YouTube löscht Kampfroboter-Videos wegen "Tierquälerei"
"Heute ist ein trauriger Tag", schreibt der MIT-Forscher Jamison Go auf seiner Facebook-Seite. "Roboterkonstrukteure in aller Welt haben vor Schmerz geschrien, weil der YouTube-Algorithmus persönliche Videos von Roboter-Wettkämpfen als 'Tierquälerei' und 'Hahnenkämpfe' eingestuft hat." Neun seiner eigenen Videos seien gelöscht worden, er kenne aber auch andere Personen, die hunderte Videos verloren hätten. Was Go beschreibt, scheint die gesamte "Combat Robots"-Szene zu betreffen.
Kein Mensch involviert
In einem Video des YouTube-Kanals "Maker's Muse" wird geschildert, wie auch viele weitere Personen davon berichten, dass YouTube ihre Videos falsch kategorisiert hätte. Den Videomachern wurde eine Botschaft zugeschickt, in der YouTube eine Begründung für das Entfernen der Videos liefert. Das jeweilige Video verstoße gegen die Community-Richtlinien des Online-Video-Portals, heißt es darin. Inhalte, die das absichtliche Herbeiführen von Tierleid zeigen, etwa in Form von Kämpfen, seien nicht erlaubt.
Obwohl YouTube von einem "Review" spricht, steht für die betroffenen Videomacher außer Frage, dass kein Mensch bei YouTube jemals eines der angeblich gemeldeten Videos angesehen hat, sonst hätte dieser mit Leichtigkeit erkennen können, dass keinerlei Tiere in die gezeigten Roboterkämpfe involviert gewesen seien. Dass gerade Roboter-Videos offline genommen wurden sei besonders bedauerlich, da sie Kinder und Jugendliche weltweit für technische Berufe und Naturwissenschaften im Allgemeinen begeistern.
Schwächen des Systems
Mit den Schwächen seines Algorithmus zur Inhalteerkennung ist YouTube nicht zum ersten Mal konfrontiert. Dass harmlose Videos falsch kategorisiert und gelöscht werden, zählt dabei noch zu den geringeren Problemen. Der Google-Tochter wird wesentlich häufiger vorgeworfen, dass Videos mit extremistischen oder pädophilen Inhalten nicht erkannt werden.