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Neues iPad Mini im Test: Das Tablet, bei dem man nicht nachdenken muss

Vergangene Woche hat Apple die neue Generation seines kleinsten iPads vorgestellt. Es wurde auch langsam Zeit, ist die letzte Ausgabe des iPad Mini doch bereits im November 2021 - also vor fast genau 3 Jahren - auf den Markt gekommen. Das neue Mini ist die mittlerweile 7. Generation von Apples kompaktem iPad. 

Das neue iPad Mini kommt im Vergleich zum Vorgänger mit einem schnelleren Chip. Das bringt neben der Leistungssteigerung auch neue Funktionen, da der A17 Pro Chip Apples KI-Palette Apple Intelligence unterstützt. Beziehungsweise unterstützen wird, da Apple Intelligence voraussichtlich erst 2025 in Europa kommt. 

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Design, Display, Biometrie

Äußerlich hat sich im Vergleich zum Vorgänger nichts verändert. Das Display hat eine Diagonale von 8,3 Zoll. Das Gehäuse misst 19,5 x 13,5 cm und ist 6,3 mm dick. Das Gewicht liegt bei knapp 300 Gramm. Damit kann man das iPad Mini locker in einer Hand halten. Neu im Vergleich zum Vorgänger-Mini sind die Farben Blau und Violett

Das einzige iPad, dem derzeit OLED vorbehalten ist, ist das iPad Pro. Bei Mini kommt, wie bei allen anderen iPads, ein LC-Display zum Einsatz. Verstecken muss sich jenes allerdings auch nicht. Die Darstellung ist mit einer Auflösung von 1.488 x .2266 Pixeln (Pixeldichte 327 PPI) perfekt scharf. Die Farbdarstellung ist generell eher dezent und natürlich gehalten, sie springen einen also nicht an. Dennoch (oder vielleicht gerade auch deswegen) macht das Betrachten von Fotos auf dem iPad richtig Freude. Die Helligkeit ist nicht überragend, aber reicht aus, um das Tablet auch im Freien und bei heller Umgebung gut verwenden zu können. Mit 500 Nits ist das Mini genauso hell wie alle anderen aktuellen LCD-iPads abseits der Pro-Serie. 

Ebenfalls gleich wie bei allen anderen Nicht-Pro-iPads ist die Ausstattung im Bereich Biometrie. Apple verzichtet auf die Gesichtserkennung FaceID und setzt stattdessen auf TouchID. Das iPad Mini kommt mit einem Fingerabdrucksensor im länglichen Power-Button. Halte ich das Tablet im Hochformat, tippe ich meistens mit dem rechten Zeigefinger darauf. Habe ich das Tablet im Querformat neben mir stehen, ist es in der Regel der linke Zeigefinger. Grundsätzlich bin ich ein großer Fan von Fingerabdruckscannern in Power-Buttons im Unterschied zu solchen, die hinter dem Displaypanel liegen. Sie funktionieren schneller und exakter und machen seltener Schwierigkeiten.

Im Bezug auf Apple-Geräte bin ich ambivalent. Einerseits ist FaceID in den meisten Situationen definitiv praktischer als TouchID - allerdings funktioniert es eben nur in 98 Prozent der Fälle problemlos, wohingegen es bei TouchID eher 99,9 Prozent sind. Während andere das Fehlen von FaceID bekritteln mögen, bin ich mit der Fingerabdruck-Alternative nicht unglücklich. 

Anschlüsse, Hardware, Speicher

Wie alle anderen aktuellen Apple-Geräte kommt auch das iPad Mini mit einem USB-C-Anschluss (danke EU). Dieser erlaubt einerseits das Laden, andererseits Datenübertragung mit bis zu 10 GB/s. Immerhin eine Verdoppelung im Vergleich zum Vorgänger. Ein externes Display kann mit 4K-Auflösung bei maximal 60fps angeschlossen werden. Eine Kopfhörerbuchse ist am iPad nicht vorhanden.

Apple stattet das neue iPad Mini mit dem A17 Pro aus. Dabei handelt es sich um einen ursprünglich im September 2023 vorgestellten System-on-a-Chip (SoC), der beim iPhone 15 Pro sowie beim iPhone 15 Pro Max verbaut ist. Gefertigt ist er im 3-nm-Prozess. Im direkten Vergleich mit dem Chip des Vorgänger-Minis (A15, 5 nm) bedeutet das eine Leistungssteigerung von 30 Prozent plus die bereits erwähnte Unterstützung von Apple Intelligence. Zudem unterstützt der neue Chipsatz nun WiFi 6E und Bluetooth 5.3

Die Grafik-Performance soll um 25 Prozent gesteigert worden sein. Das erlaubt es auch anspruchsvolle Bildbearbeitungsprogramme (etwa von Adobe) auszuführen. Auch die Videobearbeitungssoftware Final Cut Pro wird vom A17 Pro Chip unterstützt und ist somit am iPad Mini nutzbar. Beim Gaming ist Raytracing möglich. In der Praxis lässt sich das neue iPad Mini gewohnt flüssig und verzögerungsfrei bedienen. Selbst aufwändigere Spiele bereiten dem Tablet keine Schwierigkeiten. 

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Apple verabschiedet sich bei der 7. Generation des Mini von der Variante mit 64 GB Speicherplatz. Das Einstiegsmodell kommt bereits mit 128 GB. Ein positiver Schritt: So kann niemand mehr verleitet werden, doch zur günstigsten Version zu greifen, denn 64 GB sind heutzutage einfach zu wenig. Vor allem, wenn man bedenkt, dass alleine iPadOS und die Systemdaten rund 15 GB einnehmen. 

Akku und Kameras

Der Akku des Mini hat eine Kapazität von 5.078 mAh. In der Praxis ist das neue Mini damit zwar kein besonders bemerkenswerter Langstreckenläufer, eine Screentime von 7 Stunden sind im Alltag aber durchaus drinn. 

Auch wenn das kleinste iPad in den Apple-Reihen noch am ehesten zum Fotosmachen durchgeht, wird sich hoffentlich kaum jemand das iPad Mini zum Fotografieren kaufen. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die Hauptkamera auf der Rückseite mit 12 Megapixel auflöst und eine Blende von f/1,8 hat. Die Fotos, die das iPad Mini damit produziert, sind solide und am ehesten mit denen eines aktuellen Mittelklasse-Smartphones zu vergleichen.

Öfter zum Einsatz kommt vermutlich die Frontkamera, etwa für Videotelefonie. Auch diese löst mit 12 Megapixel auf. Wieder mit an Bord ist der Folgemodus. Das Tablet erkennt bei Videocalls automatisch, wenn man sich bewegt und passt den Bildausschnitt entsprechend an. Es wirkt, als würde sich die Kamera bewegen, um den Kopf immer zentral zu halten. 

KI-tauglich, Multitasking

Ausgeliefert wird das neue iPad Mini mit iPadOS 18. Mit dem A17 Pro Chip unterstützt das neue iPad Mini auch Apples KI-Suite Apple Intelligence. Diese kommt eigentlich mit iPadOS 18.1, aber nicht in der Europäischen Union (danke EU, I guess). Wann diese in EU-Ländern auf iPhones und iPads verfügbar sein wird, ist derzeit noch unklar. Irgendwann 2025 dürfte es so weit sein. Wer nicht bis dahin warten kann, kann Apple Intelligence mit einem US-Account auch in Europa zum Laufen bekommen. Wie genau das funktioniert, lest ihr hier:

➤ Mehr lesen: So könnt ihr Apple Intelligence in Europa nutzen

Verzichten muss man auf dem iPad Mini (genauso wie auf allen iPads ohne M-Chip) nach wie vor auf den Stage Manager. Multitasking wird nur via Split View oder Slide Over ermöglicht. Beim Split View hat man 2 Apps einfach nebeneinander offen. Bei Slide Over wird eine zweite App in einem kleinen Schwebefenster über der anderen angezeigt.

Nun könnte man argumentieren, dass ein Stage Manager bzw. umfangreiches Multitasking auf dem kleinen Display ohnehin nur eingeschränkt Sinn macht. Allerdings muss man dabei bedenken, dass das iPad Mini externe Monitore unterstützt. Gerade Studentinnen und Studenten - bestimmt einer der primären Mini-Zielgruppen - würden das vielleicht zu schätzen wissen.

Pencil-Pro-Support  

Das iPad Mini unterstützt zudem den neuen Pencil Pro (142 Euro bei Amazon). Es ist neben dem aktuellen iPad Pro und iPad Air erst das dritte Gerät, auf dem der neue Stift genutzt werden kann. Der neue Pencil Pro kommt mit einigen neuen Features. So reagiert er auch, wenn man ihn quetscht. Dadurch lassen sich, je nach App, verschiedene Funktionen aktivieren. 

Darunter etwa das Öffnen von Untermenüs oder das schnelle Wechseln zum Radierer. Ebenfalls neu ist, dass man beim Malen den Stift jetzt um die eigene Achse rotieren kann, um etwa Stiftspitzen oder auch Bildelemente zu rotieren. Zudem ist der neuen Pencil erstmals in Apples Find-My-Netzwerk integriert.

Die Neuerungen klingen vielleicht wenig spektakulär, aber wer einmal den Stift in der Pro-Variante verwendet hat, will nicht mehr zurück zur Basis-Version. Die kleinen Kniffe in der Bedienung wird man so schnell gewohnt, dass man nicht mehr auf sie verzichten kann.

Fazit

Ich bin seit jeher ein Fan des iPad Mini. Mit dem kompakten Formfaktor kann man es immer mitnehmen, ohne groß nachdenken zu müssen, ob man wirklich Platz dafür hat. Egal, ob im Alltag ins Büro oder übers Wochende beim Elternbesuch am Land.

Durch die kompakten Abmessungen und dem geringen Gewicht ist das iPad Mini für mich das am breitesten einsetzbare der gesamten iPad-Linie. Der Screen ist gerade groß genug, um vernünftig darauf spielen zu können, Filme oder Serien anzuschauen oder die Fotos des letzten Strandurlaubs herzuzeigen. Gleichzeitig ist es kompakt und vor allem leicht genug, um damit E-Books zu lesen oder es im Bett liegend mit einer Hand für längere Zeit zu bedienen. Das iPad Mini füllt für mich genau eine Lücke zwischen Smartphone und gewöhnlich großem Tablet aus, von der ich lange gar nicht wusste, dass mir dort etwas abgeht.

Das Update ist nicht nur aufgrund des neuen Chips bemerkenswert. So ist das neue Mini derzeit das günstigste iPad, das Apple Intelligence unterstützen wird. Gleichzeitig ist es das günstigste iPad, mit dem der Pencil Pro verwendet werden kann. Wer also auf der Suche nach einem kompakten, zukunftssicheren Apple-Tablet ist, kann mit dem neuen iPad Mini nichts falsch machen.

iPad Mini (2024) - Pro und Contra

Pro

  • Kompakt
  • Unterstützt Apple Intelligence 
  • Unterstützt Pencil Pro

Contra

  • Kein M-Chip

Preise und Verfügbarkeit

Das neue iPad Mini kommt in den Farben Blau, Violett, Polarstern und Space Grau. Der Startpreis beträgt 599 Euro für 128 GB und Wifi. Es kann bereits vorbestellt werden, die Auslieferung erfolgt ab morgen den 23. Oktober

Für das Vorgängermodell war noch eine 64-GB-Version verfügbar, die jetzt wegfällt, dafür kommt eine 512-GB-Variante dazu. Damit wird eine günstigere Variante übersprungen und der Startpreis liegt insgesamt 50 Euro über jenem des Vorgängers: 

  • iPad Mini WiFi 128 GB: 599 Euro
  • iPad Mini WiFi 256 GB: 729 Euro
  • iPad Mini WiFi 512 GB: 979 Euro
  • iPad Mini WiFi Cellular 128 GB: 769 Euro
  • iPad Mini WiFi Cellular 256 GB: 889 Euro
  • iPad Mini WiFi Cellular 512 GB: 1.149 Euro

Vergleichbar wären das iPad Mini (2021) und das iPad Air (2024), die jedoch preislich gleich oder über dem Preis des neuen Geräts liegen: 

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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