Nokia N1 ausprobiert: Ein Neustart in Tablet-Form
Mit dem Verkauf seiner Smartphone-Sparte musste sich Nokia vom Consumer-Markt zurückziehen. Mehr als 12.500 Mitarbeiter, die an der Produktion und der Entwicklung von Lumia-Smartphones und -Tablets beteiligt waren, wurden über Nacht Microsoft-Mitarbeiter. Doch dieser Verlust hindert den finnischen Konzern nicht daran, einen erneuten Anlauf zu starten.
Mit dem N1 wurde im November überraschend ein eigenes Android-Tablet angekündigt, das gemeinsam mit Foxconn entwickelt und gebaut wird. Auf dem Mobile World Congress gab es erstmals die Gelegenheit, das erste Tablet des „neuen Nokia“ auszuprobieren.
Kein iPad-Klon
Während die ersten Pressebilder noch einen ziemlich frechen iPad-Klon vermuten ließen, wird diese Befürchtung beim fertigen Produkt rasch widerlegt. Das Gehäuse des N1 besteht zwar ebenfalls aus Aluminium, doch die Oberfläche ist deutlich rauer und griffiger als beim iPad. Kanten sucht man vergeblich, das Unibody-Gehäuse ist stark abgerundet. Trotz der hochwertigen Verarbeitung - auch die Lautstärke- und Power-Tasten sind aus Metall gefertigt - erreicht man aber nicht ganz die Qualität vom Vorbild Apple.
Das N1 ist zudem Nokias erstes Gerät, das über eine Google-Play-Zertifizierung verfügt. Der Benutzer kann somit Google-Apps verwenden und auf den Google-App-Store zugreifen. Die Kamera machte im Kurztest einen sehr guten Eindruck. Vor allem die 5-Megapixel-Frontkamera lieferte passable Fotos.
Fazit
Das N1 fühlt sich nicht mehr nach Nokia an. Statt knallbunter Plastik-Gehäuse setzt der Konzern plötzlich auf edles Design und hochwertige Materialien. Das Ergebnis ist anders, aber dennoch sehr gut. Die Hardware ist gelungen, doch in die Software muss Nokia noch etwas Arbeit stecken. Der Z Launcher ist lahm und erleichtert die Bedienung durch Gesten kaum. Der Preis für Europa steht noch nicht fest, er soll aber bei rund 250 US-Dollar liegen. Bislang ist das Tablet nur in China verfügbar, dort war die erste Charge von 20.000 Stück bereits binnen vier Minuten ausverkauft.
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Disclaimer: Redakteure der futurezone berichteten live vom Mobile World Congress in Barcelona. Die Reisekosten wurden von der futurezone GmbH selbst sowie von Samsung, ZTE und T-Mobile übernommen.