Son of Nor: Kickstarter-Erfolg aus Österreich zieht Bilanz
Es muss nicht immer der klassische Großinvestor oder Bankkredit sein, der ein privates Projekt finanziert. Dank Crowdfunding-Plattformen wie Kickstarter ist es mittlerweile für jeden möglich, ein interessantes Projekt bereits mit einer kleinen Summe zu unterstützen. Vor allem die Games-Kategorie kann immer wieder mit interessanten Titeln aufwarten, sowohl von Indie- als auch großen Entwickler-Studios wie Obsidian oder Double Fine. Mitten unter diese großen Namen war im Vorjahr das Tiroler Entwicklerstudio stillalive studios mit "Son of Nor" ganz vorne dabei.
In "Son of Nor" schlüpft der Spieler in die Rolle eines Kriegers, der als Sohn von Nor, der Göttin der Nacht, telekinetische Kräfte besitzt. Mit Hilfe dieser kann er seine Spielwelt verändern und Gegner bekämpfen. Hinter stillalive studios steht ein internationales Team von Spieleentwicklern, daher soll das Third-Person-Adventure "Son of Nor" auch in Deutsch, Englisch, Spanisch und Russisch erscheinen. Zudem soll es nicht nur als PC-Version sondern auch für Mac und Linux verfügbar sein. "Son of Nor" kann allein im Singleplayer-Modus sowie kooperativ mit bis zu vier Spielern gemeinsam online oder über Split-Screen gespielt werden. Das Projekt konnte mehr als 2.200 Personen für sich begeistern und rund 150.000 US-Dollar einnehmen. Doch hinter der scheinbar so einfachen Kickstarter-Kampagne stecken harte Arbeit und zahlreiche schlaflose Nächte.
Vortrag und Workshop
Julian Mautner, der Gründer der stillalive studios, wird im Rahmen der von der WKW geförderten Subotron-Vortragsreihe pro games über den Ablauf der Kickstarter-Kampagne erzählen. Dabei sollen sowohl die positiven als auch die negativen Erfahrungen beleuchtet und Chancen für Indie-Games auf Crowdfunding-Plattformen eingeschätzt werden. stillalive studios hatte in der Anfangsphase des Projekts unter anderem Hilfe vom Münchner Produktionshaus Remote Control Productions GmbH. Hendrik Lesser, Geschäftsführer von remote control, wird daher im Anschluss erläutern, nach welchen Kriterien Investoren und Publisher Projekte bewerten und auswählen.
Die Veranstaltung findet am Donnerstag, dem 20. Februar, um 19 Uhr im Raum D (quartier 21) des Wiener Museumsquartiers statt. Die Moderation der Veranstaltung übernimmt Robert Glashüttner, der Eintritt ist frei. Am Freitag wird Lesser von 9 bis 12 Uhr einen Workshop zum Thema "Business Development in der Games-Branche" abhalten, bei dem junge Teams ihre Games-Konzepte vorstellen und bewerten lassen können.Der Workshop findet im Hayek-Zimmer der Wirtschaftskammer Wien (Stuben-Ring 8-10) im 5.Stock statt.
Österreicher auf Crowdfunding-Plattformen
Zuletzt versuchte der österreichische Spiele-Entwickler Broken Rules mit "Secrets of Raetikon" sein Glück auf einer Crowdfunding-Plattform, das Ziel von 20.000 US-Dollar wurde aber verfehlt. Da auf Indiegogo die Summe bei einzelnen Projekten auch ausbezahlt wird, wenn das eigentliche Finanzierungsziel nicht erreicht wurde, erhielt das Studio dennoch knapp 13.600 US-Dollar. Derzeit ist "Secrets of Raetikon" als Early Access-Spiel auf Steam für 8,99 Euro erhältlich. Erfolgreich war zudem Shadowrun Online des Wiener Entwicklerstudios Cliffhanger Productions, das mehr als 550.000 US-Dollar über Kickstarter einnehmen konnte.