Das System kann über herkömmliche Schienen bewegt werden.

Das System kann über herkömmliche Schienen bewegt werden.

© Ironlev

Science

Neuartige Magnetschwebebahn funktioniert mit normalen Schienen

Die italienische Firma Ironlev stellte bei der Messe LetExpo2024 in Verona einen Eisenbahn-Container vor, der sich schwebend über gewöhnliche Bahngleise bewegt. Ein Video zeigt die neue Technologie im Einsatz, die in Zukunft bei der Einsparung von Energiekosten helfen könnte. Mit 70 km/h bewegt sich der entwickelte Prototyp im Video über italienische Zuggleise. 

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Das System funktioniert, indem Magnete ein Luftpolster zwischen dem Fahrzeug und den Gleisen erzeugen. Durch Rollen an den Seiten werden die Magnete an ihrem Platz gehalten. Das macht es sehr leise und reduziert die Vibrationen, die normalerweise entstehen. Weil dabei außerdem keine Reibung entsteht, soll das Gefährt große Einsparungspotenziale in puncto Energie bringen. 

Schwebebahnsysteme in China

Wie Reuters in einem Bericht über die italienische Entwicklung erläutert, kommen ähnliche Technologien in China gelegentlich schon seit über 2 Jahrzehnten zum Einsatz. Andernorts würde man sich damit bisher allerdings zurückhalten, weil die Schwebebahn-Systeme zu teuer seien. Außerdem seien sie mit bestimmten Bahn-Bestandteilen inkompatibel. 

„Der Test von Ironlev ist der erste und bisher einzige Fall, bei dem eine Magnetschwebebahn auf einer bestehenden Eisenbahnstrecke verwendet wurde, ohne dass etwas daran geändert wurde oder Zusatzelementen erforderlich waren“, sagte Massimo Bergamasco, Direktor des Instituts für Mechanik-Intelligenz an der Scuola Superiore Sant' Anna in Pisa gegenüber Reuters. 

Zudem müsse dafür auch keine zusätzliche Energie angewandt werden, da Dauermagnete zum Einsatz kommen. Günstige Eisenmagnete reichen allerdings nicht aus, um einen Waggon schweben zu lassen. Für die Magnete sind teure seltene Erden nötig.

Zweites Fahrzeug wird entwickelt

Ähnliche Technologien setzten bisher auf die Erzeugung eines Magnetfeldes, für das eine zusätzliche Infrastruktur aufgebaut werden muss. Zum Einsatz kamen Spulen aus Material mit leitenden Eigenschaften, die sehr teuer sind. Das Magnetfeld interagierte dann mit diesen Elementen und hält den Zug so in der Schwebe. Die Neuentwicklung von Ironlev kommt nun ohne sie aus.

Schon in den kommenden Jahren will das Unternehmen einen zweiten Prototypen entwickeln, der 20 Tonnen wiegen und 200 Km/h schnell sein soll. Die Technologie der italienischen Firma könnte allerdings nicht nur bei Magnetschwebebahnen, sondern auch bei Aufzügen und bei Industrie-Transportsystemen eingesetzt werden. 

Einige Probleme

Was das Unternehmen allerdings nicht anspricht, ist der Wirbelstrom, der im Gleis entsteht, wenn es sich durch das Magnetfeld bewegt. Einerseits heizt sich dadurch das Gleis auf, andererseits kann dadurch auch der Waggon abgebremst werden. Je höher die Geschwindigkeit des Magnetschwebewaggons, desto größer sind auch diese Wirbelströme. 

Unklar ist auch, wie sich das System bei Abzweigstellen verhält, wo sich eine Bahnlinie in 2 oder mehrere Linien teilt. Zudem ist das Frachtgewicht, mit dem der Waggon beladen werden kann, im Vergleich zu herkömmlichen Zügen immer noch gering. 

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