innen dienen.

Die US-Luftwaffe betreibt derzeit insgesamt 4 Stück der E4-B Nightwatch. Sie alle basieren auf einer umgebauten Boeing 747-200 aus dem Jahr 1973. Das bedeutet, dass die fliegenden Stützpunkte bereits ziemlich in die Jahre gekommen sind. 

Außerdem gestaltet sich die Instandhaltung immer schwieriger, weil Ersatzteile kaum mehr verfügbar sind und dadurch die Kosten massiv in die Höhe getrieben werden. Also will die Air Force neue "Doomsday Planes" anschaffen. Dieses Vorhaben gestaltet sich jedoch schwieriger als angenommen. 

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Wer soll das neue "Doomsday Plane" bauen?

Das Projekt wurde bereits 2020 ausgeschrieben. Von den üblichen Partnerunternehmen wie Lockheed Martin, General Dynamics, Northrop Grumman blieb bislang nur Boeing übrig. Doch nun hat sich auch der Luftfahrtriese aus Seattle zurückgezogen.

Wie so oft geht es dabei in erster Linie ums Geld. Boeing will sich nämlich auf keinen Fixpreis-Vertrag mehr einlassen. Die US Air Force verlangt allerdings ein solches Konstrukt und ist offenbar nicht für Kompromisse zu haben. 

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Bei einer solchen Festpreis-Abmachung muss der Hersteller die zusätzlichen finanziellen Mittel aufbringen, wenn der vereinbarte Kostenrahmen überschritten wird. Bei Boeing haben solche Verträge allein im vergangenen Jahr zu einem Verlust von 1,3 Milliarden Dollar geführt. 

Somit bleibt noch ein einziges Rüstungsunternehmen übrig, das die Nachfolger der aktuellen "Doomsday Planes" herstellen will: Die vergleichsweise kleine Sierra Nevada Corporation. Aber auch wenn dieses Unternehmen den Zuschlag bekommen soll, stellen sich noch weitere zentrale Fragen, die noch weitgehend unklar sind. 

Die Innenausstattung der E4-B Nightwatch im Jahr 1976

Keine verfügbaren Flugzeuge

Auf welches Flugzeug soll nächste Generation der US-Weltuntergangsflugzeuge überhaupt aufbauen? In der Ausschreibung heißt es, dass es ein sehr großes, vierstrahliges Flugzeug sein muss, wodurch die Auswahl stark begrenzt wird. 

Boeing hat die Produktion der 747 bereits eingestellt und ausländische Flugzeuge wie der Airbus A380 kommen ohnehin nicht in Frage - wobei auch hier die Produktion bereits beendet wurde. Also hat die US-Regierung bereits durchklingen lassen, dass es auch gebrauchte kommerzielle Maschinen tun würden. 

Das schränkt den Kreis der Kandidaten wiederum auf Boeing und die 747 ein. Im Hinblick auf die Langfristigkeit des Projekts, wäre die erste Wahl wohl die Boeing 747-8, die in der Frachtversion bis Jänner 2023 hergestellt wurde. 

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Es bleibt spannend

2 Stück von der Passagiervariante hat sich die US-Luftwaffe bereits für die neue Air Force One gesichert. Alle weiteren 46 Passagiermaschinen des Typs Boeing 747-8i sind derzeit im Einsatz, die meisten davon im Liniendienst. Es sieht also nicht so aus, als würden demnächst mehrere aktuelle 747-8i gleichzeitig am Markt landen. 

Der Vertrag über die Nachfolge der Boeing E4-B Nightwatch soll im kommenden Jahr vergeben werden. Es bleibt also spannend, welche Maschinen die neuen US-Weltuntergangsflugzeuge in Zukunft darstellen werden und von wem sie gefertigt oder hergestellt werden.

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