Digital Life

Was sich Menschen von KI am Smartphone wünschen

Künstliche Intelligenz (KI) ist zu einem Buzzword geworden. Zu einem Marketing-Begriff. Und zu einem Trinkspiel, bei dem man sich eine lebensbedrohliche Alkoholvergiftung zuziehen würde, wenn man aktuelle Keynotes von Google, Samsung und Co. anschaut.

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Dabei entsteht bislang der Eindruck, dass alle was mit KI machen – ohne die User zu fragen, was sie überhaupt mit KI machen wollen. Um das zu ändern, oder um sich selbst zu bestätigen, dass die KI-Features in den eigenen Geräten tatsächlich gewollt werden, hat Samsung eine Studie durchführen lassen. Dazu wurden in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Südkorea und den USA je 1.000 Personen (insgesamt 5.000) im Alter von über 18 Jahren befragt.

Wer häufig KI nutzt, hat angeblich ein besseres Leben

52 Prozent aller Befragten gaben an, KI auf Smartphones oder Wearables künftig häufiger im Alltag nutzen zu wollen. 26 Prozent lehnten dies völlig ab, 23 Prozent sind sich unsicher.

16 Prozent sagten, KI jetzt schon regelmäßig am Smartphone oder mit Wearables zu nutzen (Frequent Users). Die übrigen 84 Prozent nutzen KI nur selten (Rare Users) oder gar nicht. Wie hoch der „gar nicht“-Anteil ist, hat Samsung in den Unterlagen zur Studie nicht preisgegeben. In der weiteren Studie sind nur noch die Frequent und Rare User relevant.

Hier wird es ziemlich werblich. Durch die Blume wird gesagt, dass die Frequent User ein besseres Leben führen. So seien 75 Prozent der Frequent User „offen für neue Erfahrungen und Perspektiven“. Bei den Rare Usern sind es nur 45 Prozent. In dieser Tonalität geht es weiter. Frequent User sind kreativer, produktiver, finanziell abgesicherter, sozialkompetenter und gesünder. Nur beim Stress-Level haben die Rare User die Nase vorn. 26 Prozent fühlen sich sehr gestresst, verglichen zu 45 Prozent der Frequent User.

Die Top-Anwendungsfälle für KI: Kreativität

Unter allen befragten Usern waren dies die Top-3-Gründe, um KI für Kreativität zu nutzen:

  1. Nach Dingen suchen, die einen inspirieren
  2. Ein Foto oder Video bearbeiten
  3. Sich selbst für neue Perspektiven öffnen

Interessanter Ausreißer: Erweitert man auf die Top 5, kommt auf Platz 5 in Südkorea „Code schreiben“ hinzu.

Produktivität

Bei der Produktivität wünschen sich die Befragten, die KI so zu verwenden:

  1. Organisieren von Informationen
  2. Produkt-Empfehlungen bekommen
  3. Notizen während Meetings oder Gesprächen machen

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Soziales

Im Bereich Soziales soll die KI folgende Wünsche erfüllen:

  1. Übersetzen, damit man mit Menschen reden kann, die eine andere Sprache sprechen
  2. Die Speisekarte übersetzen und Empfehlungen für die Essensbestellung abgeben
  3. Die eigene Intelligenz verbessern

Einen Ausreißer gibt es auf Platz 5 in den USA: „Eine bedeutsame Unterhaltung mit einem Bot führen“. In Südkorea, Großbritannien und den USA landete zudem „Wohlbefinden des Haustieres managen“ auf Platz 4. In Frankreich und Deutschland schafft man das wohl ohne KI.

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Gesundheit

Beim Thema Gesundheit sind die Top-3-Wünsche an die KI:

  1. Die eigene Gesundheit überwachen
  2. Mehr über eine Krankheit erfahren
  3. Beim regelmäßigen Sport helfen

Hier haben nur die Amerikaner „Die eigene Gesundheit überwachen“ nicht auf Platz 1 gehabt. Stattdessen ist es dort „Mehr über eine Krankheit erfahren“. Dies dürfte dem maroden Gesundheitssystem zu schulden sein. Zum Arzt gehen ist teuer. Wenn die KI die Diagnose stellen würde, kostet das im Idealfall nichts.

Das wäre für Menschen, die sich regelmäßige Arztbesuche nicht leisten können, tatsächlich eine große Erleichterung. Noch besser wäre es natürlich, wenn man gar nicht erst krank wird – indem man etwa mit Wearables und KI hilft, Vorsorge zu betreiben. 

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Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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