Netzpolitik

WannaCry und Sony-Hack: USA klagen nordkoreanischen Hacker an

Laut der Nachrichtenagentur Reuters hat das US-Justizministerium einen nordkoreanischen Hacker angeklagt. Zur Last gelegt werden dem mutmaßlichen Cyberkriminellen eine Rolle in den weltweiten WannaCry-Ransomwareangriffe aus dem Jahr 2017 und der Cyberattacke auf den Sony-Konzern aus dem Jahr 2014.

Der nordkoreanische Staatsbürger Park Jin Hyok soll als Teil der Hackergruppe "Lazarus Group" auch versucht haben, mehrere US-Unternehmen anzugreifen, darunter der Rüstungskonzern Lockheed Martin, wo 2016 und 2017 erfolglos Systemeinbrüche versucht wurden. Auch der Angriff auf die Zentralbank von Bangladesch aus dem Jahr 2014 soll im Verfahren als vermutliche Aktion von Nordkoreanern genannt werden.

Die Klagen sind Teil einer Strategie der US-Regierung, zukünftige Cyberangriffe zu verhindern, indem mutmaßliche Täter genannt und an den Pranger gestellt werden. Das US-Justizministerium hat gegen Park und die chinesische Firma Chosun Expo, die ihn als Mitarbeiter getarnt haben soll, angeblich bereits Sanktionen erlassen. Wie diese aussehen, ist derzeit noch unklar. Die Ermittlungen gegen Park dauern noch an. Einen Auslieferungsantrag an Nordkorea wurde nicht gestellt.

Prominente Ziele

Der Angriff auf Sony passierte 2014 kurz nachdem die nordkoreanische Regierung einen Brief an die Vereinten Nationen geschickt hatte, in dem verlangt wurde, dass der Sony-Film "The Interview", der ein US-Attentat auf einen an Kim Jong Un angelehnten Diktator zeigte, nicht publiziert werden solle. Das FBI hat damals bekanntgegeben, dass es Beweise gebe, die Nordkorea mit dem Angriff und anderen Cyberattacken in Südkorea in Verbindung bringen.

Bei den WannaCry-Angriffen wurden 2017 tausende Firmen und Organisationen auf der ganzen Welt mit einem Computervirus infiziert, der Daten verschlüsselte und Lösegeld für deren Freigabe verlangte. Betroffen war unter anderem auch das britische Gesundheitssystem, wo es aufgrund von ausgefallenen Computersystemen zur Stornierungen von tausenden Arztterminen kam.

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