Wiens Rathaus wird wieder Game City
Das Wiener Rathaus wird wieder zur "Game City". Das große Computerspiel-Event wird morgen, Freitag, eröffnet und nimmt die alt ehrwürdigen Hallen des kommunalen Machtzentrum bis Sonntag in Beschlag. Zu bewundern und bespielen sind dabei nicht nur aktuelle Hard- und Softwareprodukte. Es wird auch diskutiert - etwa über E-Sport oder die Diskriminierung von Frauen in der Szene.
Die Wiener Game City gehört zu den größten Veranstaltungen ihrer Art, wie am Donnerstagabend bei der Pressepräsentation bzw. Preview versichert wurde. Rund 80.000 Besucher werden zu der von "wienXtra" und der Eventmarketing-Agentur Mice&Men organisierten Leistungsschau erwartet. Auf dieser werden zahlreiche große Top-Player - auch im branchentechnischen Sinn - präsent sein. Unternehmen wie Microsoft, Nintendo oder Sony werden auf rund 10.000 Quadratmeter Fläche Games, Konsolen und Zubehör zeigen, zum Teil noch bevor sie tatsächlich auf den Markt kommen.
Neue Games zocken
Freunde des elektronischen Zockens können bei freiem Eintritt zahlreiche neue Releases ausprobieren. In der Nacht auf Samstag wird sogar bis 24.00 Uhr offen gehalten. Messen können sich Besucher auch bei einer Reihe von E-Sport-Programmpunkten - bei denen unter anderem das inzwischen zum Kultspiel avancierte Shooter-Game Fortnite im Mittelpunkt steht. Die Siegerehrungen finden prestigeträchtig auf einer großen Bühne vor dem Rathaus statt. Ebenfalls nicht in der virtuellen, sondern in der analogen Welt wird die Cosplay-Parade stattfinden. Bei dem farbenfrohen Spektakel werden am Samstag die Teilnehmer verkleidet als Figuren aus Manga-Comics oder Videospielen durch die Stadt ziehen - konkret ab 13.00 Uhr vom Museumsquartier über den Ring bis zum Rathausplatz.
Im Rahmen der Fachtagung F.R.O.G. (Future and Reality of Gaming) wird das Geschehen rund um die flackernden Screens auch theoretisch diskutiert. Einer der Schwerpunkte dabei heuer: Frauen und Gaming. Erörtert werden dabei Vorurteile, Hürden und diskriminierende Erfahrungen, denen Frauen im Gaming-Bereich ausgesetzt sind, wie Yvonne Scheer, die Genderbeauftragte des heimischen E-Sport-Verbandes erläuterte. Laut Scheer ist gerade bei E-Sport-Events der Frauenanteil sehr gering: "Was wirklich sehr schade ist." Er beträgt demnach nur drei bis fünf Prozent. Ebenfalls auf der Tagesordnung des Diskurs-Teils: Das Spielverhalten von Kindern - und die Gefahr der Spielsucht. Doch auch die Tatsache, dass Videospiele pädagogisch wertvoll sein können, soll, so wurde beteuert, auf der Game City vermittelt werden. Dass auch andere mögliche Spiel-Folgen nicht ignoriert werden, war am Donnerstag ebenfalls bereits zu erkennen: Aufgebaut wurde auch ein Stand zum Thema Rückenprobleme und deren Vermeidung.