Verbrenner benötigen hunderte Male mehr Rohstoffe als E-Autos
"Das Gewicht von Benzin oder Diesel, das während der gesamten durchschnittlichen Lebensdauer eines Fahrzeugs verbrannt wird, ist in etwa 300 bis 400 Mal so hoch wie die Gesamtmenge an Batteriezellmetallen, die nicht wieder aufbereitet werden können."
Das ist die Kernaussage einer neuen Studie, die auf die ökologischen Vorteile von Elektroautos gegenüber herkömmlichen Fahrzeugen hinweist. Die Prämisse der Studie ist allerdings, dass der gesamte Strom für den Betrieb von E-Autos aus erneuerbaren Energiequellen stammt.
Energiebedarf von Verbrennern deutlich höher
Auch wenn die Produktion von Windrädern und Solaranlagen einberechnet wird, brauche ein Elektroauto 58 Prozent weniger Energie als ein Benziner und 54 Prozent weniger als ein Auto mit Dieselantrieb.
Der durchschnittliche Energiebedarf eines Elektroautos beträgt laut der Studie 37 kWh pro 100 Kilometer. Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor brauchen demnach durchschnittlich 87 kWh auf 100 Kilometer.
Optimistisch wird das Recycling von Batteriezellenmetallen wie Lithium, Kobalt und Nickel bewertet. Zwar würde der Bedarf dieser Metalle steigen, dies könne aber durch eine zunehmende Recyclingquote kompensiert werden, heißt es in der Studie.
Wasserstoff nicht zielführend
Kein gutes Zeugnis stellt die Studie synthetischen Kraftstoffen und Wasserstoff aus. Verantwortlich dafür ist die aufwendige und energieintensive Treibstoffproduktion - vor allem bei Wasserstoff.
Auch wenn nur ein Teil der Verkehrsmittel mit Wasserstoff betrieben werden würde, müssten deutlich mehr erneuerbare Energien für die Treibstoffproduktion zur Verfügung stehen.
Energiebilanz von E-Autos jetzt schon besser
Erstellt wurde die Studie von "Transport and Environment" (T&E). Das ist die Dachorganisation europäischer Verkehrsclubs sowie Organisationen aus dem nachhaltigen Verkehrsbereich.
T&E kommt auch zu dem Ergebnis, dass bereits jetzt der Betrieb von Elektroautos ökologischer ist. Selbst im Worst-Case-Scenario in Polen, wo der Kohlestrom einen hohen Anteil hat und auch wenn der Akku aus China stammt, würden E-Autos dreimal weniger CO2 Ausstoßen als Verbrenner.