Netzpolitik

Deutsche Verbraucherschutzministerin tappte in Roamingfalle

In Deutschland ist ausgerechnet Verbraucherschutzministerin Katarina Barley (SPD) in eine Kostenfalle bei den EU-Regeln fürs grenzüberschreitende Telefonieren und Surfen getappt. Sie bekam eine Rechnung über rund 400 Euro. Nun macht sie sich für Korrekturen stark.

Zwar kostet EU-weit das Telefonieren vom EU-Ausland nach Hause im Urlaub inzwischen genauso so viel wie im Inland. "Aber das gilt nicht für das Telefonieren von zu Hause in ein anderes EU-Land." Das könne dann sehr teuer werden. "Hier ist Aufklärung wichtig", sagte Barley der dpa. 

Barley telefoniert viel in die Niederlande, seitdem sie mit dem Basketball-Trainer Marco van den Berg liiert ist, der in Amsterdam arbeitet und zuvor den Zweitligisten Römerstrom Gladiators Trier trainiert hatte. Wenn Barley aber von ihrer Heimat Trier zum Beispiel wenige Kilometer hinüber nach Luxemburg fahren würde und von dort aus in den Niederlanden anruft, wäre es weit billiger für sie. Oder aber wenn sie eine SIM-Karte auch eines Anbieters aus einem anderen EU-Land hätte - aber da würde man sich in einer Grauzone bewegen.

Mehr Aufklärung gefordert

Die Aufklärungspflichten für die Telekommunikationsdienstleister hält die deutsche Ministerin für noch nicht ausgereift. "In einem Europa, das vom Austausch lebt, und wo man möchte, dass Menschen auch mal in anderen Ländern leben, ist es wichtig, dass die Menschen auch vernünftig miteinander kommunizieren können."

Ein weiteres Problem sei, dass viele Nutzer zum Beispiel nicht wissen, dass bei einer Schiffsreise im Urlaub - etwa von Genua nach Sizilien - die Roaming-Regeln mit den gleichen Kosten wie zu Hause nicht gelten. Diese gelten nur für Internet-Surfen und Telefonieren auf dem Land (terrestrische Verbindungen), nicht aber auf See. Hier drohen ebenfalls Zusatzkosten.

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