Drei bringt Pre5G-Technologie nach Wien
Der Mobilfunker Drei plant, sein Wiener Netz mit einer neuen Technologie zu versorgen, die einen wichtigen Schritt Richtung 5G darstellen soll. Dementprechend wird von " Pre5G" gesprochen. Genauer gesagt, wird die Massive-MIMO-Technologie (Multiple Input Multiple Output) angewendet. Dabei bauen gleich mehrere Antennen eine Verbindung zu einem Mobilgerät auf. Die Bandbreite bei der mobilen Datenübertragung wird dabei erhöht, während andererseits nicht mehr Frequenzbänder benötigt werden.
Insgesamt sollten also mehr Mobilfunk-Nutzer als bisher im Drei-Netz die maximale Bandbreite vorfinden, die ihnen im Rahmen ihres Vertrages zur Verfügung steht. Drei spricht von einer Vervierfachung der Netzkapazität. Der erste Teil von Wien, der solcherart versorgt wird, ist die Seestadt Aspern. Im Laufe des Jahres soll Massive MIMO auch im Rest von Wien zum Einsatz kommen.
Reaktionen
Wiens Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner meint zum Start der Pre5G-Technologie: "Kaum wo auf der Welt ist das mobile Internet schon so verbreitet wie bei uns in Wien. Bereits über eine halbe Million Wiener Haushalte verfügen über einen privaten Internetanschluss via Mobilfunknetz. Der Mobilfunk hat damit schon heute eine zentrale Rolle in der Breitbandversorgung unserer Stadt übernommen. Deshalb freue ich mich, dass Drei in unserer Stadt als einer der ersten das nächste Mobilfunkzeitalter einläutet. Das beweist, dass Wien auch in der Telekommunikation eine der innovativsten Städte der Welt ist."
Drei-CEO Jan Trionow: "Drei ist bei Privatkunden der mit Abstand größte Mobilfunkanbieter Wiens. Rund 35 Prozent der Mobilfunkkunden und mehr als 40 Prozent der Nutzer mobilen Breitbands in Wien sind Kunden von Drei. Mit einem monatlichen Datenverbrauch von durchschnittlich 15 GB nutzen derzeit weltweit nur die Finnen ihr mobiles Internet intensiver als unsere 3Kunden. Durch die Österreich-Premiere von Pre5G können wir für die Wienerinnen und Wiener schon jetzt einen entscheidenden Schritt in das neue Mobilfunk-Zeitalter setzen und unsere Internet-Kapazitäten gleich um ein Mehrfaches steigern."
Konkurrenz
Der Wettlauf zu 5G ist in Österreich voll im Gange. Erst vor wenigen Wochen hat Drei-Konkurrent T-Mobile in Innsbruck sein erstes 5G-Testnetz demonstriert. Dabei wurde eine Datenrate von zwei Gigabit pro Sekunde erreicht. A1 wiederum hat Kärnten zu seiner Testregion für 5G erkoren.
Technologie
Massive MIMO gilt bei allen Mobilfunkern als wichtiger Baustein für das Mobilfunknetz der Zukunft. Von Massive MIMO im Gegensatz zu MIMO wird gesprochen, wenn eine besonders hohe Anzahl von Antennen für das Verfahren verwendet wird. Bei 5G soll künftig ein Vielfaches der heute gebräuchlichen Anzahl an Antennen zum Einsatz kommen. Die Antennen werden mit besonders hohen Frequenzen arbeiten, weshalb das Netz verdichtet werden muss. Im Gegensatz zu Antennen früherer Mobilfunkgenerationen sollen 5G-Antennen aber wesentlich kleiner sein und in Zukunft nicht nur an Masten, sondern auch an und in Häusern, unter Kanaldeckeln oder innerhalb jener grauen Telekom-Kästen am Straßenrand montiert werden.
Neben der MIMO-Technologie kommt bei 5G meist das Verfahren Carrier Aggregation zum Einsatz. Außerdem wird mit neuen Modulationsverfahren die verfügbare Datenübertragungs-Bandbreite pro Nutzer erhöht.