WiFi 7 kommt: Das sind die Vorteile
Der Qualcomm-Konkurrent MediaTek hat unlängst den Flaggschiff-5G-Mobilchip Dimensity 9200 herausgebracht. Der unterstützt neben 5G auch die kommende drahtlose WiFi-7-Verbindung, die nächstes Jahr auf den Markt kommen soll. Die soll im Vergleich zu den vorgängigen Generationen mehrere Verbesserungen bringen. „Die Einführung von WiFi 7 wird das erste Mal kennzeichnen, dass WiFi ein echter Festnetz-/Ethernet-Ersatz für Anwendungen mit extrem hoher Bandbreite sein kann“, sagt Alan Hsu, General Manager des Geschäftsbereichs Intelligent Connectivity bei MediaTek, in einer Mitteilung.
Aktuell gibt es mehrere WLAN-Protokolle, wie 802.11n oder 802.11ac. 2018 hatte die WiFi Alliance den 802.11ax-Standard offiziell als WiFi-Technologie der 6. Generation (WiFi 6) bezeichnet. Damit begann auch die vereinfachte Benennung der WiFi-Protokolle. Aus 802.11n wurde WiFi 4, aus 802.11ac wurde WiFi 5 und aus 802.11ax eben WiFi 6. Auf diese Weise ist auch für Laien auf einem Blick ersichtlich, dass es sich etwa bei WiFi 6 um das neuere und bessere Protokoll handelt.
Durchsatzrate auf 30 Gbit/s erhöhen
Doch welche Vorteile soll im Gegensatz dazu die nächste Generation bringen? Die 6. Generation hat im Vergleich zu WiFi 5 bereits eine vierfache Steigerung der Netzwerk-Bandbreite gebracht. Auch hat sie eine vierfache Steigerung der gleichzeitigen Nutzer*innen erreicht. Zusätzlich kann dieses Protokoll auf dem 2,4GHz- oder dem 5GHz-Frequenzband (wie auch WiFi 6 und 7) arbeiten. Die 6. und 7. Generationen nutzen zusätzlich aber auch das neuere 6GHz-Frequenzband sowie die WiFi-6-Erweiterung WiFi 6E.
Die Netzwerkgeschwindigkeiten sind für durchschnittliche Heimanwender*innen bei WiFi 6 grundsätzlich nicht signifikant. Für die meisten Heimanwender reicht WiFi 4 grundsätzlich vollkommen aus. Derzeit liegt die Obergrenze für Heimbreitband in den meisten Städten bei 1 Gbit.
Besonders aber für Unternehmen ist WiFi 6 von Vorteil, um die Übertragungsrate und Zahl der gleichzeitigen Anwender*innen zu erhöhen. Auch die Zahl der Geräte, die innerhalb eines Unternehmens mit dem WiFi gekoppelt sind, sind in Betrieben meist höher als bei Heimnutzer*innen.
Erste WiFi7-Geräte kommen auf den Markt
Die nächste Generation des 802.11be-Protokolls ist aktuell zwar noch in Entwicklung, die ersten Geräte-Versionen, die WiFi 7 unterstützen werden, kommen aber schon schrittweise auf den Markt. Auch der Hersteller TP-Link, einer der führenden Router-Hersteller, hat seine WiFi-7-Netzwerklösung vorgestellt. Dabei handelt es sich um 3 neue WiFi-7-Router, wie CNET berichtet. Die Geräte dürften schon im ersten Quartal nächsten Jahres ausgeliefert werden. Es wird aber kaum WiFi-7-Client-Geräte wie Telefone oder Laptops geben, die den noch unveröffentlichten Standard ausnutzen können. Diese dürften den Markt wohl erst 2025 sättigen.
Grundsätzlich ist das Ziel von WiFi 7, die Durchsatzrate des WLAN-Netzwerks anstatt der 9,6 Gbit/s bei der 6. WiFi-Generation auf 30 Gbit/s zu erhöhen. In der Theorie sollen bis zu 46 Gbit/s möglich sein. Auch sollen Zugriffsgarantien mit geringer Latenz bereitgestellt werden. WiFi 7 nutzt für diese hohen Datenraten doppelt so breite Übertragungskanäle als sein Vorgänger. Damit entsteht eine größere Kapazität zum Übertragen von Daten zur Verfügung. Der Standard wird vor allem für besonders datenintensive Anwendungen wie VR, AR oder 4K- und 8K-Streaming von Vorteil sein. Für Smart Home ist der Standard nicht notwendig.