iOS 17 im Test: Die neuen Funktionen ausprobiert

iOS 17 im Test: Die neuen Funktionen ausprobiert

© Florian Christof

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iOS 17 im Test: Alle neuen iPhone-Funktionen ausprobiert

Auf der Keynote zur WWDC hat Apple sein neuestes iPhone-Betriebssystem präsentiert. Das kommende iOS 17 wird zahlreiche kleinere Überarbeitungen und einige größere Neuerungen auf die Apple-Handys bringen.

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Die fertige Version des mobilen Betriebssystems wird zwar erst im Herbst zeitgleich mit den neuen iPhones erscheinen, die Beta-Version kann man jedoch bereits ausprobieren. Bis zum iOS-17-Release kann sich allerdings noch jede Menge verändern, Features hinzukommen oder wieder gestrichen werden.

 

Ich habe mir die Testversion von iOS 17 auf ein iPhone gespielt und all jene neuen Funktionen ausprobiert, die bereits zur Verfügung stehen. Einige der angekündigten Features werden erst im Laufe der nächsten Wochen und Monate dazukommen.

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Active Widgets

Eine neue iOS-17-Funktion kennen Android-User*innen bereits seit mehreren Jahren - nämlich aktive Screen-Widgets. Widgets gibt es auf iPhones ebenso bereits seit längerem, allerdings sind diese lediglich statisch.

Mit iOS 17 werden Widgets nun endlich auch aktiv nutzbar. Beispielsweise kann dann beim Apple-Music-Widget die Musikwiedergabe gestartet/gestoppt werden und bei den Erinnerungen lassen sich die Bullet-Points abhaken. Unter der aktuellen Beta-Version funktioniert das wunderbar.

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Aktive Widgets von Drittanbietern gibt es derzeit noch nicht, sollten aber in nächster Zeit dazukommen. Dann wird man vermutlich auch das Google-Search-Widget für Suchanfragen nutzen können. Derzeit ist dieses Widget ja nur eine Art Shortcut zu google.com.

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iOS 17 mit den Live Widgets kann man nun auch tatsächlich interagieren

Phone Poster

Völlig funktionslos aber design-technisch großartig umgesetzt ist das Poster-Feature bei Anrufen. Mit Templates kann man dabei sein eigenes Poster gestalten, das andere zu sehen bekommen, wenn man sie anruft.

Gleichzeitig kann man aber auch für jemanden in seinen Kontakten ein Poster gestalten, das am Bildschirm auftaucht, wenn dieser jemand anruft. Ich habe das mal mit einem Bild des Apple-Managers Craig Federighi gemacht.

Ein solches Poster kann man mit einem Foto oder mit einem Memoji erstellen. Auch die Möglichkeit, dass nur die Initialen angezeigt werden, steht zur Verfügung. 

Die vorgegebenen Designs erinnern ein wenig an den Lock-Screen-Look, an dem es ja im Grunde nicht viel zum Aussetzen gibt. Ein paar mehr Gestaltungsmöglichkeiten wären jedenfalls noch recht praktisch.

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Sollte Craig mich anrufen, werde ich diesen Screen zu sehen bekommen

Neue Anruf-App

Unter iOS 17 werden sich iPhone-User*innen beim Auflegen eines Telefongesprächs erst mit dem neuen Look anfreunden müssen. Apple hat nämlich die Icons neu angeordnet und der roten Schaltfläche zum Beenden eines Telefonats einen neuen Platz zugeteilt.

So wandert der Auflege-Button von der Bildschirmmitte an den unteren rechten Rand. Im Zentrum befinden sich nun das FaceTime- und das Keypad-Icon. Gut möglich, dass man künftig beim Auflegen unabsichtlich aus reiner Gewohnheit auf FaceTime tippt.

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Anruf-App unter iOS 16 (links), die neue Anruf-App unter iOS 17 Beta (rechts)

StandBy

Die Smart-Display-Funktion ist eine wirklich nette Erweiterung für die Apple-Handys. Die Designs sind wie gewohnt wunderbar aufeinander abgestimmt und fügen sich nahtlos in den Apple-Look ein.

Lobenswert ist, dass hier nicht nur die Musikwiedergabe von Apple-Music dargestellt wird. Auch die Wiedergabe von Spotify taucht im StandBy-Modus auf. Ebenso wird ein Timer oder Wecker dargestellt - mit Snooze-Taste.

Ein paar mehr Personalisierungsmöglichkeiten wären natürlich auch hier wieder wünschenswert. Außerdem sind die Voraussetzungen damit die StandBy-Funktion überhaupt startet, etwas kompliziert.

Das iPhone muss nämlich stationär im Landscape-Modus platziert werden und es muss eine Verbindung mit dem Stromnetz bestehen - per Induktion oder kabelgebunden. Erst dann aktiviert sich der StandBy-Modus.

Am besten nutzt man dieses Smart-Screen-Feature wohl mit einer kabellosen MagSafe-Ladestation. Am Schreibtisch oder auch am Nachtisch kommt dem iPhone dann eine neue Rolle zu.

Wetter-App

Einige Neuerungen kommen auch auf die populäre Wetter-App zu. Mit iOS 16 wurde die Anwendungen ja komplett überarbeitet. Mit iOS 17 erhält die Wetter-App nun mehrere Zusatzfunktionen.

Praktisch ist zum Beispiel, dass es nun eine Referenz zum Vortag gibt. So wird etwa angezeigt, wie viel es am Vortag geregnet hat. Bei der Vorschau für den aktuellen Tag, wird ausgewiesen, um viel wärmer/kälter es heute im Vergleich zu gestern wird.

Geht man auf die Detailvorschau für einen der kommenden Tage wird neben der Temperatur-Grafik auch standardmäßig eine neue Grafik für die Regenwahrscheinlichkeit angezeigt - ebenso sehr begrüßenswert.

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iOS 17 bringt Neuerungen für die Wetter-App

Lock-Screen-Design und Multi-Timer

Noch zu 2 kleineren Neuerungen: Beim Design des Lock-Screens lässt sich die Schriftart nun mit mehr Auswahl- und Einstellungsmöglichkeiten anpassen. Keine große Sache, aber mehr Möglichkeiten sind selten schlecht.

Ziemlich praktisch hingegen ist der neue Multi-Timer. Wie beim Wecker ist es nun möglich, mehrere Timer zu hinterlegen und diese auch zu benennen - zum Beispiel "hart gekochtes Ei" oder "weich gekochtes Ei".

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iOS 17: Lock-Screen Einstellungen (links) und Multi-Timer (rechts)

Welche Funktionen noch nicht verfügbar sind

Das Installieren von iOS-Anwendungen abseits des offiziellen App-Stores steht noch nicht zur Verfügung. Wie dieses Sideloading schlussendlich umgesetzt wird, ist noch weitgehend unklar.

Ebenso wenig konnte die neue Journaling-App ausprobiert werden. Die Tagebuch-Anwendung ist schlicht noch nicht verfügbar. Auch das neue AirDrop-, sowie das AirPlay- und die Messages-Features konnte ich leider nicht testen.

Fazit

Auch wenn iOS 17 (noch) keine bahnbrechenden neuen Funktionen parat hält, sind die hinzugekommenen Features und Änderungen mehr als willkommen. Bei den meisten Neuerungen handelt es sich um so genannte "nice to have features", die man allerdings nicht mehr missen möchte, wenn man sie einmal gewohnt ist. 

Die interaktiven Live-Widgets sind höchst überfällig und bieten eine praktische Möglichkeit, mit diversen Apps und Diensten zu interagieren. Die Poster für Kontakte schauen gut aus, sind aber ansonsten funktionslos.

Die StandBy-Funktion ist wunderbar umgesetzt und verleiht dem iPhone einen neue Nutzen - sofern man es auf einer entsprechenden Ladestation an einem passenden Ort platziert hat. Die Neuerungen für die Wetter-App bieten mehr Einblicke und die Lock-Screen-Anpassung sowie der Multi-Timer sind begrüßenswerte Erweiterungen.

Spannend wird vor allem noch, wie sich die anstehenden Änderungen bei den Browsern und das Sideloading auf das iOS-Ökosystem auswirken wird. Beides ist leider noch nicht absehbar und wird wohl erst einige Zeit nach dem offiziellen iOS-17-Release in die Gänge kommen.

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Wie man die Beta-Version von iOS 17 installiert

Wer sich die Developer-Beta oder die demnächst erscheinende Public-Beta von iOS 17 herunterladen will, kann dies direkt in den Einstellungen des iPhones unter Allgemein -> Softwareupdate tun. Zuvor sollte man aber unbedingt ein vollständiges Back-up seines iPhones anlegen.

Es gilt zu bedenken, dass die Beta-Versionen nicht für den Alltagseinsatz gedacht sind. Bugs, Fehler und sonstige Unannehmlichkeiten sind zu erwarten. Ein Zurückwechseln auf iOS 16 ist zwar möglich, allerdings benötigt man dafür das zuvor angelegte Back-up, da ansonsten alle Daten verloren sind.

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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