Jolla Tablet im Hands-On: Sailfish OS stiehlt die Show
Finnland kann trotz des Verkaufs der Smartphone-Sparte von Nokia ein Unternehmen am Smartphone-Markt vorweisen. Jolla, ein von ehemaligen Nokia-Mitarbeitern gegründetes Start-up, bietet seit Ende 2013 ein Smartphone mitsamt eigenen Betriebssystem, Sailfish OS, an.
Der Erfolg ist verhalten, doch das junge Unternehmen wagt sich bewusst nur langsam vor - man will noch lernen. Nun soll ein neues Tablet folgen, mitsamt einer neuen Version des clever designten Betriebssystems. Mehr als 18.600 Menschen haben die Produktion des Tablets bereits auf Indiegogo untersützt, ab Mai wird ausgeliefert. Die futurezone hat das Tablet bereits vorab ausprobiert.
Ohne Tasten
Auffällig am Jolla Tablet ist, dass es keinerlei Tasten an der Front gibt. Sailfish OS 2.0 setzt vollständig auf Gesten, ähnlich wie Ubuntu Touch. Doch im Gegensatz zu Ubuntu ist das Bedienkonzept wohl überlegt und geht auch ohne Übung schnell von der Hand. Der Benutzer startet stets mit seinem Homescreen, auf dem die derzeit laufenden Apps aufgelistet werden. Wischt er von unten nach oben, wird die App-Liste eingeblendet. Von links nach rechts gewischt, offenbart sich das Benachrichtigungszentrum. Das ist deutlich umfangreicher als bei der Konkurrenz und erlaubt beispielsweise das direkte Beantworten von Nachrichten.
Gute Ausstattung
Wie beim iPad mini Retina setzt Jolla auf einen 7,9 Zoll großen Bildschirm mit 2048 mal 1536 Pixel. Die Qualität sowie der Betrachtungswinkel fielen im Test positiv auf, die Glas-Front spiegelte jedoch recht stark. Die Verarbeitung ist sehr gut, das Unibody-Gehäuse aus Aluminium fühlt sich hochwertig an und schließt an den Kanten nahezu nahtlos ab.
Fazit
Beim Jolla Tablet spielt die Hardware nur eine Nebenrolle. Der wahre Star ist Sailfish OS 2.0, das mit einem ungewöhnlichen, aber gut durchdachten Bedienkonzept zu überzeugen weiß. Hoffentlich kann Jolla mehr Entwickler für diese Plattform begeistern, denn das Angebot an nativen Apps ist derzeit noch mager. Wer dennoch bereits jetzt einen Blick in die Zukunft wagen will, kann sich ein Jolla Tablet auf Indiegogo zulegen. Das Tablet ist ab 219 US-Dollar verfügbar.
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Disclaimer: Redakteure der futurezone berichteten live vom Mobile World Congress in Barcelona. Die Reisekosten wurden von der futurezone GmbH selbst sowie von Samsung, ZTE und T-Mobile übernommen.