12 versteckte iOS-17-Features, die Apple nicht erwähnt hat

12 versteckte iOS-17-Features, die Apple nicht erwähnt hat

© Florian Christof

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12 versteckte iOS-17-Funktionen, die Apple nicht erwähnt hat

Vor kurzem hat Apple sein neues mobiles Betriebssystem vorgestellt. Mit iOS 17 werden wieder zahlreiche neue Funktionen auf die iPhones kommen. Auch einige Änderungen, Umstellungen und Erweiterungen wird es für die Apple-Handys geben.

Die großen neuen Features hat Apple im Rahmen der Präsentation bereits erklärt. Auch wir haben uns einige der neuen Funktionen bereits näher angesehen und ausprobiert.

Mehr lesen: iOS 17 im Test - Die neuen Funktionen ausprobiert

Es gibt aber auch zahlreiche Neuerungen, die Apple nicht erwähnt hat und die mit iOS 17 ohne große Ankündigung auf die iPhones kommen werden. Viele davon sind zwar nur kleinere Änderungen, die aber im Alltag meist einen großen Unterschied machen.

Wir haben diese versteckten Features zusammengefasst.

1. Neuer QR-Code-Scanner

Wer den in der Kamera-App integrierten QR-Code-Scanner öfter verwendet, wird sich über diese Änderung freuen. Nun ist nämlich die Link-Fläche am unteren Bildschirmrand fixiert, was ein Antippen deutlich leichter macht. Unter iOS 16 klebte die Link-Fläche noch am QR-Code und sprang wie wild hin und her, wenn man das iPhone bewegte.

QR-Scanner unter iOS 16 (links) und unter iOS 17

2. Visuelles Nachschlagen: Neue Look-Up-Funktionen

Hat man ein Foto oder ein Video aufgenommen, bekommt man mit iOS 17 deutlich mehr Möglichkeiten, sich weiterführende Infos dazu anzeigen zu lassen. Beispielsweise wenn bekannte Gebäude kurz in einem Video vorkommen, können vertiefende Infos zu der Sehenswürdigkeit geliefert werden. Oder wenn man Speisen oder Getränke abfotografiert, kann gleich das passende Rezept dazu angezeigt werden.

Besonders praktisch ist die erweiterte Look-Up-Funktion, für Infos zu Symbolen. Leuchtet etwa im Auto auf der Instrumententafel eine Warnleuchte auf, kann einem das iPhone sagen, um welche Art von Warnleuchte es sich dabei handelt.

3. Kamera bekommt eine smarte horizontale Hilfslinie

Die Kamera-App bietet bislang lediglich ein fixes Raster. Damit kann man sich an horizontalen Linien des Motivs orientieren, um ein möglichst gerades Bild zu erhalten. Manchmal gibt es allerdings keine solche Orientierungspunkte. Und genau hier setzt das neue Kamera-Feature an.

Die neue smarte, horizontale Hilfslinie nutzt nämlich Sensoren im iPhone und zeigt an, ob das iPhone auch tatsächlich waagrecht gehalten wird. Diese praktische Funktion ist aber nicht nur beim Fotografieren hilfreich. Theoretisch wird damit aus einem iPhone eine Wasserwaage, ohne dass man sich eine eigene App dafür installieren muss.

camera-horizontale.png

4. Bearbeitungs-Menü in Fotos sieht ein anders aus

All jene, die ihre Fotos in der gleichnamigen App regelmäßig bearbeiten, werden erschrecken, wenn sie dies zum ersten Mal unter iOS 17 machen. Das Bearbeitungs-Menü wurde nämlich überarbeitet, sodass man sich erstmal neu orientieren muss.

Man wird sich jedoch ziemlich schnell wieder zurechtfinden, weil die Änderungen nicht allzu tiefgreifend ausfallen. Am auffallendsten ist, dass die Schaltflächen für "Verwerfen" und "Fertig" an den oberen Bildschirmrand gewandert sind und markanter dargestellt werden.

Für meinen Geschmack ist diese Änderung nicht wirklich gelungen. Denn der obere Bildschirmrand ist ohnehin schon übersäht mit Symbolen und wird nun noch vollgestopfter, während an der unteren Seite einiges an Platz leer bleibt.

edit-menu.png

Bearbeitungsmenü unter iOS 16 (links) und unter iOS 17

5. iPhones bekommen einen Nacktfoto-Filter

Mit iOS 17 bekommen die iPhones einen Filter, der vor Nacktfotos warnt - man kann die Funktion wohl auch Dick-Pic-Filter nennen. Dieses Feature soll dabei helfen, "das Anzeigen unerwünschter Bilder und Videos mit Nacktheit zu vermeiden", heißt es von Apple.

Den iPhone-Nutzer*innen bekommen angeblich ein Pop-up zu sehen, wenn sie ein solches Foto erhalten beziehungsweise öffnen wollen, schreibt Techcrunch. Erst nach Zustimmung wird das Foto angezeigt, gleichzeitig soll eine Schaltfläche "Möglichkeiten, Hilfe zu erhalten" erscheinen.

Der neue Nacktfilter soll systemweit funktionieren, von AirDrop und Messages über die neuen Contact-Poster und sogar bei Apps von Drittanbietern. Apple weist darauf hin, dass all diese Warnungen direkt am Gerät verarbeitet werden und Apple selbst keinen Zugriff auf die Inhalte hat.

Ob der neue Nacktfoto-Filter auch bei iPads und Mac-Rechnern funktioniert, ist noch unklar und wird sich erst zeigen.

6. Verification-SMS werden automatisch gelöscht

Vielleicht sieht bei euch die SMS-App ähnlich aus wie bei mir. Sie ist nämlich überfüllt mit irgendwelchen Bestätigungs-SMS, in denen Einmal-Codes für die 2-Faktor-Authentifizerung übermittelt werden. Zwischendrin befinden sich dann doch noch "echte" Kurznachrichten, die aber bei all dem Chaos schwer zu finden sind.

Mit iOS 17 gehört das Durcheinander in der SMS-App nun der Vergangenheit an. Denn es gibt die Möglichkeit, dass diese Verification-SMS automatisch gelöscht werden, sobald man den darin enthaltenen Code eingegeben hat.

Die Aufräumfunktion gilt sowohl für die SMS-App als auch für die Mail-App. Zu finden ist das Feature mit der Bezeichnung "Automatisch löschen" übrigens unter dem Menüpunkt "Passwörter" und "Passwortoptionen".

sms-loschen.png

7. Sticker aus Fotos erstellen

Das Messaging unter iPhone-User*innen könnte durch diese neue Funktion so richtig aufgepeppt, aber auch so richtig anstrengend werden. Denn es war noch nie so leicht, aus einem bestehenden Foto einen Sticker zu erstellen.

Dafür muss man nur eine Person oder ein Objekt auf einem Foto gedrückt halten, sodass das Motiv ausgeschnitten und vom Hintergrund gelöst wird. Nun hat man bereits die Möglichkeit, mit einem einzigen Klick einen Sticker für die Messaging-App zu erstellen.

Es soll auch möglich werden, aus einem Live-Foto einen animierten Sticker zu erschaffen. Nicht auszudenken, welche Sticker da künftig wohl hin und her geschickt werden.

sticker.png

8. Pronomen in Kontakte hinzufügen

Es ist nur eine kleine zusätzliche Schaltfläche. Für viele wird dies eine willkommene Erweiterung darstellen. Manch andere werden die Schaltfläche wohl wieder einmal zum Untergang des Abendlandes hochstilisieren.

In der Kontakte-App bekommt man nämlich die Möglichkeit, zu den jeweiligen Personen die korrekten Pronomen hinzuzufügen. Schön ist, dass es hier keine vorgegebenen Auswahlmöglichkeiten gibt. Die Felder sind offen, sodass man sich frei entscheiden kann, welche Pronomen zu vergeben sind.

pronomen.png

9. StandBy-Modus benötigt keinen MagSafe-Ladepunkt

Die Art und Weise wir der StandBy-Mode von Apple präsentiert wurde, hat anscheinend irgendwie für Verwirrung gesorgt hat. Also hier nochmal zur Klarstellung: Um den neuen Modus nutzen zu können, ist es nicht zwingend notwendig, das iPhone mittels MagSafe zu laden.

Der StandBy-Mode wird nur aktiviert, wenn das iPhone am Stromnetz hängt. Dabei ist es allerdings egal, ob es per Kabelverbindung, irgendeiner kompatiblen kabellosen Ladestation oder per MagSafe geladen wird.

10. Apple Maps können heruntergeladen werden

Bei Google Maps gibt es das Offline-Feature bereits seit 8 Jahren. Warum bei Apple Maps das Hinzufügen dieser Funktion derart lange gedauert hat, ist wohl schwer zu erklären. Mit iOS 17 kommt es nun endlich auf die iPhones.

Zu finden ist das Feature, wenn man in Apple Maps auf sein Profil-Foto tippt. Dann erscheint das neue Menüfeld ""Offline-Karten". Die vorgeschlagene Offline-Karte für Wien und Umgebung benötigt rund 400 MB an Speicherplatz.

apple-maps.png

11. Einkaufsliste wird automatisch sortiert

Wer in der Erinnerungen-App eine Einkaufsliste anlegt, kann diese künftig als eine so genannten Lebensmittel-Liste führen. Dann werden die aufgelisteten Produkte automatisch sortiert, beispielsweise nach "Obst und Gemüse", "Brot und Getreide" oder "Milchprodukte, Eier und Käse".

Leider funktioniert das (in der deutschsprachigen Variante) noch nicht ganz so, wie man es sich vorstellt. Bananen werden etwa unter Tiefkühlkost geführt und Äpfel sowie Brokkoli erkennt die App nicht und teilt sie dem "Sonstigen" zu.

Glücklicherweise lässt sich die automatische Sortierung auch deaktivieren. Dafür muss der Listentyp von "Lebensmittel" auf "Standard" geändert werden.

reminder-shopping.png

12. Contact Posters auch bei WhatsApp und Co.

Die größte Design-Neuerung unter iOS 17 sind die Contact Poster, die man selber erstellen kann und die bei Anrufen unter iPhones angezeigt werden. Ob man das will, bleibt allen glücklicherweise selbst überlassen.

Etwas ungewöhnlich für Apple ist, dass die Contact Poster auch außerhalb der Apple-Telefon-App funktionieren werden. Insofern werden die sorgfältig kuratierten Contact Poster auch bei Anrufen in WhatsApp und anderen Messaging- beziehungsweise Anruf-Apps angezeigt.

contact-poster.png

Änderungen für Wetter-App, Timer und mehr

Neben diesen etwas versteckten neuen Funktionen werden mit iOS 17 noch zahlreiche weitere Neuerungen auf die iPhones kommen, beispielsweise für die Wetter-App, für den Timer, interaktive Widgets und neue Lock-Screen-Designs.

Mehr lesen: iOS 17 im Test - Alle neuen Funktionen ausprobiert

Noch jede Menge Änderungen erwartet

Viele der genannten Funktionen stammen aus der frühen Developer-Version von iOS 17. Bis zum offiziellen Release kann sich allerdings noch jede Menge verändern, Features hinzukommen oder wieder gestrichen werden.

Spannend wird vor allem noch, wie sich die anstehenden Änderungen bei den Browsern und das Sideloading auf das iOS-Ökosystem auswirken wird. Beides ist leider noch nicht absehbar und wird wohl erst einige Zeit nach dem offiziellen iOS-17-Release in die Gänge kommen.

Wie man die Beta-Version von iOS 17 installiert

Wer sich die Developer-Beta oder die demnächst erscheinende Public-Beta von iOS 17 herunterladen will, kann dies direkt in den Einstellungen des iPhones unter Allgemein -> Softwareupdate tun. Zuvor sollte man aber unbedingt ein vollständiges Back-up seines iPhones anlegen.

Es gilt zu bedenken, dass die Beta-Versionen nicht für den Alltagseinsatz gedacht sind. Bugs, Fehler und sonstige Unannehmlichkeiten sind zu erwarten. Ein Zurückwechseln auf iOS 16 ist zwar möglich, allerdings benötigt man dafür das zuvor angelegte Back-up, da ansonsten alle Daten verloren sind.

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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