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So viel Geld lässt sich durch einen Sparduschkopf sparen

Kälter und vor allem kürzer duschen birgt bei den jetzigen hohen Energiepreisen ein nicht zu vernachlässigendes Einsparpotenzial - nicht nur was Energie, sondern auch was den Geldbeutel angeht. Doch wie viel lässt sich damit wirklich sparen? Und was bringen Sparduschköpfe?

Laut Umweltberatung verbrauchen Österreicher*innen die meiste Energie fürs Heizen (50 Prozent), Auto (31 Prozent) und elektrische Geräte (11 Prozent). Die Warmwasseraufbereitung macht immerhin noch etwa 8 Prozent des Energieverbrauchs aus.

30 Liter Duschwasser pro Tag und Kopf

130 Liter Trinkwasser verbraucht eine Person in Österreich im Schnitt pro Tag, rund 22 Prozent davon - also gut 28 Liter - werden für das Baden oder Duschen verwendet - wobei meistens geduscht wird. Gut die Hälfte aller Österreicher*innen duscht dabei täglich, rund ein Viertel jeden 2. Tag.

Dass Vollbäder deutlich teurer als eine Dusche sind, hängt damit zusammen, dass in der Regel viel kürzer geduscht wird. Der Wasser- und Energieverbrauch für ein einziges Vollbad (150-180 Liter) entspricht so etwa dem Verbrauch einer 10- bis 15-minütigen Dusche.

Sparduschköpfe: Auf den Durchlauf kommt es an

Der Energieverbrauch einer Dusche hängt dabei von 3 Faktoren ab: Duschdauer, Wasserdurchlauf und Wassertemperatur. Sparduschköpfe regulieren dabei den Wasserverbrauch. Während Standard-Duschköpfe etwa 12 bis 15 Liter pro Minute (manche sogar mehr) durchlaufen lassen, kommen Sparduschköpfe bereits mit etwa 7 bis 10 Litern oder noch weniger aus.

Energie wird gespart, egal wie das Wasser aufgeheizt wird.

Bei einer 10-minütigen Dusche mit einer Wassertemperatur von 38 Grad benötigt ein Standard-Duschkopf (13 Liter pro Minute) laut Duschrechner* der deutschen Verbraucherzentrale in etwa 11 Kilowattstunden, wenn das Wasser mit einer Gas-Etagenheizung aufgewärmt wird. Bei einem aktuellen Gaspreis von 16 Cent/kWh (Wien-Energie-Tarif) sind das Energiekosten von 1,69 Euro pro Dusche.

Mit einem Sparduschkopf (8 Liter/Minute) reduziert sich der Energieverbrauch auf 6,5 kWh, eine heiße Dusche kostet in etwa 1,04 Euro. Bei täglichen Duschen hätte man die Kosten für einen Sparduschkopf, die es bereits ab 20 Euro im Handel gibt, nach gut einem Monat wieder drin. Pro Jahr ergibt das - bei täglichem Duschen - Einsparung von bis zu 220 Euro.

Kombithermen sind effizienter

Gasdurchlauferhitzer, wie sie etwa in gängigen Kombithermen verbaut sind, sind dabei jedoch deutlich günstiger. Sie erzeugen Warmwasser nämlich erst dann, wenn es auch benötigt wird, brauchen dann aber einige Sekunden Vorlaufzeit. Die Erwärmung von 1 Liter Wasser von 10 auf etwa 40 Grad Celsius benötigt 30 Kilokalorien, was 0,035 Kilowattstunden entspricht.

Durchlauf des Duschkopfes selbst herausfinden

Die Durchlaufrate des eigenen Duschkopfes kann man relativ einfach selbst herausfinden. Einfach den Duschkopf in einen Kübel geben, voll aufdrehen und für 30 Sekunden laufen lassen. Das angesammelte Wasser abmessen und mal 2 rechnen - schon hat man den Wasserverbrauch pro Minute. Liegt der über 12 Liter, sollte man vielleicht über einen Wechsel hin zu einem wassersparenden Duschkopf nachdenken.

Auf 130 Liter gerechnet ergibt das 4,55 kWh. Da Gasdurchlauferhitzer jedoch nur eine Effizienz von rund 80 Prozent aufweisen, sind 5,7 kWh oder 91 Cent pro Dusche realistisch. Mit einem Sparduschkopf und einem Durchlauf von 8 Liter pro Minute lassen sich dabei immerhin noch 35 Cent an Energiekosten pro Dusche einsparen. Das sind aufs Jahr gerechnet noch knapp 130 Euro.

Wer sich dann noch mit 35 Grad Wassertemperatur zufriedengibt, zahlt pro Dusche noch etwa 46 Cent. Bei 30 Grad fallen laut Berechnung noch Energiekosten in Höhe von 37 Cent pro Dusche an.

Durch wassersparende Duschköpfe lässt sich dabei nicht nur Energie, sondern auch Wasser sparen. Bei einer Einsparung von 50 Litern pro Dusche (18.250 Liter pro Jahr) sind das bei den momentanen Wassergebühren (2,02 Euro/Kubikmeter) und Abwassergebühren (2,22 Euro/Kubikmeter) in Wien etwa 76 Euro.

So funktionieren Sparduschköpfe

Dabei gibt es unterschiedliche Methoden, wie Sparduschköpfe funktionieren. Am einfachsten sind Sparduschköpfe aufgebaut, die lediglich die Durchflussmenge reduziert. Der Nachteil dabei ist, dass der Wasserdruck beim Duschen entsprechend gering ist.

Eine 2. Art von Sparduschkopf reduziert ebenfalls die Durchflussmenge, das Wasser wird jedoch durch dünnere Düsen mit mehr Druck aus dem Duschkopf gepresst. Diese Düsen sollten regelmäßig gereinigt werden, weil sie anfälliger für Verkalkungen sind.

Die meisten Duschköpfe kommen mit verschiedenen Strahlarten.

Eine 3. Methode besteht darin, das Wasser im Duschkopf mit Luft anzureichern. Die Wassertropfen schließen dabei kleine Luftblasen ein, was sie voller erscheinen lässt. Auch hier entsteht häufig ein sehr weicher Duschstrahl, der oft als “Regenfunktion” beschrieben wird.

Nicht von Labels wie "wassersparend" blenden lassen

Zudem verfügen die meisten Duschköpfe über mehrere Strahlarten, mit denen sich auch der Wasserdruck regulieren lässt. Insgesamt lässt sich bei Sparduschköpfen zwischen 40 und 60 Prozent des Wasserverbrauchs einsparen - bei gleichbleibender Duschdauer. Beim Kauf gilt es allerdings zu beachten, dass auch die Durchflussmenge auch in Liter pro Minute angegeben wird. Beschreibungen wie “eco”, “sparsam” oder “spart bis zu 50 Prozent Wasser” sind überwiegend Werbesprüche und keine Angabe zur wirklichen Sparsamkeit.

Vorsicht ist außerdem bei hydraulischen Durchlauferhitzern geboten. Viele dieser Durchlauferhitzer funktionieren nämlich erst ab einer gewissen Durchflussmenge. Hier gilt es, sich vor dem Kauf eines Sparduschkopfs zu erkundigen, wie hoch der Mindestdurchfluss sein soll. 

* Wie viel Energie für die Wassererwärmung benötigt wird, hängt von weiteren Faktoren ab, wie etwa die Ausgangstemperatur des Wassers oder die Energieeffizienz der Therme oder des Durchlauferhitzers. Die hinterlegten Werte im Duschrechner sind dabei Durchschnittswerte.

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Marcel Strobl

marcel_stro

Ich interessiere mich vor allem für Klima- und Wissenschaftsthemen. Aber auch das ein oder andere Gadget kann mich entzücken.

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