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Warum der Niedergang des Firefox-Browsers eine Tragödie ist

Wer eine Webseite aufrufen will, benötigt einen Web-Browser, der das Tor zum World Wide Web darstellt. Und seit es das Web gibt, herrscht ein Kampf um die Vormachtstellung der beliebtesten Browser. Denn, wer den Zugang kontrolliert, hat die Macht, Standards zu setzen und diese in Einklang mit den eigenen Interessen zu bringen.

Innerhalb kurzer Zeit schaffte es die Non-Profit-Organisation Mozilla mit ihrem Firefox-Browser Anfang der 2010er-Jahre zum tonangebenden Browser zu werden und den Microsoft Internet-Explorer vom Thron zu stoßen. Doch dann schickte Google seinen Chrome-Browser ins Rennen und mit Firefox ging es bergab. Seit Jahren dominiert Google nun die Browser-Welt und hat praktisch alle alternativen Anbieter an den Rand gedrängt.

Firefox stürzt ab

In der Welt des Silicon Valley gilt die nicht auf Gewinn ausgerichtete Mozilla-Foundation als eine Art Außenseiterin. Datenschutz und der Schutz der Privatsphäre stehen bei der Firefox-Gestaltung im Mittelpunkt.

Auch wenn Mozilla nach dieser Lesart zu den Guten gehört, hatte man dem milliardenschweren Google-Konzern offenbar wenig entgegenzusetzen. Der Android-Hersteller Google nutzte etwa seine Dominanz bei mobilen Betriebssystemen geschickt aus. So befindet sich Chrome auf jedem Android-Handy, wodurch den Nutzer*innen der Google-Browser regelrecht aufgedrängt wird.

Browser-Marktanteile in Österreich 

Auf der anderen Seite hat Firefox in den vergangenen Jahren zahlreiche Nutzer*innen mit grafischen Änderungen und Umstellungen bei den Funktionen vergrault. Seit Ende 2018 hat der Mozilla-Browser weltweit mehr als 46 Millionen Nutzer*innen verloren und liegt mit 198 Millionen User*innen – je nach Zählart – auf der Browser-Rangliste mittlerweile nur mehr auf Platz 3 oder 4.

Neben dem Chrome-Browser, mit einem aktuellen Marktanteil in Österreich von rund 52 Prozent, gibt es noch den Safari-Browser von Apple (22 Prozent) und den Edge-Browser von Microsoft (6,8 Prozent). In Österreich hält Firefox derzeit einen vergleichsweise hohen Marktanteil von noch 10 Prozent – Tendenz seit Jahren fallend.

Monopol für Google

Mit dem Chrome-Browser allein verdient Google zwar kein Geld, hat aber durch seine Vormachtstellung enormen Einfluss auf die Standards, auf denen das World Wide Web aufbaut.  Auch der Nachfolger des Internet Explorers, der Edge-Browser von Microsoft, nutzt mittlerweile dieselbe Software-Basis wie Googles Browser Chrome.

Wenn es beispielsweise darum geht, auf welchen Programmiercodes die Webseiten basieren, kann Google mit der nötigen Marktmacht aufwarten, sodass der Aufbau der Webseiten den Vorstellungen des Software-Konzerns entsprechen muss. Auch bei der Zukunft der Cookies, mit denen verdeckte Nutzerprofile für die Werbewirtschaft erstellt werden können, hat Google ein gewichtiges Wörtchen mitzureden.

Mit dem langsamen Niedergang des Firefox-Browsers wird die Gestaltung der Web-Standards zunehmend den Aktienkursen von Google, Microsoft und Apple dienen. Die Gegenstimme von Mozilla, die noch am ehesten das Wohl der User*innen im Auge hat, wird damit immer unbedeutender.

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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