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Wie kann man Wälder resistenter gegen Brände machen?

Nicht nur in Rhodos brennt die Vegetation. Wald- und Buschbrände treten im Juli traditionell häufiger auf. Mehr Trockenheit wegen des Klimawandels schafft ideale Bedingungen für immer größere Brände an immer mehr Orten. Mit welchen Methoden kann man Wälder resistenter gegen das meist menschgemachte Feuer machen? Wir sind dieser Frage nachgegangen.

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Am Boden beginnt’s

Brände in Wäldern entstehen üblicherweise am Boden, etwa durch weggeworfene Zigaretten. Trockenes Gras, Zweige, Blätter oder umgefallene Bäume sind der Treibstoff, der Brände wachsen lässt. Ein altbekannter Weg, um dem Feuer zuvorzukommen, ist, leicht brennbares Material vom Boden zu entfernen sowie niedrige Äste abzuschneiden, damit sich das Feuer im Wald weniger schnell nach oben ausbreiten kann. Der Nachteil dieser Präventionsmaßnahme sei allerdings der enorme Aufwand, sagt Klemens Schadauer vom Bundesforschungszentrum für Wald. „Entfernt man Totholz aus einem Wald, gibt es außerdem einen Interessenskonflikt. Für die Biodiversität ist das ein wichtiger Lebensraum.“

Eine Möglichkeit ist, breite Schneisen durch Wälder zu schlagen, so genannte Waldbrandriegel. Sie sollen die Ausbreitung von Bränden verhindern. In kleinerem Ausmaß können sogar Forststraßen das Überspringen von Funken von einem Baum zum nächsten erschweren. In manchen Ländern werden Tiere wie Ziegen eingesetzt, um große Flächen mit trockenem Gras präventiv abzuweiden. Manche Experten halten Waldweiden generell für eine gute Idee. Tiere fänden dort im Sommer kühle Temperaturen vor, weit auseinanderstehende Bäume verringern das Risiko, dass sich Brände ausbreiten.

Ziegen mit Mission: Sie sollen trockenes Gras fressen, um Bränden ihren Treibstoff zu nehmen

Beschichtung für Bäume

In den USA werden teilweise brandhemmende Mittel auf Wiesen und Wäldern versprüht. Die Universität Stanford hat ein spezielles Gel entwickelt, das Pflanzen einen ganzen Sommer lang unentzündlich machen soll. Das Gel soll umweltverträglich und biologisch abbaubar sein. Amerikanische Ureinwohner ließen bereits vor Hunderten Jahren immer wieder Landstücke kontrolliert abbrennen. Quasi vorsorglich vor einer Trockenphase wurde dem Feuer damit die Grundlage entzogen. Die Praxis ist teilweise immer noch verbreitet, hat in der Vergangenheit aber auch schon zu unkontrollierbaren Bränden geführt.

In Österreich seien solche Methoden bislang kein Thema, sagt Schadauer. Ein immer stärkerer Fokus werde aber auf die richtige Durchmischung von Wäldern gelegt. Bestimmte Baumarten sind anfälliger für Brände, etwa die harzreichen Kiefern oder andere Nadelbäume. Laubbäume, etwa Eichen, brennen weniger leicht. In anderen Ländern hat man bemerkt, dass Zypressen Waldbrände relativ unbeschadet überstehen. Sie haben so dichte Wurzeln, dass sich kein Unterholz bildet. "In Österreich kommen Zypressen im Wald aber nicht vor", merkt Schadauer an.

Fakten

85 Prozent
der Waldbrände im alpinen Raum können auf menschliche Fahrlässigkeit zurückgeführt werden. Zigaretten, weggeworfene Asche, Lagerfeuer und Brandstiftung fallen darunter

3 Prozent
beträgt der jährliche Anstieg der Waldfläche, die Bränden zum Opfer fällt, seit 2001. Zum überwiegenden Teil treten die Brände in der borealen Zone (Kanada, Russland) auf

Mensch hat es in der Hand

Technische Mittel wie Sensornetzwerke in Wäldern, Satellitenbeobachtung oder Patrouillen durch Drohnenflüge könnten den Ausbruch von Bränden kaum verhindern. „Da sind wir immer zu spät dran.“ Laut Schadauer hätte Österreich den Vorteil, dass Brände durch die dichte Besiedelung und den guten Überblick von Bergen und Hügeln meist rasch entdeckt werden. Durch das System der freiwilligen Feuerwehren gebe es eine hohe Reaktionsfähigkeit und viel lokale Expertise bei der Brandbekämpfung.

Am allerwichtigsten für die Prävention von Waldbränden sei es, ein waches Bewusstsein für die Gefahr in der Bevölkerung zu schaffen. Natürliche Ursachen wie Blitzeinschläge hätten Waldbrände kaum. Durch rücksichtsvolles Verhalten in der Natur könne man Waldbrände am ehesten verhindern.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Energie, Mobilität und Klimaschutz. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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