So kann man nachhaltig Smartphones und Laptops schenken
Smartphone, Tablet und Laptop werden wieder zahlreich unter den Weihnachtsbäumen liegen. Die ausgedienten Geräte werden anschließend ersetzt und landen auf dem wachsenden Elektroschrotthaufen. Deshalb muss man auf Technik-Geschenke aber nicht verzichten.
Gebrauchtware kaufen
Kaufte man früher noch gebrauchte Geräte, weil man sich die neuesten nicht leisten konnte, ist der Handel mit Second-Hand-Produkten inzwischen zu einer Möglichkeit für nachhaltigen Konsum geworden. Das geht etwa über private Kleinanzeigen, wo viele Nutzer Smartphones, Laptops oder Spielkonsolen zum Verkauf anbieten. Allerdings hat man hier keine Garantie, dass das gekaufte Produkt auch langfristig funktioniert. Das größte Problem bei alternden Elektrogeräten ist immer der Akku. Dieser sollte unbedingt vor dem Kauf überprüft werden.
iPhones zeigen die maximale Akkuleistung in den Einstellungen an, Android-Geräte benötigen dafür eine eigene App wie AccuBattery. Bei Apple-Laptops findet man die Akku-Werte in den Systeminformationen. Dort wird im Bereich „Stromversorgung“ der Zustand der Batterie angezeigt. Bei Windows-Notebooks muss ein Energie-Report erstellt werden. Dazu öffnet man PowerShell (rechte Maustaste auf das Windows-Logo, dann „PowerShell“) und gibt hier den Befehl „powercfg /batteryreport“ ein. Der angezeigte Dateipfad lässt sich dann im Internet-Browser aufrufen.
Alternativ können Plattformen wie refurbed genutzt werden. Dort werden gebrauchte Geräte angeboten, die repariert und gewartet wurden. Solche Produkte findet man in diversen Shops unter dem Begriff „refurbished“. Die Händlerachten darauf, das die Akkuleistung bei mindestens 80 Prozent liegt. „Eine wissenschaftliche Grundlage gibt es für diese 80 Prozent nicht, denn es ist für Laien schwer nachzuvollziehen, was die Batterie tatsächlich noch leisten kann. Ein Richtwert ist es allerdings“, sagt der Physiker Markus Valtiner von der TU Wien im futurezone-Gespräch. Alle Produkte, die man über refurbed ersteht, haben ein Jahr Garantie. Plattformen wie AsGoodAsNew oder Clevertronic bieten ein ähnliches Angebot.
Auf Reparierbarkeit achten
Wenn doch ein neues Gerät unterm Baum liegen soll, sollte man auf dessen Reparierbarkeit achten. Diese wird von der Plattform ifixit getestet und bewertet. Dort kann man vor dem Kauf herausfinden, ob sich ein Produkt gut reparieren lässt. Ein Vorzeige-Handy ist hier das „Fairphone 3“. Alle dort verbauten Komponenten sind austauschbar. „Häufig ist nur ein Teil kaputt. Das auszutauschen ist sehr nachhaltig. So besitzt man ein Gerät, das ständig aktualisiert werden kann“, sagt Valtiner. Die Fairphone-Hersteller geben an, dass so 30 Prozent CO2 eingespart werden können.
Beim Greenpeace-Ranking von 2017 zum Umweltstandard landete das Fairphone vor Apple und HP auf Platz eins. Schlecht schnitten Samsung und Huawei ab. Einige dieser Hersteller verwenden Recycling-Material bei der Produktion. Jasmin Duregger, Klima-Expertin bei Greenpeace Österreich, sieht das aber kritisch: „Recycling ist immer mit einem hohen Energieaufwand und Qualitätsverlust verbunden“.