Diese Google-Dienste werden 2023 eingestellt
Google ist bekannt dafür, seinen Experimenten und Diensten nicht nachzuweinen. Wenn etwas nicht erfolgreich genug ist, wird es eingestellt.
Auch heuer wird es mehrere Produkte von Google erwischen, berichtet Googlewatchblog.de.
Stadia
Als Erstes wird der Stadia eingestellt. Google hat das schon im Vorjahr verkündet: Am 18. Jänner ist es Aus mit dem Cloud-Gaming-Dienst, der am 19. November 2019 gestartet war.
Dass nur sehr langsam wachsende Spieleangebot und Insider-Berichte ließen schon länger vermuten, dass Stadia es nicht lange machen wird. Dennoch verkündete Google das Ende des Dienstes überraschend – Mitarbeiter*innen und Spielestudios, die noch an Stadia-Umsetzungen gearbeitet haben, hatten erst durch die Medien von dem Aus erfahren.
Technisch gesehen war Stadia durchaus brauchbar, das Geschäftsmodell war aber ein Problem. Ohne kostenpflichtiges Abo war Streaming nur in 1080p möglich. Abgesehen von ein paar Free-to-Play-Games mussten die Spiele zum Vollpreis gekauft werden. Und das ging nur mit Games, die auch in der Stadia-Spielebibliothek waren. Gegen Ende hin waren mehr als 130 Spiele verfügbar.
Nur wer kostenpflichtig Stadia Pro abonnierte, konnte in 4K und mit Surround Sound spielen. Zum Vergleich: Wer das teuerste Abo des Microsoft Game Pass abschließt, kann über 400 Spiele kostenlos nutzen, inklusive Triple-A-Titel von Microsoft, die sofort bei Release zur Verfügung stehen.
Immerhin lässt Google seine Kund*innen nicht im Regen stehen. Der Betrag für gekaufte Hardware (Stadia Controller) und gekaufte Spiele wird zurückerstattet.
Street View App
Am 21. März wird die eigenständige App Street View eingestellt. Damit konnte man die Street-View-Funktion nutzen, Fotopfade erstellen und 360-Grad-Aufnahmen erstellen und hochladen.
Street View wird von den meisten User*innen ohnehin in der Google-Maps-App verwendet und die 360-Grad-Aufnahmen können in der Web-App Street View Studio hochgeladen werden. Die eigenständige Street-View-App ist also obsolet – bis auf den Fotopfad. Diese Funktion wird ersatzlos gestrichen. Die Idee davon war, dass User*innen Straßen und Wege selbst fotografieren, für die noch kein offizielles Material von Google vorhanden ist.
Google Analytics 3
Mit Google Analytics werden die Zugriffszahlen auf Websites analysiert. Wer noch Version 3 nutzt, sollte möglichst bald auf die aktuelle Version 4 umsteigen. Denn ab dem 1. Juli ist Analytics 3 Geschichte.
Support für Pixel-Smartphones
Nicht nur Software ist betroffen, auch Hardware wird von Google ausgemustert. Für 4 Pixel-Smartphones läuft heuer die Update-Garantie aus. Ab diesem Zeitpunkt muss Google keine Betriebssystem- und Sichereits-Updates mehr für diese Handys zur Verfügung stellen:
- Pixel 4a (August 2023)
- Pixel 5 (Oktober 2023)
- Pixel 5 XL (Oktober 2023)
- Pixel 4a 5G (November 2023)
Bei besonders schwerwiegenden Problemen könnte Google in Ausnahmefällen einen Patch für diese Geräte nachliefern, sofern sie noch von einer signifikanten Menge von Personen genutzt werden. Verlassen sollte man sich darauf aber nicht.
Mögliches Aus für Waze
Viele der Features der Navigations-App Waze sind seit der Übernahme durch Google ohnehin in Google Maps eingeflossen. Google kündigte zudem kürzlich an, die Entwicklerteams von Maps und Waze zusammenzulegen. Es ist denkbar, dass noch heuer das Ende des Dienstes verkündet wird.
Was gegen die Einstellung spricht, sind 151 Millionen aktive Nutzer*innen, die Waze monatlich hat. Allerdings hat Google schon im September 2022 Waze Carpool eingestellt. Der Service zum Finden und Organisieren von Fahrgemeinschaften existierte 6 Jahre lang. Google begründete die Einstellung mit dem geänderten Mobilitätsverhalten der Menschen aufgrund der Pandemie.