Amazon Alexa: Mitschnitte bleiben auch nach Löschen gespeichert
Sobald das Aktivierungswort - sei es nun Alexa, Echo oder Computer - gesprochen wird, zeichnet Amazon Sprachassistent Alexa auf. Diese Aufnahmen können über Alexa-App nachgehört und auf Wunsch auch gelöscht werden. Doch wie Cnet berichtet, sollte man sich nicht zu sehr auf die Löschfunktion verlassen. Denn auch nach dem Löschen der Audio-Aufzeichnung behält der US-Konzern den Mitschnitt auf einigen seiner Server - in der Form eines Text-Protokolls.
Laut Amazon sei eine derartige Funktion jedoch in Arbeit. „Wenn ein Kunde seine Sprachaufnahme löscht, löschen wir auch das dazugehörige Text-Protokoll von unseren Alexa-Systemen und vielen Subsystemen. Wir arbeiten aber noch daran, es von den restlichen Subsystemen entfernen zu lassen“, so ein Sprecher gegenüber Cnet.
Mitarbeiter hören zu
Erst kürzlich wurde bekannt, dass Sprachaufnahmen von tausenden Amazon-Mitarbeitern ausgewertet werden. Diese fertigen händisch Text-Protokolle an und versuchen herauszufinden, ob der Sprachassistent den Befehl des Nutzers richtig verstanden hat. Alexa-Nutzer können jedoch ihre Zustimmung für eine derartige Auswertung in den Einstellungen entziehen. Im Vorjahr sorgte zudem eine Datenpanne für Schlagzeilen, als ein deutscher Amazon-Kunde nach einem Auskunftsbegehren nach DSGVO versehentlich Sprachaufnahmen eines anderen Nutzers zugeschickt bekam.
In den USA wurde zudem eine Beschwerde bei der US-Handelsbehörde FTC eingereicht, weil der Echo Dot Kids Edition Sprachaufnahmen von Kindern speicherte, obwohl die Eltern diese über die App löschen ließen. Lediglich das Löschen des Kontos über den Kundendienst beseitigte die Daten. Datenschützer kritisieren schon seit längerer Zeit, dass vernetzte Geräte nicht kindertauglich seien.
Google und Apple geben sich zurückhaltend
Google betonte auf Anfrage von Cnet, dass Audio- und Textmitschnitte nach dem Löschen restlos von den Servern getilgt werden. Laut Apple werden bei Siri Mitschnitte nicht mit Nutzer- oder Gerätekonten verknüpft, sondern einer zufällig generierten ID, die Anonymität zusichern soll. Nutzer können diese Daten aber auch löschen lassen.