Unscheinbares Gadget bringt iPhones mit iOS 17 zum Absturz
Plötzlich öffnen sich zahlreiche Pop-up-Fenster auf dem Handydisplay. Das iPhone ist überlastet und startet selbstständig neu, nur um dann wieder zu überlasten. Das passierte dem Sicherheitsforscher Jeroen van der Ham laut Ars Technica auf einer Zugfahrt. Grund dafür war die Attacke eines anderen Fahrgastes.
Mit dem Hacker-Tool Flipper Zero konnte er sämtlich iPhones im Empfangsbereich des Geräts lahmlegen. Dafür sendete er immer wieder Bluetooth-Pairing-Anfragen. "Dein Smartphone wird fast unbenutzbar", erklärte van der Ham.
Multitool für Hacker*innen
Das Flipper Zero macht Angriffe, die eigentlich komplexes Equipment und Know-How erfordern, zugänglicher. Das unscheinbare Plastikgehäuse sieht aus wie ein Spielzeug, ist aber eine Art "Schweizer Taschenmesser" für Hacker*innen.
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Es kommuniziert mit NFC-, Bluetooth- und Infrarot-Geräten, Sub-1GHz-Empfängern wie sie bei automatischen Garagentoren verwendet werden und für RFID-Empfängern. Mit der modifizierten Firmware "Xtreme" lassen sich jetzt auch Bluetooth Spam Attacken durchführen.
Auch iPads, Android und Windows betroffen
Die Attacke ist allerdings nicht auf iPhones beschränkt. Laut Techcrunch sind auch iPads mit dem neuesten Apple-Betriebssystem betroffen. Aktuell ist die einzige Möglichkeit, ein wiederholtes Neustarten des Geräts zu verhindern, Bluetooth zu deaktivieren.
Wie Bleeping Computer berichtet, sind auch Windows- und Android-Geräte mit dieser Methode angreifbar. Unter Android bringt die Attacke das Handy nicht zwingend zum Absturz. In den Einstellungen kann der Angriff aber abgewehrt werden. Dafür öffnet man die "Einstellungen" > "Google" > "Geräte und Teilen" > "Nearby Share" und deaktiviert die Option "Benachrichtigungen einblenden". Alternativ kann auch unter "Geräte" die Option "Nach Geräten in der Nähe suchen" deaktiviert werden.