Hühnerfleisch (Symbolbild)

Die Forscher*innen haben den Effekt unter anderem mit Hühnerfleisch getestet (Symbolbild)

© Image by Eko Anug from Pixabay

Science

Forscher entwickeln einen “Fleisch-Magnet”

Eine zwischen 2 Objekten angelegte Spannung kann dazu führen, dass die beiden Objekte aneinander haften. Dieser Effekt heißt Elektroadhäsion und wird bereits auf verschiedenste Art und Weise eingesetzt. So können etwa Roboter-Greifhände dadurch Objekte fixieren. In industriellen Produktionsprozessen werden auf diese Art und Weise auch dünne Folien vor der Fertigung transportiert. 

➤ Mehr lesen: Das ist der stärkste Magnet der Welt

Eine neue Studie eröffnet nun potenziell noch viel mehr Anwendungszwecke. Einem Team rund um Srinivasa Raghavan an der University of Maryland ist es gelungen, harte Materialien wie Zinn, Blei und Graphit elektroadhäsiv mit sehr weichen Materialien wie Obst-, Gemüsestücken und rohem Hühnerfleisch zu verbinden. Dadurch könnte auf einem harten Material eine Art “Fleisch-Magnet” erzeugt werden.

Starke Verbindung

Die Verbindung zwischen den Objekten war dabei auch überraschend fest. Eine Spannung von 5 Volt wurde für 3 Minuten zwischen Graphit und einem Acrylamidgel angelegt. Beim Versuch, die Materialien voneinander zu trennen, riss das Gel durch. Wurde die Stromrichtung umgekehrt, trennten sich Gel und Graphit hingegen sofort, wie die American Chemical Society berichtet.

Es wird anhand mehrerer Versuche vermutet, dass das harte Material höchstwahrscheinlich Elektronen leiten können und das weiche Material Salzionen enthalten muss. Das würde erklären, wieso Metalle mit geringer elektrischer Leitfähigkeit (wie Titan) nicht funktionieren, ebenso wenig wie weiche Materialien mit geringem Salzgehalt, wie Weintrauben.

➤ Mehr lesen: Magnete für Windräder aus Meteroiten-Mineral

Anwendungszwecke

Die Forscher*innen hoffen, dass der Prozess weiterentwickelt und dann in verschiedenen Anwendungszwecken genutzt werden kann. Denkbar wäre, dass man das Phänomen etwa für medizinische Implantate verwenden könnte. Aber auch in der Robotik oder für neue Arten von Akkus könnten die Erkenntnisse genutzt werden. Die Studie wurde im Fachmagazin ACS Central Science veröffentlicht

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare