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Trump gibt Videospielen Schuld an Schulmassaker

Donald Trump gibt gewalttätigen Videospielen und Filmen eine Mitschuld am Schulmassaker in Florida. Laut dem US-Präsidenten hätten diese „einen großen Einfluss auf die Gedanken junger Menschen“ und er plane eine stärkere Regulierung. Die Aussagen wurden während eines Termins zum Thema Sicherheit an Schulen getätigt. Beim Schulmassaker in Parkland, Florida, wurden 17 Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt. Der Täter war offenbar ein 19-jähriger früherer Schüler der Highschool.

„Wir müssen uns das Internet ansehen, denn viele schlimme Dinge passieren mit jungen Kindern und ihrem jungen Verstand. Ihr Verstand formt sich erst und wir müssen vielleicht etwas daran ändern, was sie sehen und wie sie es sehen“, sagte Trump. „Auch Videospiele. Ich höre von mehr und mehr Menschen, laut denen Videospiele einen großen Einfluss auf die Gedanken junger Menschen haben.“ Auf welche Forschungsergebnisse sich Trump bezieht, ist unklar. In zahlreichen Studien konnte kein eindeutiger Zusammenhang zwischen Gewalt in Videospielen und Gewalttaten in der Realität hergestellt werden.

Strengere Einstufung gefordert

Trump übt aber nicht nur an Videospielen Kritik: „Wenn man noch einen Schritt weiter geht, gibt es auch die Filme. Man sieht diese Filme - und sie sind so brutal, ein Kind kann einen Film ohne Sex sehen, aber mit Gewalt - und vielleicht brauchen wir ein Rating-System dafür.“ In den USA ist die Motion Picture Association of America (MPAA) für die Alterseinstufung von Filmen zuständig, die Gewalt bereits berücksichtigt. Tatsächlich musste die MPAA in den vergangenen Jahren jedoch Kritik für ihre Einstufungen einstecken. Demnach habe sich seit der Einführung des Rating-Systems 1985 die Zahl der Waffengewalt in „PG-13“-Filmen (ab 13 Jahren freigegeben) verdreifacht. Zeitweise sei Waffengewalt in jugendfreien Filmen häufiger vertreten gewesen als in nur für Erwachsene freigegeben Titeln.

Für Videospiele gibt es das Entertainment Software Rating Board (ESRB). Neben Trump äußerte sich auch der republikanische Gouverneur von Kentucky auf ähnliche Art und Weise. Er schob auch die Schuld auf Videospiele und verteidigte die bestehenden Waffenrechte.

Schärfere Gesetze für Waffenbesitz

Trump übte bereits in der Vergangenheit Kritik an Videospielen. Nach dem Amoklauf an der Grundschule von Sandy Hook im Jahr 2012 twitterte er: „Videospielgewalt und Verherrlichung muss gestoppt werden - es erschafft Monster!“ Bei einem Treffen mit Angehörigen von Opfern des Schulmassakers sorgte Trump zudem mit der Aussage für Aufsehen, man könnte doch Lehrer künftig bewaffnen. Zuletzt zeigte er sich zudem offen für eine Verschärfung des Waffengesetztes, unter anderem stärkere Kontrollen vor dem Kauf, ein Mindestalter von 21 Jahren sowie ein Verkaufsverbot für sogenannte „Bump Stocks“. Mit diesen können halbautomatische Gewehre höhere Schussraten erreichen, die jenen von vollautomatischen Waffen nahekommt.

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